Wirtschaft

Die nächsten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bayern beginnen erst im kommenden Jahr - doch Pläne für Warnstreiks gibt es schon. (Foto: dpa)

24.09.2014

IG Metall sieht sich in guter Position für Tarifverhandlungen

Pläne für mögliche Warnstreiks liegen schon in der Schublade

Mehr Geld, mehr Fortbildung, bessere Lösungen für die Altersteilzeit: Das sind die Forderungen der IG Metall für die rund 760.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie. Fast vier Monate vor Beginn der Tarifverhandlungen zeigte sich die Gewerkschaft heute zuversichtlich - und drohte schon jetzt mit Warnstreiks von Ende Januar an.
Die wirtschaftliche Lage der Branche lasse durchaus Raum für Erhöhungen der Löhne und Gehälter, sagte der Bezirksleiter der IGMetall Bayern, Jürgen Wechsler, in München. "Es gibt keinen Grund, von Krise zu reden. Das ist meine Botschaft an die Arbeitgeber." Im Vergleich zu anderen Regionen stehe die Metall- und Elektroindustrie in Bayern sogar besser dar. Die Gewerkschaft sei "wild entschlossen", ihre Forderungen durchzusetzen.
Die Arbeitgeber sehen hingegen kaum Spielraum für Entgeltsteigerungen. "Die Wettbewerbsfähigkeit sinkt seit Jahren stetig", sagte der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber, Bertram Brossardt in einer Stellungnahme zu den Forderungen der Gewerkschaft. Hinzu kämen massive konjunkturelle Unsicherheiten. "In dieser Situation würden strukturelle nachhaltige Kostensteigerungen die Metall- und Elektroindustrie in Bayern hart treffen."  
Eine konkrete Forderung für die Tarifverhandlungen, die am 14. Januar in Augsburg beginnen sollen, will die Gewerkschaft Ende November beschließen. Neben der Bezahlung soll in den Verhandlungen auch die Altersteilzeit neu geregelt werden. "Altersteilzeit ist wichtig, weil Arbeiten ab 60 weiter die Ausnahme ist", sagte Wechsler. Der Anteil der Beschäftigten über 60 Jahren sei in den Betrieben in Bayern seit Jahren verschwindend gering. Durch flexiblere Angebote könne den Beschäftigten die Arbeit im Alter erleichtert werden.
Auch das Thema Fortbildung hat sich die IG Metall für die nächste Tarifrunde auf die Fahnen geschrieben. Nicht der Arbeitgeber dürfe darüber bestimmen, welche Formen der Qualifizierung er den Beschäftigten genehmige, sagte Wechsler. "Es geht um die individuellen Weiterbildungsinteressen der Arbeitnehmer." Das könne auch eine Qualifikation sein, die der Firma nicht unmittelbar nutze: Zum Beispiel das Erlernen einer Fremdsprache, die für das Unternehmen nicht direkt relevant ist.  
Die Arbeitgeber sehen auch diese Forderung kritisch. Eine Ausweitung der tariflich geregelten Weiterbildung auf die persönliche Qualifikation sei nicht berufsbezogen und damit Privatsache, sagte Brossardt. "Es ist nicht einzusehen, warum der Arbeitgeber hier in die Pflicht genommen werden soll."
(Daniela Wiegmann, dpa)

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