Wirtschaft

In Bayern will niemand Genmais haben. (Foto: dpa)

06.02.2014

Klares „Jein“ der CSU zu Genmais

Staatskanzlei ist gegen Gentechnik, während die CSU Landesgruppe im Bundestag das Gegenteil beschließt

Die bayerische Staatsregierung bestätigt ihr Versprechen und lehnt die kommerzielle Nutzung grüner Gentechnik weiter ab. Nahezu gleichzeitig lässt die CSU im Bundestag die gentechnisch veränderte Maislinie 1507 gemeinsam mit der CDU und der SPD zu. Nach dem Willen der bayerischen Staatskanzlei bleibt Bayern gentechnikfrei. Das hat sie jetzt in ihrem Antwortschreiben auf einen offenen Brief der Hofpfisterei klargestellt. Anlässlich der Grünen Woche in Berlin hatte die Münchner Traditionsbäckerei den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) aufgefordert, sich auf EU-Ebene nachdrücklich gegen Gentechnik in der Landwirtschaft auszusprechen. In einem persönlichen Schreiben an Nicole Stocker, Geschäftsführerin der Hofpfisterei, unterstützt die Staatsregierung außerdem das Selbstbestimmungsrecht der Regionen bei der Ablehnung des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen. Dies wird sie generell im Rahmen von internationalen Handelsabkommen und speziell beim geplanten Freihandelsabkommen mit den USA einfordern. Bis zur CSU-Landesgruppe im Bundestag scheint das Versprechen nicht durchgedrungen zu sein. Am Freitag vergangener Woche verhinderte sie gemeinsam mit der CDU und der SPD das Zulassungsverbot der gentechnisch veränderten „Maislinie 1507“. Nach dem Willen der Grünen sollte sich die Bundesregierung in der EU gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais aussprechen. „Ich weiß nicht, was ich vom Abstimmungsverhalten der CSU im Bundestag halten soll“, sagt Nicole Stocker verwundert. „Das steht komplett im Widerspruch zum Brief der Staatskanzlei. Nach den Versprechen müssen jetzt endlich Taten folgen.“ Die Hofpfisterei werde ihren Widerstand gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel weiterführen. Die Hofpfisterei gehörte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts als Torats- bzw. Pfistermühle mit Bäckerei zur bayerischen Hofhaltung. Heute im Besitz der Familie Stocker, wird die Hofpfisterei seit fast 100 Jahren als Familienunternehmen in dritter Generation geführt. Mit inzwischen 162 Filialen ist die Hofpfisterei zu einer Münchner, das heißt „bayerischen Institution“ geworden. Verwurzelt in ihrer langen Geschichte, pflegt die Hofpfisterei mit ihren nach altem handwerklichem Können aus reinem Natursauerteig gebackenen Bauernbroten bewusst ihre bayerische Tradition. Vor 30 Jahren wurde begonnen, den Betrieb auf rein ökologische Brotherstellung umzustellen. Zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen honorierten diesen zukunftsorientierten Einsatz für die Umwelt und für eine gesunde Ernährung. (BSZ)

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