Wirtschaft

15.07.2011

Kompetenzzentrum für Faserverbundtechnologie etablieren

Der Augsburg Innovationspark soll bis 2013 realisiert sein

Jobmotor und technologischer Treiber soll er werden, der Augsburg Innovationspark. Darin waren sich Vertreter der Wirtschaftskammern, des bayerischen Wirtschaftsministeriums und der Wissenschaft einig, als sie diese Woche in der Messe Augsburg das rund 500 Millionen Euro schwere Schlüsselprojekt für die wirtschaftliche Zukunft der Fuggerstadt und der Region vorstellten. Ende 2013 soll der Park dann fertiggestellt sein.
Vor 200 Gästen betonte Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Griebl (CSU), dass es in Zeiten steigender Ressourcenknappheit immer wichtiger wird, Arbeitskraft, Material und Energie wirtschaftlich einzusetzen. „Mit dem Augsburg Innovationspark gehen wir einen großen und wichtigen Schritt in Richtung Ressourceneffizienz. Neben der Erforschung des Werkstoffs Carbon, dem „Schwarzen Gold“, wird dessen Einsatzfähigkeit für die Serienfertigung in Branchen wie etwa dem Kraftfahrzeug- und Flugzeugbau getestet.“ In Wechselwirkung von Firmen, Forschungsinstituten und der Uni sollen im Innovationspark neue Produkte und hoch qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. „Ein solches Projekt hat dann eine gute Zukunft, wenn es vom gesamten Wirtschaftsraum Augsburg gemeinsam getragen wird. Ich bin sicher, dass der Augsburg Innovationspark aber nicht nur für die regionale Entwicklung, sondern weit darüber hinaus einen bedeutenden Mehrwert schafft“, so Griebl.
Landrat Martin Sailer vom Landkreis Augsburg betonte, dass für die Realisierung des Innovationsparks ein klares Ja und der hierzu nötige politische Wille gegeben sein muss. Dabei sei es wichtig, dass dies mehrheitlich und parteiübergreifend erfolgt. „Gerade bei visionären Projekten ist es von übergeordneter Bedeutung, dass Wirtschaft, Gesellschaft und Politik an einem Strang ziehen. Und gerade hier möchten und werden wir als Landkreis unseren Beitrag leisten“, so Sailer. Laut aktuellem Kreistagsbeschluss wird sich der Landkreis Augsburg zu einem Drittel an den Kosten der Entwicklungsstudie für den Innovationspark beteiligen.
Nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa werde der Augsburg Innovationspark Bedeutung haben, ist sich Schwabens IHK-Präsident Andreas Kopton sicher: „Internationale Planer wie Kees Christiaanse attestieren der besonderen Lage des zukünftigen Augsburg Innovationsparks in Europa ein Alleinstellungsmerkmal.“ Zwischen Messe und Uni stehe dem Park ein Areal zur Verfügung, das hervorragend erschlossen ist und für die Entwicklung des notwendigen „kreativen Milieus“ alle Voraussetzungen biete. „Wir wollen Aufmerksamkeit wecken. Aufmerksamkeit dafür, dass wir mit den vier Themen, die inhaltlich den Augsburg Innovationspark tragen, nämlich Mechatronik, IT, Umwelt und Faserverbund, als Produktionsstandort die richtigen Weichen gestellt haben.“
Als Motor des Technologietransfers sieht Jürgen Schmid, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, die Betriebe: „Als verlängerte Werkbank der Industrie muss sich das Handwerk mit Zukunftstechnologien wie Faserverbundtechnik beschäftigen.“ Auch die immer knapper werdenden Ressourcen betreffen laut Schmid die Handwerker. Deshalb sei effizientes Handeln unverzichtbar.
Wie sinnvoll der Innovationspark sein wird, illustrierte Reinhard Janta, Geschäftsführer der SGL Carbon GmbH aus Meitingen und Vorstandsvorsitzender des Carbon Composites e. V.: „Der süddeutsche Raum befindet sich bereits heute aufgrund der hohen Dichte von Kompetenzen in der Verarbeitung von Carbonfasern und der darauf basierenden Verbundwerkstoffe in einer ausgezeichneten Ausgangsposition.“ Gerade Schwaben könne hier eine führende Rolle übernehmen. Janta schlägt vor, das Knowhow im Bereich der Carbonfasern zu bündeln und die Region zu einem weltweit führenden Kompetenzzentrum für neue Werkstoffe zu entwickeln.
Dieser Ansicht ist auch Axel Tuma, Vizepräsident der Uni Augsburg. Für ihn wird der Innovationspark ein verbindendes Element von Forschungsinstitutionen und Wirtschaft sein, in dem die Innovationen von morgen für eine ressourceneffiziente Gesellschaft entstehen. „In diesem Netzwerk ist es möglich, die bei der Entwicklung, Produktion und Verwendung eines Produktes immer mehr in den Fokus rückenden Fragen von Rohstoffverfügbarkeit, von ressourceneffizientem Produktdesign, von Entwicklung Ressourcen schonender Werkstoffe und Produktionstechnologien und letztlich eines Produktrecyclings zu adressieren.“
Die Veranstaltung in der Messe Augsburg bildete den Auftakt für eine Roadshow, die 2011 und 2012 mehrere Stationen in Schwaben und ganz Süddeutschland machen wird. Sie soll für Faserverbundtechnologie und den Augsburg Innovationspark werben. Das Marketing für den Park wird von A³, der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, neu entwickelt und umgesetzt. Dafür erhält die gemeinsame Gesellschaft der Stadt Augsburg und der benachbarten Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg eine Förderung vom bayerischen Wirtschaftsministerium, so Ministerialdirigent Roland Mertz.
(Ralph Schweinfurth)

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