Wirtschaft

Die Entwicklung des Girokontobestands seit 2009. (Grafik: Sparda-Bank München)

13.02.2015

Mitarbeiter als wichtigstes Gut

Sparda-Bank München – gebührenfreies Girokonto hat weiterhin hohe Anziehungskraft

Von einem sehr guten Geschäftsjahr 2014 konnte Helmut Lind, der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank München, berichten und das, obwohl er nicht mit Kritik am derzeitigen Bankensystem sparte. Wenig erfreut zeigte er sich darüber, dass die Tendenz im Bankensektor immer stärker zu größeren Einheiten geht. So hätten die fünf größten deutschen Banken in den letzten Jahren ihren Marktanteil von 22,7 auf 33 Prozent steigern können. Gleichzeitig kritisierte er die Rasenmähermethode bei der Bankenregulierung. Lind sprach sich zwar nicht gegen die Regulatorik aus, plädierte aber dafür, differenzierte Rahmenbedingungen zu schaffen und forderte eine brauchbare Mittelstandspolitik.
Fast alle wichtigen Kennzahlen der Bank zeigen laut Lind nach oben. „Unsere erfolgreiche Bilanz 2014 ist für uns eine schöne Bestätigung, dass das Vertrauen der Menschen in die Sparda-Bank München unverändert anhält.“
2014 kamen 14.810 Mitglieder zur Sparda-Bank München – damit stieg diese Zahl insgesamt auf 266 423 an (+3,5 Prozent), berichtete Ralf Müller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Ferner wurden 19.331 neue Girokonten eröffnet, was einem Plus von 4,7 Prozent entspricht. Insgesamt zählte die Sparda-Bank München zum Jahresultimo 264.777 Girokonten. Im vergangenen Jahr seien erneut rund 85 Prozent der Neukunden auf Empfehlung zur Sparda-Bank München gekommen, sagte Müller.
Seit Juli 2014 bietet die Genossenschaftsbank mit SpardaYoung+ ein Girokonto für Minderjährige an mit gebührenfreier Kontoführung, kostenloser BankCard, Guthabenverzinsung auf dem Girokonto sowie einer beitragsfreien Unfallversicherung bei der DEVK für ein Jahr. 14.924 Girokonten wurden per 31. Dezember 2014 geführt, davon wurden rund 5500 Girokonten seit Juli neu eröffnet.
Digitales Haushaltsbuch für alle Net-Banking-Nutzer
Die Sparda-Bank München setzt auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen digitalem Service und der persönlichen Beratung in ihren Geschäftsstellen. Im vergangenen Jahr wurden rund 1,13 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert. Auch das Online-Angebot wird erweitert: Ab April 2015 startet laut Lind das digitale Haushaltsbuch, das allen Net-Banking-Nutzern kostenlos zur Verfügung steht. Sämtliche Umsätze der Girokonten, Tagesgelder und Kreditkarten werden für einen kompletten Überblick über den Finanzstatus automatisch verarbeitet. Sogar Konten bei anderen Banken können integriert werden.
Der Gesamtbestand im Kundenkreditgeschäft belief sich nach Müllers Worten zum Stichtag am 31. Dezember 2014 auf 3,88 Milliarden Euro, was einem Plus von 6,6 Prozent entspricht (2013: 3,639 Milliarden Euro). Das Neugeschäft bei den Baufinanzierungen mit Prolongationen stieg um 18 Prozent auf 688,6 Millionen Euro (2013: 583,4 Millionen Euro). Das Privatkreditgeschäft entwickelte sich mit 34,8 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Gestiegen sind auch die Kundeneinlagen und zwar um 6,6 Prozent auf 5,696 Milliarden Euro und damit um 351,9 Millionen Euro (2013: 302 Millionen Euro, + 6,0 Prozent). Nach wie vor sind kurzfristige, flexible und sichere Geldanlagen bei den Kunden hoch im Kurs. Die Bilanzsumme, so Müller, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent und belief sich per 31. Dezember 2014 auf 6,213 Milliarden Euro.
Zum Jahresultimo hat der Kundenwertpapierbestand die Eine-Milliarde-Euro-Marke übersprungen und summierte sich auf 1,045 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von 5,6 Prozent beziehungsweise 55,4 Millionen Euro.
Das operative Ergebnis konnte 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent auf 38,7 Millionen Euro verbessert werden, erklärte Müller. Der Anstieg sei auf die Steigerungen im Zins- und Provisionsbereich zurückzuführen, obwohl die Gesamtkosten um 4,7 Prozent vor allem durch Kosten aus der Regulierung und durch die Erhöhung der Mitarbeiterzahl gestiegen sind. Der Jahresüberschuss vor Steuern beträgt 35,8 Millionen Euro (2013: 45,1 Millionen Euro inklusive einer Umwidmung von Vorsorgereserven nach § 340f HGB in Höhe von zwölf Millionen Euro). Ohne diesen Sondereffekt hätte sich der Jahresüberschuss, so Müller, um 8,2 Prozent von 33,1 Millionen Euro auf 35,8 Millionen Euro erhöht. Durch das erzielte Ergebnis konnten die Kapitalquoten weiter verbessert werden: Inklusive der Rücklagenzuführung beträgt die Kernkapitalquote 14,1 Prozent für das Geschäftsjahr 2014 und die Gesamtkapitalquote 16,8 Prozent. Damit erfüllt die Bank schon heute die Anforderungen nach Basel III.

Engagement für Mensch und Umwelt

Zum Jahresende hin beschäftigte die Sparda-Bank München 745 Mitarbeiter – ein Plus von 17 Mitarbeitern–, davon 284 in Teilzeit und 34 Auszubildende. In diesem Zusammenhang bekräftigte der Vorstand auch noch einmal die Bedeutung der Mitarbeiter. Lind: „Der Erfolg unserer Bank ist untrennbar mit den Menschen verbunden, die hier arbeiten. Unseres Erachtens wird die Ökonomie der Zukunft von Kooperation statt von Konkurrenz geprägt sein und hier wollen wir in der Sparda-Bank München absolutes Vorbild und Vorreiter sein. Um diese Vision umsetzen zu können, möchten wir das Potenzial unserer Mitarbeiter bestmöglich nutzen.“ Daher unterstützt die Bank ihre Mitarbeiter intensiv dabei, ihre Stärken und Talente gezielt einzusetzen.
Die Sparda-Bank München platzierte sich 2014 wieder als einer der besten Arbeitgeber in Deutschland. Im Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeitgeber 2014“ erreichte sie Platz fünf in der Kategorie der Unternehmen mit 501 bis 2000 Mitarbeitern.
Die Sparda-Bank München sieht sich als Genossenschaftsbank nicht nur ihren Mitgliedern verpflichtet, sondern auch ihrer Heimat Oberbayern. Deshalb ist das Engagement für soziale und umweltschützende Projekte in der Region fest in der Unternehmensphilosophie verankert. 2014 hat die Bank Einrichtungen und Projekte in Oberbayern mit rund 2,7 Millionen Euro unterstützt. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei der Einsatz für bedürftige Senioren und Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche ein, erklärte Lind.
Für das laufende Geschäftsjahr stellte der Vorstandsvorsitzende eine verhalten optimistische Prognose. Auf der einen Seite rechnet er durch die Entwicklungen in der Regulatorik und der Zinspolitik sowie durch die zunehmende Digitalisierung mit neuen Herausforderungen. Auf der anderen Seite sieht Lind sein Haus mit seiner bodenständigen Geschäftspolitik und dem ausgewogenen Verhältnis zwischen Online-Angebot und persönlicher Beratung auf dem richtigen Weg.
In diesem Jahr pflanzt die Sparda-Bank München für jedes neue Mitglied, das erstmals ein Lohn-, Gehalts- oder Rentenkonto eröffnet, einen Baum in Oberbayern.
Im Laufe des Jahrs gibt die Bank auch ihre dritte Gemeinwohl-Bilanz heraus. Darin wird das wirtschaftliche Handeln anhand Wertedimensionen wie beispielsweise Solidarität und soziale Gerechtigkeit gemessen. Die Sparda-Bank München setzt sich für ein bodenständiges und werteorientiertes Wirtschaften ein. Sie engagiert sich konsequent für einen Wandel hin zu mehr Verantwortung in der Ökonomie und der Gesellschaft.
(Friedrich H. Hettler)

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