Wirtschaft

Seit 2009 konnten in rund 1000 Firmen gut 14.000 Teilqualifizierungen abgeschlossen werden. (Foto: Bilderbox)

14.02.2014

Modulares Ausbildungskonzept

Bundesweite Arbeitgeberdachmarke zur Teilqualifizierung

Bis zum Jahr 2020 werden laut einer Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in Deutschland 1,7 Millionen und in Bayern rund 230.000 Fachkräfte fehlen. Deshalb hat die vbw zusammen mit den bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgebern bayme vbm 2011 das „Aktionsprogramm Fachkräftesicherung“ initiiert, das zeigt, in welchen fünf Feldern Handlungsbedarf besteht. Nötig sind eine bessere Weiterbildung für gering Qualifizierte; längere Arbeitszeiten; eine höhere Erwerbsbeteiligung, vor allem von Frauen; eine größere Bildungsbeteiligung sowie eine gezielte Zuwanderung.
Ein wichtiger Baustein innerhalb des ersten Punkts ist für vbw bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt das Projekt „Teilqualifizierung“. Ziel dieses bereits 2007 eingeführten Weiterbildungsprogramms ist es laut Brossardt, an- und ungelernte Arbeitnehmer durch die Vermittlung fachspezifischer Qualifikationen fit für den Arbeitsmarkt und weiter beschäftigungsfähig für den Betrieb zu machen.
Teilqualifikation für an- und ungelernte Arbeitskräfte ist für Brossardt eine richtungweisende Maßnahme in der beruflichen Bildung. „Die von uns entwickelte Teilqualifizierung ist ein Erfolgsmodell der Fachkräftesicherung. Daher weiten wir sie nun gemeinsam bundesweit aus.“ Mit der neuen länderübergreifenden Dachmarke „Arbeitgeberinitiative Teilqualifizierung“ soll eine noch höhere Verwertbarkeit und Anschlussfähigkeit für Arbeitnehmer und Unternehmen erreicht werden.
Gemeinsam mit den Arbeitgeberverbänden in Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden Teilqualifizierungen zukünftig bundesweit auf der Basis einheitlicher Standards gestaltet und von den beteiligten Bildungswerken durchgeführt. Sichtbarer Ausdruck der Dachmarke ist das Qualitätssiegel „Eine TQ besser“.
Erfolgsmodell der Fachkräftesicherung
Seit Anfang 2009 haben rund 1000 Unternehmen Trainingsprojekte in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden in Bayern bis heute mehr als 14.000 Teilqualifizierungen abgeschlossen. Rund 450 Teilnehmer konnten so zu kammergeprüften Facharbeitern weiterqualifiziert werden. Brossardt hofft, dass auch in den kommenden fünf Jahren wieder 14.000 Teilqualifizierungen abgeschlossen werden können. Die Zahlen zeigen dem vbw bayme vbm Hauptgeschäftsführer: „Die von uns in Bayern entwickelte Teilqualifizierung ist ein Erfolgsmodell der Fachkräftesicherung.“
Zielgruppen des Projekts sind: An- und ungelernte Erwachsene, denen aus den unterschiedlichsten Gründen keine Erstausbildung oder eine Umschulung möglich ist; Arbeitslose, die so ihre Chance auf Integration in den ersten Arbeitsmarkt steigern können; Unternehmen, die an- und ungelernte Kräfte beschäftigen, die Qualifizierungsbedarf haben oder die an modularer Teilqualifizierung interessiert sind. „Damit“, so Brossardt, „erfüllt die Teilqualifikation nicht nur den Wunsch der Unternehmen nach qualifizierten Arbeitskräften, sondern auch einen gesellschaftlichen Auftrag.
Teilqualifizierung ist gekennzeichnet durch eine enge Verknüpfung von Lernen und Arbeiten. Das Besondere am Programm sind laut Brossardt die modularen aufeinander aufbauenden Qualifizierungsbausteine. Deren Grundlage sind die klassischen Ausbildungsberufe. Die Teilqualifizierungen im M+E-Bereich sind beispielsweise vom Zerspanungs-Mechaniker, vom Industrie-Mechaniker oder vom Maschinen- und Anlagenführer abgeleitet.
„Mit der Teilqualifizierung schaffen wir die Möglichkeit einer Ausbildung unterhalb der Facharbeiterebene und ermöglichen noch dazu die volle Aufstiegsoption zum Facharbeiter“, betonte Brossardt.
(Friedrich H. Hettler)

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