Wirtschaft

Meist wird die Hitze des verbrannten Mülls für die Fernwärmeversorgung genutzt. (Foto: dpa)

18.07.2014

Müllverbrenner haben wenig davon

Kreislaufwirtschafts-Vorschlag der EU-Kommission

Die europäischen Dachverbände der Müllverbrennungsanlagenbauer, ESWET (European Suppliers of Waste to Energy Technology), und der -betreiber, CEWEP (Confederation of European Waste-to-Energy Plants) unterstützen die Vorschläge der EU-Kommission für verbindliche Recycling-Ziele. Der Verband der Fernwärmenetzbetreiber Euroheat&Power hat noch keine Position. „Wir arbeiten daran,“ sagte der deutsche Euroheat&Power-Vorsitzende Ingo Wagner auf Anfrage von der Staatszeitung. Immerhin beträgt der Müllanteil an der durch Kraftwärmekopplung (KWK) generierten Fernwäme in Deutschland laut Angaben des deutschen Fernwärmeverbands AGFW 5 Prozent bzw. 21.154 Terajoule. Ohne KWK gehen in Deutschland laut AGFW-Angaben ein Prozent beziehungsweise 4355 Terajoule direkt als Wärme ins Fernwärmenetz. Eine EU-weite Statistik darüber führt Euroheat&Power nicht. Es gibt nur landesbezogene.
Der slowenische EU-Umweltkommissar Janez Potocnik hatte am 2. Juli Zielvorgaben für Ressouren-Effizienz gemacht, um Europas Wirtschaft in eine Kreislaufwirtschaft zu transformieren: „Wir möchten eine Null-Abfall-Politik.“ Er will die EU-Mitgliedstaaten verpflichten, bis 2030 mindestens 70 Prozent der Gemeindeabfälle wiederzuverwerten. Momentan hat die EU ein unverbindliches Recyklingziel für 2020 von 50 Prozent. Von 2025 an soll es verboten sein, wiederverwertbare Rohstoffe auf Müllkippen zu entsorgen. Unverbindlich ist das Ziel für 2030, nur noch jenen Müllanteil zu verbrennen, der nicht wiederverwertbar ist. Die EU-Kommission schätzt ihn auf 5 Prozent.
Laut Angaben der Statistikbehörde Eurostat landeten 2012 im EU-28-Durchschnitt 34 Prozent der Gemeindeabfälle auf Halden (In Deutschland 0 Prozent), 24 Prozent in Müllverbrennungsanlagen (Deutschland 35 Prozent). Das Potenzial für die Nutzung von Müll in Form von Wärme oder Strom in der EU insgesamt ist daher groß, aber nicht in Deutschland bzw Bayern. Mitglied in ESWET (Müllverbrennungsanlagenbauer) ist die Martin GmbH in München, Mitglied im CEWEP (Betreiber) die TAD e.V. (Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen Deutschland e.V.) in Würzburg.
Die Legislativvorschläge der EU-Kommission betreffen die Abfallrahmenrichtlinie, die Deponierichtlinie sowie die Verpackungs- und Verpackungsabfallrichtlinie. Sie gehen nun an den Rat und an das EU-Parlament.
(Rainer Lütkehus)

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