Wirtschaft

Windzubau soll nicht auf planungsrechtlicher Ebene ausgebremst werden. (Foto: BaySF)

01.02.2013

Öko-Anbieter wehren sich

Bayerns Solarinitiativen stellen ihre Erfolge heraus

Das Positive der Energiewende herausstellen: Die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer und Österreichischer Solarinitiativen (ABSI) will den Berichten über angeblich wegen Ökostromförderung steigender Preise entgegen-treten. Beim 20. Jahrestreffen in Hof/Saale gaben sich jetzt die Ehrenamtlichen kämpferisch und zuversichtlich. Doch kurz darauf kündigte Bundesumweltminister Peter Altmeier (CDU) die befürchteten Einschnitte an.
Glaubt man der ABSI, dann stehen im Herbst zwei Schicksalswahlen für die Zukunft der erneuerbaren Energien in Deutschland an. Die Solarinitiativen sind sicher: „Das Quotenmodell ist das Ende der erneuerbaren Energien.“ Doch das in Großbritannien gescheiterte, aber von EU-Kommission, CDU-Abgeordneten und FDP favorisierte Fördermodell werde auch hierzulande kommen, würden die schwarz-gelben Regierungen in Berlin und München wiedergewählt.
„Die Kandidaten aller Parteien müssen den Atem der Solarinitiativen spüren“, forderte Raimund Becher von den Solarfreunden Moosburg, einer der bisherigen ABSI-Sprecher. „Nicht überall, wo Energiewende draufsteht, ist Energiewende drin.“ Er kritisierte, dass sich die Diskussion allein um Strom drehe. Doch „mit der sozialen Frage wird die Energiewende entschieden“. Deshalb forderte Becher, die viel stärker steigenden Preise von Öl, Gas oder Benzin für Heizung und Verkehr stärker als bisher herauszustellen. Doch aktuell sei die Ökostromdiskussion das beherrschende Thema. Das werde an den täglichen Pfeilen gegen das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) gerade aus Großin-dustrie und konventioneller“ Energiewirtschaft deutlich.
Dagegen will ABSI künftig vor allem positive Ergebnisse der erneuerbaren Energien unters Volk bringen. „23 Prozent der Stromnachfrage aus erneuerbaren Energien in Deutschland zeigt, wie ungeheuer erfolgreich das EEG wirkt. Vor zwei Jahren waren es noch 17 Prozent“, stellte Hans-Josef Fell aus Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) heraus. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete ist Miterfinder des EEG und im ABSI-Sprecherrat.
Im Hofer Land kommen bereits 43 Prozent der Stromerzeugung aus Wind-, Sonnen- oder Wasserkraftwerken, ergänzte Ulrich Scharfenberg, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz in Stadt und Landkreis Hof. Er ist einer der Organisatoren der Tagung mit dem Motto: „100 Prozent erneuerbar – Kräfte bündeln und siegen“.
Nach ABSI-Meinung besitzt die Windkraft im Binnenland noch viel Ausbaupotenzial. Bayerns Regionalplanung müsse deshalb wesentlich mehr Flächen dafür bereitstellen, aber mit echter Bürgerbeteiligung. So könne auch der Bedarf für neue Höchstspannungsleitungen quer durch Deutschland geringer ausfallen.
Doch „die steigende Bürokratie hat den Zweck, den Bürgern die Lust an den erneuerbaren Energien zu nehmen“, erkannte Raimund Becher eine gegenläufige Entwicklung. Die bestätigte Peter Niebauer vom Bundesverband Windenergie: „Der Windzubau darf nicht auf planungsrechtlicher Ebene ausgebremst werden.“
Dahinter stecke viel Lobbymacht der „alten Energie“. Konventionelle Stromerzeuger habenlaut Fell Probleme, ihr Geschäft zu halten. Die dezentrale Konkurrenz werde größer, gerade durch Energiegenossenschaften. „Deren großen Erfolg haben die Solarinitiativen mit vorangebracht“, so Fell. Die Genossenschaften sollen deshalb mehr als bisher zur Mitarbeit in der ABSI eingeladen werden.
Die ABSI hat indes die Führung breiter aufgestellt. Dem einstimmig neu gewählten, sechsköpfigen Sprecherrat gehört weiterhin Fell an, mit Herbert Eberharter von Eurosolar Austria aber erstmals auch ein Österreicher. Ein deutliches Zeichen für eine stärkere grenzübergreifende Zusammenarbeit der Initiativen. Wie auch die Ortswahl für das nächste Jahrestreffen: Das soll am 14. und 15. Februar 2014 in Salzburg stattfinden. (Heinz Wraneschitz)

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