Wirtschaft

Auch wenn die seit Monaten herumliegenden Stahlfundamente schon Rost angesetzt haben, werden sie dennoch sicher stehen. (Foto: Wraneschitz

08.02.2014

Spatenstich für Bürgerwindpark Laubendorf

Möglich wird es durch Seehofers Windenergiewende-Wende-Wende

Eigentlich kein Wunder, dass es heute beim ersten Spatenstich für den Bürgerwindpark Langenzenn-Laubendorf viele strahlende Gesichter gibt. Denn dieses Projekt im Landkreis Fürth ist vor Ort unumstritten. Vor allem die Protestaktionen „Pro Wind“ waren letztendlich der Anlass für Bayerns Staatsregierung, den windorientierten Regionalplan der Industrieregion Mittelfranken doch in Kraft zu setzen. Auch wenn die seit Monaten herumliegenden Stahlfundamente schon Rost angesetzt haben: Die geplanten fünf Windräder auf den Höhen über dem Zenngrund werden sicher stehen, versprechen die Planer um Erich Wust aus dem benachbarten Markt Erlbach. Für etwa 24 Millionen Euro wollen hauptsächlich Menschen und örtliche Banken aus dem Langenzenner Umkreis die „Bürgerwindräder“ finanzieren. Als Vorleistung hatte Wusts Firma fast eine Million für die Verlegung der Kabel und die Stärkung der Zuwege ausgegeben. Das Geld wäre genauso in den Sand gesetzt gewesen wie die „verbindliche Bestellung eines Umspannwerks für 1,2 Millionen Euro“, um den Windstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Doch obwohl die durch Heimatminister Markus Söder (CSU) im Dezember verkündete Regionalplan-Bremse im Januar durch die CSU-Staatsregierung wieder aufgehoben wurde: Erich Wusts zur Jahreswende eingereichte Klage gegen den Freistaat Bayern läuft weiter; er will Schadenersatz für die Zeitverzögerung. Außerdem unterstützt der Projektant die neu gegründete „Klagegemeinschaft Pro Wind“ (KGPW). Denn Auch Wusts Zukunftsplanungen für Windprojekte vor allem in Mittelfranken stünden vor dem Aus, würde sich Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) mit seiner neuen, restriktiven Windstandortpolitik durchsetzen. Wie berichtet, hat die Staatsregierung am 4. Februar die vielseitig kritisierte „10-H-Abstandsregelung zur Wohnbebauung“ verkündet. Die bedeutet bei 200 Meter hohen Windkraftwerken 2 Kilometer Abstand. Weshalb Windräder in Westmittelfranken wohl nur noch auf dem Brombachsee Platz fänden, wie es heißt. Hinter der Klagegemeinschaft KGPW steckt der überparteiliche, im ganzen Freistaat präsente „Klimaschutz - Bayerns Zukunft e. V.“ mit Sitz in Peißenberg. Dessen Hauptanliegen ist laut Vizepräsident Professor Ernst Schrimpff aus Freising „allgemein der Klimaschutz“. Doch weil es „ohne erneuerbare Energien keinen Klimaschutz“ gebe, wolle man nun gegen sämtliche Regionalpläne Bayerns vorgehen, wurde kürzlich in Würzburg bekannt. „Die Maßnahmen der bayerischen Staatsregierung stehen voll im Widerspruch zur gültigen Gesetzgebung des Bundes. Nach der muss dem Ausbau der Windenergie in substanzieller Weise Raum verschafft werden“ - das habe auch das Bundesverwaltungsgerichts am 11. April 2013 bestätigt, weiß KGPW-Mitinitiator Hans Josef Fell, Ex-Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitautor des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG). (Heinz Wraneschitz)

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