Wirtschaft

Vorstandsvorsitzender Werner Rupp ist zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Foto: Nürnberger

20.04.2012

Stabile Gesamtverzinsung

Nürnberger Versicherungsgruppe blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 zurück

Die Nürnberger Versicherungsgruppe ist weiter auf Erfolgskurs. Im Geschäftsjahr 2011 wuchs der Konzernumsatz um 2,1 Prozent auf 4,62 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagen einschließlich des Anlagestocks der fondsgebundenen Versicherung betrugen 19,9 Milliarden Euro. Hieraus wurden Kapitalerträge in Höhe von 1,08 Milliarden Euro erzielt. Das Konzernergebnis liegt bei 79,1 Millionen Euro. Besonders in der Sparte Lebensversicherung lief es für die Nürnberger sehr gut. Entgegen dem Markttrend konnten Beitragseinnahmen (plus 0,4 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro) und Neugeschäft (plus 0,4 Prozent auf 561 Millionen Euro) erhöht werden. Auch im ersten Quartal 2012 brummt es in diesem Segment. „Das liegt sicherlich daran, dass wir die Überschussbeteiligung unverändert gelassen haben und somit für die Kunden Nachhaltigkeit in Form einer seit 2003 stabilen Gesamtverzinsung von über 4 Prozent bieten“, erklärt Vorstandschef Werner Rupp der Staatszeitung. Damit liege die Nürnberger unter den ersten Zehn im Markt. Angesichts volatiler Kapitalmärkte und Staatsschuldenkrise erkennen viele Menschen die Lebensversicherung als attraktive und langfristig sichere Anlagemöglichkeit, so Rupp.
Im Bereich der privaten Krankenversicherung konnte die Nürnberger im Geschäftsjahr 2011 ihre Beitragseinnahmen um 7,1 Prozent auf 171 Millionen Euro steigern. Die Neubeiträge wuchsen sogar um 25,8 Prozent auf 19 Millionen Euro. Hierbei ist laut Rupp zu berücksichtigen, dass der Beitragszuwachs weit überwiegend von echtem Neugeschäft getragen wird, während er in der Branche in starkem Maß aus Beitragsanpassungen bestehender Verträge resultiert. Insgesamt waren zum Jahresende 2011 fast 230 000 Personen bei der Nürnberger krankenversichert.
Zu der oft in den Medien verbreiteten Parole, dass sich ein Wechsel in die private Krankenversicherung nur für junge, gut verdienende Menschen lohnt, meint der Vorstandsvorsitzende der Nürnberger: „Eine private Krankenversicherung wird auf die gesamte Lebenserwartung eines zu Versichernden gerechnet. Das heißt, dass es im Alter keine exorbitanten Beitragsanstiege gibt, sofern das Management alles richtig macht.“ Die oft zitierten Beitragssteigerungen im Alter kämen vor allem bei Versicherern vor, die mit Billigtarifen Kunden gelockt haben. Denn diese Tarife können aufgrund des im Alter krankheitsanfälliger werdenden Menschen nicht gehalten werden. Ein seriös agierender Versicherer hingegen kann weitgehend Beitragsstabilität garantieren. „So einen Versicherer erkennt man unter anderem an einem guten Assekurata-Rating“, betont Rupp. Die Nürnberger erhielt hier im Januar ein „sehr gut“.
Turn-around ist gelungen
Im Schaden- und Unfallversicherungs-Geschäft ist der Nürnberger jetzt der so genannte Turn-around gelungen. Von einem Verlust von 15,1 Millionen Euro im Jahr 2010 konnte ein Swing um 47 Millionen Euro auf einen Gewinn von 31,9 Millionen Euro in 2011 erwirtschaftet werden. Ein günstiger Schadenverlauf und gesunkene Kosten schlugen sich hier positiv nieder, so dass die Schaden-Kosten-Quote brutto von 105 Prozent in 2010 auf 94,3 Prozent zurückging. Die Neu- und Mehrbeiträge liegen mit 188 Millionen Euro um 1,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, wobei Rückgängen in der Kraftfahrtversicherung Zuwächse in der Sach-, Haftpflicht- und Unfallversicherung gegenüberstehen. Die gebuchten Beitragseinnahmen liegen bei 749 Millionen Euro.
In der seit Jahren einem gnadenlosen Preiskampf unterliegenden Autoversicherung bleibt die Nürnberger Partner des Autohandels.“Bei den Finanzierungspaketen, die die Hersteller zum Neuwagenabsatz schnüren, kann man als Versicherer in vielen Fällen nur verlieren. Als Partner des Autohandels hingegen kommt es für beide Seiten zu einer Win-Win-Situation, von der wir jetzt profitieren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.
Allerdings liegt die Schaden-Kosten-Quote in der Autoversicherung der Nürnberger wie im Markt üblich bei 105 bis 106 Prozent. „Eine positive Entwicklung in der Autoversicherung erwarte ich nicht vor 2013 beziehungsweise 2014“, sagt Rupp.
Für dieses Jahr erwartet er hingegen einen „heißen Herbst“, da ab 21. Dezember 2012 in Deutschland die so genannten Unisex-Tarife eingeführt werden müssen. Frauen und Männer müssen dann gleich viel Prämie zahlen. Derzeit profitieren entweder Männer oder Frauen – je nach Sparte – noch von günstigeren Tarifen. Deshalb rechnet Rupp mit einem Run auf die alten Tarife.
Die zum Konzern gehörende und auf Vermögensverwaltung spezialisierte Fürst Fugger Privatbank KG konnte 2011 die Kundeneinlagen von 4,26 Milliarden Euro auf 4,28 Milliarden Euro steigern. Die noch jungen Niederlassungen in Mannheim und Köln wurden vertrieblich verstärkt und das Vertriebsnetz vertraglich gebundener Vermittler erneut spürbar ausgeweitet. Darum erwartet Rupp, dass es 2012 deutliche Zuwächse in der Vermögensverwaltung geben wird.
Insgesamt sind also die Weichen bei der Nürnberger so gestellt, dass der Konzern gute Erträge erzielen und das Ergebnis vor Steuern abermals übertreffen dürfte.
(Ralph Schweinfurth)

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