Wirtschaft

Mit einer ein Meter starken und 70 Meter tiefen Schlitzwand dichtete die Bauer Spezialtiefbau GmbH den Staudamm am bayerischen Forggensee ab. Um eine Verbreiterung der Dammkrone zu vermeiden, was zusätzlich Zeit und Kosten einspart, wurde die Schlitzwand unter Zuhilfenahme eines verdrehbaren Schlauchaufrollsystems HDS-T von Bauer hergestellt. (Foto: Bauer AG)

15.04.2019

Stomberg: „Wir wollen uns noch weiter verbessern“

Die Bauer AG hat ihre Ertragskraft auch 2018 weiter gesteigert

Die Bauer Gruppe aus Schrobenhausen ist führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und Produkten für Boden und Grundwasser. Mit seinen über 110 Tochterfirmen verfügt Bauer über ein weltweites Netzwerk auf allen Kontinenten.

Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist in drei zukunftsorientierte Segmente mit hohem Synergiepotenzial aufgeteilt: Bau, Maschinen und Resources. Das Segment Bau bietet neben allen bekannten auch neue, innovative Spezialtiefbauverfahren an und führt weltweit Gründungen, Baugruben, Dichtwände und Baugrundverbesserungen aus.

Im Segment Maschinen ist Bauer als Weltmarktführer der Anbieter für die gesamte Palette an Geräten für den Spezialtiefbau sowie für die Erkundung, Erschließung und Gewinnung natürlicher Ressourcen. Im Segment Resources konzentriert sich Bauer auf hochinnovative Produkte und Services für die Bereiche Wasser, Umwelt und Bodenschätze.

Das Schrobenhausener Unternehmen profitiert in hohem Maße durch das Ineinandergreifen der drei Geschäftsbereiche und positioniert sich als innovativer sowie hoch spezialisierter Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten und angrenzende Märkte. Damit bietet Bauer passende Lösungen für die großen Herausforderungen in der Welt, wie die Urbanisierung, den wachsenden Infrastrukturbedarf, die Umwelt sowie für Wasser, Öl und Gas.

Die Bauer Gruppe hat ihre operative Ertragskraft auch im Geschäftsjahr 2018 weiter gesteigert. Obwohl die Gesamtkonzernleistung zurückging, konnte sie ihre Ergebnisziele erreichen. „Damit sind wir mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden, wollen uns aber noch weiter verbessern“, so Michael Stomberg, der Anfang November das Amt des Vorstandsvorsitzenden des internationalen Bau- und Maschinenbaukonzerns übernommen hat, im Rahmen der Vorstellung der Bilanz für 2018.

Sein Resümee der ersten Monate: „Das Unternehmen ist strategisch gut aufgestellt und unsere drei Segmente Bau, Maschinen und Resources werden auch in den kommenden Jahren die Richtung des Konzerns bestimmen. Dass wir operativ vor allem im Bereich Resources noch Hausaufgaben zu machen haben, ist bekannt. Potenzial sehe ich auch in der konzernübergreifenden Zusammenarbeit in Entwicklung, Innovation und Digitalisierung.“

In 70 Ländern
der Welt tätig

Auf ihrem Weg, die operative Ertragskraft nachhaltig zu erhöhen, ist die Bauer AG im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut einen Schritt weitergekommen. Mit 1,6861 Milliarden Euro lag die Gesamtkonzernleistung um 4,9 Prozent unter dem Vorjahr (1,772 Milliarden Euro) und damit im Rahmen der letzten Prognose vom November 2018. Die Umsatzerlöse betrugen 1,5891 Milliarden Euro (2017: 1,6679 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich laut Stomberg, um 11,7 Prozent von 89,6 auf 100,1 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern legte von 3,7 auf 24,1 Millionen Euro deutlich zu.

Eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung biete die Auftragslage, so Stomberg. Mit 1,7219 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,7417 Milliarden Euro) befand sich der Auftragseingang 2018 auf einem hohen Niveau. Der Auftragsbestand, der sich relativ gleichmäßig über die Regionen der Welt verteilt, legte um 3,7 Prozent auf 1,0136 Milliarden Euro zu. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung daher vorschlagen, für 2018 eine gleichbleibende Dividende in Höhe von 0,10 Euro je Aktie auszuschütten.

Der Konzern ist mit seinen drei Segmenten und seinen Tochterunternehmen sowie seinem breit diversifizierten Geschäftsmodell in rund 70 Ländern der Welt tätig. Die Baumärkte weltweit zeigten laut Stomberg in der Gesamtsicht ein unvermindertes Wachstum. Der Bedarf an Infrastruktur, wie Straßen, Brücken, Dämme oder Energieversorgung ist groß. Die zunehmende Urbanisierung erfordere vermehrt Spezialtiefbauleistungen, die es ermöglichen, in immer komplexeren und schwierigeren Verhältnissen Gebäude zu errichten. Davon profitiert das Segment Bau. 2018 konnten die Projekte wirtschaftlich und technisch in Summe erfolgreich abgewickelt werden.

Großprojekt im
Nahen Osten platzte

Bei der Gesamtkonzernleistung konnte das Segment jedoch nicht an das außergewöhnlich starke Vorjahr anschließen. Im Laufe des Jahres kam es zu einer zu geringen Auslastung sowie Projektverschiebungen. Ein Großprojekt im Nahen Osten war kurz vor Beginn plötzlich vollständig eingestellt worden. So konnte das Ziel für die Gesamtkonzernleistung nicht wie geplant erreicht werden: Sie betrug 767,6 Millionen Euro und lag damit um 8,1 Prozent unter dem Vorjahr mit 835 Millionen Euro. Deutlich erhöht haben sich dagegen das EBIT mit 39,1 Millionen Euro (2017: 19,6 Millionen Euro) und das Ergebnis nach Steuern mit 9,6 Millionen Euro (Vorjahr: -15,2 Millionen Euro).

Im Vorjahr war, so der Vorstandsvorsitzende, durch den unerwarteten Ausgang eines Schiedsgerichtsverfahrens, der eine Neubewertung der bilanzierten Forderungen in Höhe von etwas mehr als 20 Millionen Euro notwendig machte, ein erheblicher negativer Ergebnisbeitrag enthalten.

Das Segment Maschinen setzte seine positive Entwicklung fort und verzeichnete eine unverändert gute Nachfrage nach Groß- und Spezialgeräten sowie nach After-Sales-Services. Haupttreiber waren die Märkte in Europa und Asien, insbesondere China, hier beträgt nach Stombergs Angaben der Marktanteil bei Fräsmaschinen rund 70 Prozent. Die Gesamtkonzernleistung lag mit 723,1 Millionen Euro um 4,2 Prozent leicht unterhalb des Vorjahrs von 754,5 Millionen Euro. Ebenso gingen die Umsatzerlöse um 3,2 Prozent von 660,9 auf 640,1 Millionen Euro zurück. Entsprechend reduzierte sich das EBIT leicht von 80,6 auf 74,9 Millionen Euro und das Ergebnis nach Steuern von 41 auf 34 Millionen Euro.

Allerdings sei es in dem insgesamt weiter sehr positiven Marktumfeld gelungen, Leistung, Umsatz und Ergebnis auf sehr gutem Niveau zu halten, so Stomberg.

Das Segment Resources blieb im im abgelaufenen Geschäftsjahr hinter den Erwartungen zurück und schloss nochmals mit deutlichen Verlusten ab, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Diese stammten hauptsächlich von der Tochterfirma für Brunnenbohrungen in Jordanien und seien im Wesentlichen durch Überkapazitäten entstanden. Hinzu kamen Projektverluste im Bereich der Brauerei- und Getränketechnologie. Die seit Jahren profitabel arbeitende Umwelttechnik, das Kerngeschäft des Segments, konnte dies nicht ausgleichen.

Eigenkapitalquote von
über 30 Prozent ist das Ziel

Die Gesamtkonzernleistung lag mit 261,5 Millionen Euro um 5,3 Prozent über dem Vorjahreswert von 248,2 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug -16 Millionen Euro nach -22,4 Millionen Euro im Vorjahr. Der Auftragseingang lag 2018 mit 242,2 Millionen Euro um 20,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 305,2 Millionen Euro. Dies ist laut Stomberg vor allem auf das sehr hohe Vorjahresniveau zurückzuführen, das den Großauftrag zur Erweiterung der Schilfkläranlage im Oman mit einem Volumen von etwa 160 Millionen Euro beinhaltete.

Die Eigenkapitalquote betrug 26,5 Prozent und befindet sich damit über dem Vorjahr von 25,9 Prozent. Mittelfristiges Ziel ist laut Stomberg eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern eine Gesamtkonzernleistung in Höhe von etwa 1,7 Milliarden Euro und ein EBIT von etwa 95 Millionen. Das Ergebnis nach Steuern sollte deutlich über dem Vorjahr liegen, erwartet der Vorstandsvorsitzende. „Unsere Auftragslage ist gut, die Baumärkte entwickeln sich solide und mit Umwelt und Wasser besetzen wir wichtige Zukunftsthemen. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich unser Geschäftsmodell auch 2019 als robust erweisen wird.“

Und Stomberg weiter: „Unser Fokus liegt unverändert auf einer weiteren Verbesserung des Ergebnisses nach Steuern, was auch in unserer Prognose zum Ausdruck kommt. Wir sind überzeugt, dass wir gerade beim Segment Resources einen deutlichen Fortschritt hin zu einem positiven operativen Ergebnis erzielen können.“
(Friedrich H. Hettler)

(Michael Stomberg, Vorstandsvorsitzender der Bauer AG - Foto: Bauer AG)

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