Wirtschaft

Alfred Gaffal setzt auf Handel mit Russland. (Foto: dpa)

27.02.2015

„Umsatz ist um 30 Prozent zurückgegangen“

vbw-Präsident Alfred Gaffal über die Auswirkungen der Russland-Sanktionen auf bayerische Unternehmen

Die Lage in der Ukraine ist weiterhin ungewiss. Darum bestehen auch nach wie vor die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland. Doch diese treffen inzwischen auch massiv die bayerischen Unternehmen. Darüber sprachen wir mit Alfred Gaffal, Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. BSZ: Herr Gaffal, wie stark leidet die bayerische Wirtschaft unter den Sanktionen?
Gaffal:
Die bayerischen Unternehmen müssen seit August 2014 im Handel mit Russland Umsatzrückgänge bis zu 30 Prozent verkraften. Dies ist umso gravierender, als sich Russland in den letzten zehn Jahren als wichtiger Handelspartner Bayerns etabliert hat. So stiegen die bayerischen Exporte nach Russland von 2003 bis 2013 um 189 Prozent, während die Gesamtexporte nur um 57 Prozent wuchsen. 2014 exportierte Bayern Waren und Dienstleistungen im Wert von 4,4 Milliarden Euro nach Russland. Umgekehrt haben wir von Russland Importe von 7,2 Milliarden Euro gehabt. Das waren vorrangig Rohstoffe und Erdgas.

BSZ: Wie viele bayerische Firmen sind eigentlich in Russland aktiv?
Gaffal: Etwa 1500 von den rund 6000 deutschen Unternehmen sind aus Bayern.
BSZ: Wirken sich die Sanktionen auch negativ auf den Handel mit anderen, Russland verbundenen Staaten aus?
Gaffal: Sicher. Man muss nur die baltischen Länder oder Polen nehmen, die sehr viel nach Russland liefern. In Folge der Sanktionen sinkt auch dort die Nachfrage nach Zulieferungen aus Bayern. Das beeinträchtigt den Konsolidierungskurs Europas.

BSZ: Was passiert, wenn die Sanktionen weiter andauern?
Gaffal: Russland wird mehr selbst produzieren müssen und es werden andere einspringen. Länder wie China und die Türkei warten nur darauf. Und wenn das Geschäft mit Russland einmal weg ist, wird es schwierig, es zurückzuholen. Darum haben wir der Politik deutlich gemacht, dass Sanktionen langfristig schaden...(Interview: Ralph Schweinfurth) (Lesen Sie das vollständige Interview in der gedruckten Ausgabe der Bayerischen Staatszeitung vom 27. Februar 2015.)

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