Wirtschaft

Einer Impfpflicht erteilte die vbw eine Absage – appelliert aber an Arbeitnehmer, sich impfen zu lassen. In vielen Mitgliedsunternehmen stehen dafür Betriebsärzte bereit. (Foto: dpa/Roland Weihrach)

18.11.2021

Weißbierindex der vbw klettert um 31 auf 130 Punkte

Vor allem Materialmangel trübt Konjunkturaussichten

Neben Bergen, Seen und der Lederhose steht auch das Weißbier symbolisch für Bayern; und ob ein Glas halb voll oder halb leer ist, gilt als eingängige Zustandsbeschreibung. Insofern hat sich der alljährliche sogenannte Weißbierindex der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) als anschauliche Zustandbeschreibung der Ökonomie im Freistaat eingebürgert – heuer zum zweiten Mal unter dem Einfluss von Corona.

Die gute Nachricht: Es schaut zumindest besser aus als im vergangenen Jahr, der Weißbierindex verbesserte sich im Verlauf zum Frühjahr um 31 auf 130 Punkte. Dazu trügen vor allem jene Wirtschaftsbereiche bei, die im zweiten Lockdown geschlossen waren – als Hotellerie und Gastronomie sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Im Handel überträfe man sogar das Niveau vor Ausbruch der Pandemie. „Die bayerische Wirtschaft konnte sich in den vergangenen Monaten zunehmend von den Auswirkungen der Corona-Krise erholen“, verkündete vbw-Präsident Wolfram Hatz.

Stärkere Dynamik wohl erst im zweiten Halbjahr 2022


Richtig gut schaut es nach seinen Worten aber auch nicht aus: Noch immer anhaltende Lieferengpässe und Materialmangel würden die konjunkturelle Erholung zunehmend bremsen. Und es fehlt wirklich an allem: Elektronikbauteile, Holz, Papier, Stahl, Kupfer, Aluminium, Magnesium, Kunststoffe sowie Guss- und Metallteile. Und die vierte Welle der Pandemie verstärke die Unsicherheit unter den Unternehmen des Freistaats. Konkret bedeutet das: Die Auftragsbücher sind zwar gut voll, die Bestellungen können aber nicht abgearbeitet werden. Die Industrieproduktion konnte seit dem Corona-Einbruch wieder um 17,5 Prozent gesteigert werden, sie hat das Vorkrisenniveau aber immer noch nicht ganz erreicht. Die „vorsichtige“ Prognose vom Frühjahr von drei Prozent Wachstum heuer werde man nicht halten können, höchstens 2,7 Prozent könnten es 2021 werden. Mit einer stärkeren Dynamik rechne man frühestens im zweiten Halbjahr 2022, so Wolfram Hatz.

Auch eine politische Botschaft hatte der Verbandschef mitzuteilen. Die vbw unterstütze klar den Aufruf zum Impfen – dafür stünden auch Betriebsärzte bereit –, lehnt aber eine generelle Impfpflicht ab. Ein Fragerecht des Arbeitgebers zum Impfstatus befürworte man ebenso wie die Einführung von Dokumentationsrechten und eine Testnachweispflicht der Arbeitnehmer*innen – die diese dann auch aus eigener Tasche bezahlen müssten. Ein generelles Recht auf Home Office lehne man ab. Das sollen die Unternehmen jeweils einzeln mit ihrem Personal klären. In dieser Frage dürfte es wohl noch zu Auseinandersetzungen mit dem amtierenden und mutmaßlich auch künftigen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kommen, der für ein solches Recht eintritt. (André Paul)

 

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