Wirtschaft

2014 stieg das Finanzvolumen der FhG auf 2,06 Milliarden Euro. (Foto/Grafik: FHG)

22.05.2015

Weiter auf Erfolgskurs

Die Fraunhofer-Gesellschaft kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurückblicken

Die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) setzte ihren Erfolgskurs auch im Geschäftsjahr 2014 fort. Das Finanzvolumen stieg um 50 Millionen Euro auf 2,06 Milliarden Euro. Dabei erreichte der Anteil der Projekterträge an der Finanzierung der Vertragsforschung ein Allzeithoch von knapp 73 Prozent. Überproportional nahmen die Projekte mit der Wirtschaft sowie die internationalen Aktivitäten zu. „Das vergangene Jahr verlief für die Fraunhofer-Gesellschaft wieder sehr erfolgreich. Unterstützt durch eine anhaltend hohe Nachfrage nach Forschung und Entwicklung von Wirtschaft und öffentlicher Hand, betrug das Finanzvolumen mehr als zwei Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 550 (plus zwei Prozent) auf knapp 24.000“, fasste Reimund Neugebauer, Präsident der der Fraunhofer-Gesellschaft, das gute Ergebnis für das Jahr 2014 zusammen. Das Finanzvolumen 2014 setzte sich aus gut 1,7 Milliarden Euro für die Vertragsforschung, 118 Millionen Euro für die Verteidigungsforschung sowie 226 Millionen Euro für Ausbauinvestitionen zusammen.
Die Vertragsforschung finanziert sich zu über zwei Dritteln aus Projekterträgen, die letztes Jahr um sechs Prozent auf 1,27 Milliarden Euros stiegen. Der Anteil der Projekterträge an der Finanzierung der Vertragsforschung erreichte damit knapp 73 Prozent. Die Projekterträge umfassen Einnahmen aus der Wirtschaft und aus im Wettbewerb akquirierten öffentlich geförderten Projekten von Bund und Ländern sowie der EU-Kommission.
Besonders stark wuchsen die Erträge aus der Wirtschaft: Sie summierten sich auf insgesamt 618 Millionen Euro und lagen damit sieben Prozent über dem Vorjahresniveau. „Die Fraunhofer-Institute zeigen damit, dass sie angemessen auf Marktbedingungen reagieren können, obwohl diese sich äußerst dynamisch verändern“, sagte Finanzvorstand Alfred Gossner. Aus der Grundfinanzierung von Bund und Ländern wurden 444 Millionen Euro für die Vorlaufforschung eingesetzt.
Im Leistungsbereich Verteidigungsforschung werden Forschungsaktivitäten der sieben Institute zusammengefasst, die sich vorrangig den Themen Schutz und Sicherheit widmen und durch das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) finanziert werden. Das Forschungsvolumen der Verteidigungsforschung erhöhte sich 2014 um vier Prozent auf 118 Millionen Euro.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr investierte Fraunhofer 226 Millionen Euro in die Infrastruktur ihrer Forschungseinrichtungen. Neu- und Erweiterungsbauten (einschließlich Kleinbaumaßnahmen) sowie Grundstücke machten dabei 179 Millionen Euro aus, die Erstausstattung von Gebäuden mit wissenschaftlichen Geräten und Mobiliar 47 Millionen Euro.
Forschungsleistungen von Fraunhofer sind weltweit gefragt. Im vergangenen Jahr erreichten die mit internationalen Partnern erwirtschafteten Erträge ein Gesamtvolumen von 276 Millionen Euro. Die in Europa erwirtschafteten Auslandserträge wuchsen um zehn Prozent auf insgesamt 200 Millionen Euro. „Fraunhofer hat den Anspruch, im internationalen Wettbewerb begleitender Innovationspartner der deutschen Wirtschaft zu sein“, bekräftigte Neugebauer. Nach dieser Maxime ist in den vergangenen Jahren das internationale Engagement zielgerichtet ausgebaut und verstetigt worden.
Die Fraunhofer-Gesellschaft zählt zu den aktivsten und wichtigsten Patentanmeldern in Deutschland. 2014 entwickelten Fraunhofer-Forscher insgesamt 831 neue Erfindungen – so viele wie noch nie zuvor. Davon wurden 564 zum Patent angemeldet. Das entspricht mehr als zwei Patentanmeldungen pro Werktag. Vor diesem Hintergrund erhielt Fraunhofer im letzten Jahr zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung „Top 100 Global Innovator“ – als eines von nur vier deutschen Unternehmen. Der Medienkonzern Thomson Reuters vergibt diesen Preis auf Basis der Patentaktivitäten – dabei werden sowohl deren Quantität als auch Qualität bewertet.
Das Wachstum der Fraunhofer-Gesellschaft basiert in finanzieller Hinsicht auf einer kontinuierlich gestiegenen Nachfrage nach angewandter Forschung und Entwicklung durch die Wirtschaft und die öffentliche Hand. Die Erhöhung des externen Finanzierungsanteils ging dabei vor allem auf einen überproportionalen Anstieg der Wirtschaftserträge zurück.
„Auch für das Jahr 2015 erwartet Fraunhofer – vorbehaltlich der Stabilität der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – ein weiteres leichtes Wachstum der Wirtschaftserträge“, sagte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Einhergehend mit der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte seien dagegen keine signifikanten Steigerungen der Erträge von Bund und Ländern zu erwarten. Trotz geringer Verschiebungen in den Finanzierungsanteilen der Vertragsforschung stehe das Fraunhofer-Modell damit weiterhin auf einem soliden Fundament. (Friedrich H. Hettler)

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