Wirtschaft

Mit Sorge blickt Ulrich Maly auf die möglichen Folgen von Gewerbegebieten an Autobahnausfahrten. (Foto: dpa)

23.01.2015

„Wenige Städte und Gemeinden werden begünstigt“

Bayern Städtetagsvorsitzender Ulrich Maly (SPD) über Gewerbegebiete direkt an Autobahnausfahrten

Bayerns Heimatminister Markus Söder (CSU) will für Gewerbeansiedlungen einige Erleichterungen schaffen. Doch das sieht man beim Bayerischen Städtetag mit Sorge. Wir sprachen darüber mit Ulrich Maly (SPD), Vorsitzender des Bayerischen Städtetags und Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg. BSZ: Herr Maly, liegen die Städte im Trend?
Maly: Es ist wieder „in“, urban zu wohnen. Städte in Bayern, allen voran die Landeshauptstadt München, verzeichnen ein starkes Wachstum. Vorbei scheint die Zeit, in der gut Betuchte in die Wohnviertel am grünen Stadtrand drängten und Familien auf das Land zogen. Viele Menschen zieht es in die Stadtkerne. Dies zeigt sich an der Preisentwicklung; und nicht zuletzt am Begriff der Gentrifizierung, der früher nur für Soziologen ein bekannter Fachterminus war und heute in Politik und Feuilleton in aller Munde ist.

BSZ: Was schätzen die Menschen an der Stadt?
Maly: Die Stadt gewinnt an Beliebtheit aus unterschiedlichen Motiven: Stadtbewohner und Menschen, die dies gerne wären, schätzen das kulturelle Angebot einer Stadt, die Baukultur, die Vielfalt an Geschäften und Gastronomie, die Interkulturalität, die Anonymität, die Toleranz und die daraus erwachsende Freiheit. Familien schätzen das Betreuungs- und Bildungsangebot sowie eine familienfreundliche Infrastruktur, die eine Vereinbarkeit von Job und Familie ermöglicht. Ältere finden die ihrem Alter angemessene und notwendige Infrastruktur, sei es die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, das enge Ärztenetz oder eine intakte Nahversorgung, die nicht auf das Auto angewiesen ist. Zuwanderer finden Heimat in urbanen Strukturen. In Städten finden Ausländer Arbeit und Bildung und nicht zuletzt Weltoffenheit. Menschen verschiedener Herkunft finden in der Stadt Heimat.

BSZ: Ist das nur eine Sache der Metropolregionen?
Maly: Urbanität findet sich nicht nur in Metropolen, in den Verdichtungsräumen um München, Nürnberg, Würzburg oder Augsburg. Eine Vielzahl bayerischer Städte liegt im ländlichen Raum. Dort nehmen diese Städte wichtige Versorgungsfunktionen für ihr Stadtgebiet und für ihr Umland wahr. Sie sind Impulsgeber und Ankerpunkte für die ländlichen Räume, sie versorgen das Umland nicht nur physisch, sondern auch mit Urbanität...(Interview: Ralph Schweinfurth) (Lesen Sie das vollständige Interview in der gedruckten Ausgabe der Bayerischen Staatszeitung vom 23. Januar 2015.)

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