Wirtschaft

Für die Exportnation Deutschland rechnet das Ifo-Institut mit mehr Wachstum als bislang angenommen. (Foto: dpa)

11.12.2014

Wirtschaft kann optimistischer auf 2015 blicken

Niedriger Ölpreis und schwacher Euro werden als Wachstumstreiber ausgemacht

Die deutsche Wirtschaft kann nach Ansicht des Ifo-Instituts optimistischer als bisher aufs kommende Jahr blicken. Die Forscher um Ifo-Chef Hans-Werner Sinn erhöhten ihre Wachstumsprognose von zuletzt 1,2 auf 1,5 Prozent. "Die fallenden Ölpreise und der Kursverfall des Euro haben mitgeholfen, die Schockstarre nach dem Ausbruch der Ukraine-Kise zu überwinden", sagte Sinn heute in München.
Getragen werde der Aufschwung vor allem vom privaten Konsum. Die positive Prognose basiere aber auch auf dem zuletzt wieder gestiegenen Ifo-Geschäftsklimaindex, der eine Stimmungsbesserung in den Unternehmen aufgezeigt hatte. Sorge bereitet Sinn dagegen, dass die Unternehmen nur wenig investieren. Auch Mindestlohn und Rente mit 63 würden die Entwicklung bremsen. Trotzdem ist das Ifo-Institut mit seiner Prognose deutlich optimistischer als etwa der Sachverständigenrat der Bundesregierung, der für 2015 nur mit einem Plus von 1,0 Prozent rechnet.  
Sorgen vor einer zu niedrigen Inflation erklärte Sinn für unbegründet. "Wenn die Inflationsrate zeitweise absackt, ist das kein Problem." Um das Preisniveau in den Eurostaaten anzugleichen, müsse Deutschland aber auch eine höhere Geldentwertung akzeptieren. Die Anpassungen innerhalb der Eurozone könnten nicht einseitig den Staaten in Südeuropa aufgebürdet werden.
Die Investitionen der Unternehmen steigen nach der Ifo-Prognose nur leicht um zwei Prozent. "Das ist unser Sorgenkind, bei einem ordentlichen Aufschwung sollten zweistellige Wachstumsraten drin sein", sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturabteilung. Sinn bestätigte: "Deutschland investiert zu wenig im Inland und zu viel im Ausland."
Grund für die zurückhaltenden Investitionen ist nach Ansicht der Forscher auch die Einführung des Mindestlohns im Januar. "Die Unternehmen werden auch Maßnahmen wie Preiserhöhungen und Personalabbau ergreifen", sagte Wollmershäuser. Dank der anziehenden Konjunktur soll die Arbeitslosenquote trotzdem leicht von 6,7 auf 6,6 Prozent sinken. (Simon Ribnitzky, dpa)

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