Wirtschaft

Im Rahmen des Projekts Desertec sollte einmal regenerativ erzeugter Strom aus Nordafrika nach Europa geliefert werden. (Foto: dpa)

14.10.2014

Wüstenstrom-Initiative Desertec macht kleiner weiter

Von einst 50 Beteiligten machen jetzt nur noch drei weiter

Das Wüstenstrom-Projekt Desertec soll nur noch in stark verkleinertem Rahmen fortgeführt werden. Die Desertec-Industrie-Initiative (Dii) teilte am Dienstag in Rom mit, man werde sich fortan auf Dienstleistungen für die Gesellschafter bei konkreten Projekten im Nahen Osten und in Nordafrika konzentrieren. Als Gesellschafter blieben nur noch drei Unternehmen übrig: Der Stromerzeuger RWE, der saudi-arabische Energiekonzern Acwa Power und der chinesische Netzbetreiber SGCC.  
Die Desertec-Initiative war vor fünf Jahren mit dem Ziel gestartet, Sonnen- und Windenergie in den nordafrikanischen Wüsten zu erzeugen und ab dem Jahr 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs zu decken. Die neuen Kraftwerke und Hochspannungstrassen sollten 400 Milliarden Euro kosten. Aber die offene Finanzierung, die politischen Umbrüche und Bürgerkriege in der Region, der Ausbau der Wind- und Solarenergie in Deutschland und zuletzt der Absprung wichtiger Gesellschafter wie Siemens, Bosch, Eon oder Bilfinger ließen die Verwirklichung der Vision immer weiter in die Ferne rücken.  
Von einst rund 50 Gesellschaftern und Partnern machen jetzt noch drei weiter. Die Münchener Rückversicherung, die die Wüstenstrominitiative 2009 mit aus der Taufe gehoben hatte, erklärte heute, Desertec habe den Boden bereitet - jetzt stünden stärker projektbezogene Aufgaben an. Sie ziehe sich deshalb zurück.  
Geschäftsführer Paul van Son sagte: "Erneuerbare Energien haben beim Start von Dii vor fünf Jahren im Nahen Osten und Nordafrika kaum eine Rolle gespielt. Das ist heute völlig anders." Rund 70 Projekte seien inzwischen realisiert oder in der Umsetzung. Dii habe mit Überzeugungsarbeit, Grundlagenstudien und Länderstrategien geholfen. Diese Phase sei jetzt abgeschlossen. Son selbst wechselt zum Jahresende zu RWE. (Roland Losch, dpa)

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