Wissenschaft

Die aktuellen archäologischen Untersuchungen verdeutlichen, wie die Siedlung in Manching organisiert war. (Foto: Pro Arch GmbH)

13.12.2022

Ausgrabungen in Manching – Recycling vor über 2000 Jahren

Schon die Kelten hatten nur begrenzte Ressourcen - nachhaltiges Wirtschaften war schon damals ein Thema. Und hierfür wurde eine Lösung gefunden, wie jüngste Ausgrabungen zeigen

Auch vor über 2000 Jahren haben die Menschen schon recycelt. Dies zeigen archäologische Untersuchungen im oberbayerischen Manching, wie das Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag mitteilte. "Das Grabungsteam ist auf zerbrochene Tongefäße gestoßen, die zu Handarbeitsgeräten umfunktioniert wurden, und auf für den Brunnenbau zweitverwertete Fasswände", sagte Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil. Es lasse sich von den Funden ablesen, dass auch für die Kelten nachhaltiges Wirtschaften ein Thema war.

Wie die Ausgrabungen im Oppidum Manching laut Landesamt bewiesen, wurden Keramik und Holz wiederverwendet, um Ressourcen zu sparen. Außerdem zeigten die jüngsten Funde neben einem detailreichen Bild vom Alltag der Menschen, dass es in der keltischen Siedlung neben dem Wohnbereich auch reine Handwerksareale gab.

"Ich finde es bemerkenswert, dass sich innerhalb der Grabungsfläche in der ehemaligen keltischen Stadt eine Nutzungsänderung deutlich abzeichnet", meinte Archäologin Stefanie Berg. Ein Großteil der keltischen Siedlung sei erhalten geblieben, obwohl in der Neuzeit der Straßenbau oder auch der Zweite Weltkrieg mit Bombentrichtern Spuren hinterlassen habe.

Die Hälfte der Grabungsfläche ist mittlerweile untersucht worden

Seit Anfang 2022 sei mittlerweile rund die Hälfte der aktuellen Grabungsfläche im Zentrum des Oppidums untersucht und dokumentiert worden. Die keltische Siedlung zählt laut Landesamt zu den bedeutendsten Bodendenkmälern nördlich der Alpen. Notwendig wurden die Untersuchungen durch Bauarbeiten an der Bundesstraße 16.

Im Jahr 1999 wurde bei anderen Grabungsarbeiten in der Keltenstadt die Goldmünzen gefunden, die in der Nacht zum 22. November diesen Jahres aus dem Kelten Römer Museum in Manching gestohlen wurden. Drei Wochen nach dem Golddiebstahl ist das Museum an Dienstag teilweise wiedereröffnet worden.

Die derzeitige Sonderausstellung Im Dienste Roms - Legionen und Hilfstruppen über die römische Armee kann laut Museum nun wieder besucht werden. Die vom Diebstahl betroffene Dauerausstellung bleibe jedoch weiterhin geschlossen - ein Datum zur Wiedereröffnung sei noch nicht bekannt.
(Felix Müschen, dpa)

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