Wissenschaft

Zwei junge Frauen bei der Zeitungslektüre – klassisch gedruckt und auf dem Tablet. (Foto: dpa/Michael Reichel)

17.08.2020

Journalismus für die demokratische Gesellschaft

Wie innovative Medien neue Qualität erzeugen

Welcher Journalismus hat Zukunft und Relevanz? Wie beeinflussen Innovationen im Journalismus die Qualität von Berichterstattung und damit die Öffentlichkeit in der demokratischen Gesellschaft? Diesen zentralen Fragen geht unter Leitung von Klaus Meier, Inhaber des Lehrstuhls für Journalistik I an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, ein neues Forschungsprojekt nach, das ab Herbst 2020 drei Jahre lang in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien die Journalismusentwicklung untersucht.

Träger dieser Forschungsarbeit sind neben der KU die Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Schweiz und das CMC-Institut an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften/Alpen-Adria-Universität sowie die Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien in Österreich. Gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und den Schweizerischen Nationalfond (SNF).

Insgesamt hat das Vorhaben unter dem Titel Innovationen im Journalismus in demokratischen Gesellschaften: Index, Einfluss und Voraussetzungen im internationalen Vergleich ein Volumen von rund 1,3 Millionen Euro. Gut die Hälfte davon kommt von der DFG und finanziert die Forschung von Klaus Meier und seinem Team.

Bisher Konzentration auf ökonomische Einflüsse


Die Projektleiter Klaus Meier, Andy Kaltenbrunner und Matthias Karmasin (Österreich) sowie Vinzenz Wyss (Schweiz) beschreiben das Vorhaben: „Wir erleben zerrissene Öffentlichkeiten, zersplitterte Demokratien und sogenannte postfaktische Politikdiskussionen. Das sind große Herausforderungen. Mit praxisnaher Grundlagenforschung wollen wir analysieren, wie Innovationen den professionellen Qualitätsjournalismus voranbringen können.“

Zu solchen Innovationen zählen die Forschenden zum Beispiel investigative Rechercheteams, journalistische Startups auf Basis von Spenden oder Mitgliedsbeiträgen, Datenjournalismus oder die Nutzung von Plattformen wie Facebook, Instagram oder Youtube – mit allen Chancen und Risiken.

Forschungsprojekte zu Medieninnovationen konzentrieren sich bislang auf die vielfältigen ökonomischen und technologischen Einflüsse auf den Journalismus und beobachten, wie traditionelle und neue Medienorganisationen wirtschaftlich überlebensfähig sind. Wenig erforscht blieb die Frage nach den Auswirkungen auf die journalistische Qualität. Das Projekt will sich dieser Forschungsdefizite annehmen.

Vorreiter Spanien


Die Arbeit beruht dabei auf theoretischen Ansätzen und empirischen Erkenntnissen der ökonomischen und sozialen Innovationstheorie und auf einer normativen Theorie des Journalismus. Geplant sind viele Dutzend Case-Studies und Expertenrunden im deutschsprachigen Raum, aber auch Vergleiche mit anderen europäischen Ländern.

Unterstützt wird das D-A-CH-Konsortium im Rahmen einer DFG-Mercator-Fellowship vom spanischen Journalismusforscher Jose García Avilés und seinem Team der Universidad Miguel Hernández in Elche (in der Region Valencia). Die dortigen Forscher*innen gehören weltweit zu den Ersten, die ein wissenschaftlich fundiertes Innovationsranking erstellt haben. Jose García Avilés und sein Team werden über die Förderung der DFG direkt an die KU angebunden.

Insgesamt werden ab Herbst 2020 mehr als ein Dutzend Wissenschaftler*innen in diesem Projekt tätig sein. Die Forschungserkenntnisse sollen international Orientierungshilfe und Ratschläge sowohl für Medienpolitik als auch für die Organisation von Medien und Redaktionen anbieten, um Innovationen zu befördern, die die Qualität des Journalismus und seine Rolle in der Gesellschaft stärken. (Katja Ossiander)

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