Wissenschaft

Eine Biene sucht nach Nektar an einem Blauen Ziersalbei. (Foto: dpa/Patrick Pleul)

03.07.2020

Wie Schadstoffe auf Insekten wirken

Bayerisches Landesamt für Umwelt startet den Projektverbund „BayÖkotox – Ökotoxikologische Bewertung von Stoffen in der Umwelt“

Pestizide, Bremsabrieb von Reifen, schadstoffhaltige Baustoffe: Das sind nur einige Stoffe, die der Umwelt schaden. Aber wie wirken sie sich auf Tiere, Pflanzen und deren Lebensraum genau aus? Um das herauszufinden, hat das Bayerische Landesamt für Umwelt den Projektverbund „BayÖkotox – Ökotoxikologische Bewertung von Stoffen in der Umwelt“ ins Leben gerufen. Dieser soll erfolgversprechende Strategien zur ökotoxikologischen Bewertung von Stoffen in die Umwelt entwickeln. Von sechs Teilprojekten übernimmt die Universität Regensburg zwei – beide innerhalb des Schwerpunktthemas Schutz von Insekten: Am Institut für Zoologie wird zum einen der Einfluss von Insektengiften auf die Partner- und Wirtsfindung von parasitischen Wespen und zum anderen die Verunreinigungen in Bienenwachs untersucht.

„Insektengifte werden im Bereich des Pflanzenschutzes weltweit großflächig eingesetzt. Sie können aber auch schädliche Auswirkungen auf nützliche Insekten, wie parasitische Wespen, haben“, erklärt Joachim Ruther. Als natürliche Feinde anderer Insekten helfen parasitische Wespen, das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. In dem Teilprojekt Einfluss von Insektengiften auf die Partner- und Wirtsfindung erforschen Ruther und sein Team die sogenannten subletalen (das heißt nicht tödliche, aber langfristig schädliche) Effekte von vier Insektiziden auf die Partner- und Wirtsfindung von Wespenarten. Außerdem untersuchen die Wissenschaftler*innen, ob Insektizide über die Nahrungskette in wirksamen Dosen in parasitische Wespen gelangen können. Mit den Erkenntnissen könnten künftig Zulassungsverfahren für Insektizide verbessert werden.

In einem weiteren Teilprojekt untersucht Erhard Strohm die Verunreinigungen in Bienenwachs. Bienensterben ist bereits seit Längerem ein Thema. Die Ursachen dafür konnten bisher jedoch noch nicht vollständig geklärt werden. „Wir wollen herausfinden, ob Pflanzenschutzmittel und andere Umweltchemikalien, die sich im Bienenwachs anreichern, negative Effekte auf die Gesundheit der Honigbiene haben“, so Strohm. Die Schadstoffe im Bienenwachs sollen an verschiedenen Standorten erfasst werden. Dabei vergleichen die Wissenschaftler*innen konventionell und biologisch bewirtschaftete Standorte bezüglich der Anreicherung von Chemikalien in Bienenwachs und erforschen Auswirkungen von belastetem Wachs auf Gesundheit und Leistung von Bienenvölkern.
(Christina Glaser)


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