Kultur

Von wegen idyllisches Ostbayern! Wollte man für bare Münze nehmen, was in der vielfältigen Krimiliteratur zu lesen ist, dann lauert das subtile Verbrechen auch dort überall. (Foto: dpa)

06.03.2018

Kriminelles Ostbayern

Eine Literaturausstellung in der Staatlichen Bibliothek Regensburg führt zur fiktiven Tatorten und stellt erdachte Täter und Ermittler vor

Da mag es ja manchen Touristen geben, der nach Ostbayern der Beschaulichkeit wegen reist. Doch wehe, wenn er erst einmal hinter die Idylle zwischen den Bergen des Bayerischen Waldes und der Weite des Gäubodens schaut! Dann tut sich ihm ein Sumpf des Verbrechens auf. Hoffentlich gerät er nicht selbst in die heikle Situation, gestrengen Ermittlern Rede und Antwort stehen zu müssen auf die bohrende Frage:  „Wo waren Sie am…?" Keine Bange: In Wirklichkeit regiert das Verbrechen in Ostbayern nicht mehr als anderswo und hält keinesfalls dem Stand, was man vermuten könnte, wenn man sich durch die reiche Krimiliteratur Ostbayerns geschmökert hat. Einen ausschnitthaften Überblick über die Verbrechensbekämpfer, ihre Fälle und ihre Lebenswelten gewinnt man in der neuen Ausstellung in der Staatlichen Bibliothek Regensburg - "Wo waren Sie am...?" ist sie überschrieben.  Die Heimat ist eine überschaubare Welt. Sie ist der Gegenentwurf zu Globalisierung, nicht ohne Grund hat man den Begriff der „Glokalisierung“ geprägt. Sie ist aber auch ein Verkaufsschlager - „Heimat sells“. Denn wie ist es, wenn das Unsichere, Unsichtbare, Unüberschaubare in die vermeintliche Beschaulichkeit einbricht? Dieser leichte Schauer des Bedrohlichen im Gewohnten könnte es letztlich sein, was die Leser am Heimatkrimi so fesselt.  Natürlich muss eine solche Präsentation zwangsläufig eine Auswahl sein. Dazu ist die Krimilandschaft Ostbayerns inzwischen zu vielfältig geworden. In der Ausstellung begegnet man so unterschiedlichen Autoren wie Andrea Maria Schenkel, Christian Limmer, Rita Falk und Jörg Graser. Die Tatorte führen einmal quer durch Ostbayern: Von Hinterkaifeck über Freyung, Landshut, Regensburg bis nach Weiden. Es geht um Autoren, ihre Beweggründe und Varianten von Krimihandlung in ausgewählten Beispielen. Gerade für eine Regionalbibliothek, wie es die Staatliche Bibliothek Regensburg ist, eignet sich eine solche Ausstellung (die übrigens BSZ-Mitarbeiter Christian Muggenthaler kuratiert hat): Schließlich wird dort das gesamte veröffentlichte Schriftgut Regensburgs und der Oberpfalz gesammelt. Die Staatliche Bibliothek Regensburg agiert als Landesbibliothek für die Oberpfalz und stützt sich hierbei auch auf das bayerische Pflichtexemplargesetz, wonach von jeder Publikation dieser Region ein Exemplar in die Bibliothek kommt. (BSZ)

Information: Bis 5. Mai. Staatliche Bibliothek, Gesandtenstraße 13, 93047 Regensburg. Mo. bis Fr. 9-18 Uhr, Sa. 14-18 Uhr. 

Abbildung: Blick in die Ausstellung in der Staatlichen Bibliothek Regensburg. (Foto: Christian Muggenthaler)

 

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