Bauen

In den Neubau des OP-Zentrums in Vogtareuth wurden rund 50 Millionen Euro investiert. (Foto: Schön Kliniken)

05.02.2016

Architektur, die hilft, gesund zu werden

Das neue OP-Zentrum der Schön Klinik Vogtareuth zählt zu den modernsten seiner Art

Im Landkreis Rosenheim befindet sich eines der modernsten OP-Zentren Deutschlands, der 12 000 Quadratmeter große Neubau der Schön Klinik Vogtareuth. Mit dem neuen Operationszentrum setzt die Schön Klinik Standards für modernste Medizin und höchste Sicherheit für die Patienten.
Als die Entscheidung zum Neubau eines OP-Zentrums fiel, hieß das Stichwort OP der Zukunft. „Wir wollten OP-Abläufe von Grund auf neu denken“, sagt Klinikleiter Tim Guderjahn. „Das oberste Ziel der Bauplanung war für uns maximale Sicherheit für die Patienten. Diese erzielen wir vor allem durch ausgeklügelte Hygienevorkehrungen sowie hohe medizinisch-technische Standards, die dem Vergleich mit den besten Kliniken der Welt standhalten.“ Das Besondere an der Bauplanung: Das Klinikpersonal wurde intensiv mit einbezogen. Chirurgen, Anästhesisten, OP-Manager, Intensiv- und Anästhesie-Pflegekräfte überlegten gemeinsam, wie optimierte Klinikabläufe aussehen müssten und wie ein maßgeschneidertes OP-Zentrum für Patienten eine optimale Versorgung und Sicherheit bieten kann. „Auch dem Wohlbefinden der Mitarbeiter an ihrem künftigen Arbeitsplatz wurde durch diese gemeinsame Planung großer Stellenwert beigemessen“, erklärt Markus Karl, der für den Neubau verantwortliche Klinik-Projektleiter.

Zwölf flexible OP-Säle


2012 erfolgte der erste Spatenstich, ein Jahr später war Richtfest. Am 13. Oktober 2015 folgte die offizielle Eröffnung des neuen OP-Zentrums, in dem bereits seit einigen davor Wochen Operationen in den Bereichen Wirbelsäulenchirurgie, Hand-, Ellenbogen- und Fußchirurgie, Orthopädie, Neurochirurgie, Epilepsiechirurgie sowie Herz- und Gefäßchirurgie erfolgten. Mit einem Investitionsvolumen von rund 50 Millionen Euro – davon 13,5 Millionen Euro gefördert durch den Freistaat Bayern – ist die Schön Klinik Vogtareuth nun eine der modernsten Kliniken zwischen München und Salzburg. Das neue OP-Zentrum umfasst auf einer Gesamtfläche von 12 000 Quadratmetern zwölf flexibel konzipierte OP-Säle. Darin können kleinere Routineeingriffe, aber auch komplexe, mehrstündige Operationen mit einem zehnköpfigem OP-Team durchgeführt werden. Im Konzept berücksichtigt wurde auch die Möglichkeit der so genannten Same-Day-Surgery, bei welcher der Patient erst am Tag der Operation in die Klinik kommt. Eine neue Intensiv- und Beatmungsstation mit Intermediate-Care-Einheit verfügt über 22 Betten, übrigens alle in Einzelzimmern. Das Klinikpersonal ist in der Lage, von verschiedenen Orten aus die Patienten zu überwachen. Mehrfache akustische und optische Systeme, die sowohl in den Patientenzimmern als auch in den Aufenthaltsräumen ablesbar sind, sorgen auf diese Weise für höchste Sicherheit; ebenso ein spezielles Video-Monitoring auf der Intensivstation.

Große Fenster

Aber nicht nur die technische Infrastruktur der Klinik bietet nun zukunftsweisende Standards. Klinikleiter Guderjahn: „Auch durch verbesserte Abläufe im Bereich der Hygiene können wir maximale Sicherheit für unsere Patienten gewährleisten. Wir haben vor allem darauf geachtet, dass wir Warenströme trennen, zum Beispiel reine Ware von verbrauchter, unreiner Ware. Damit gewährleisten wir maximale Sicherheit bei der Hygiene, einem ganz zentralen Punkt bei OP-Risiken.“ Ein Aspekt, der bei allen 17 Schön Kliniken großgeschrieben wird, ist die so genannte heilungsfördernde Architektur. Studien haben gezeigt, dass Patienten durch einen Blick in die Natur beruhigt werden, weniger Schmerz empfinden und weniger Schmerzmittel benötigen. Der OP-Neubau in Vogtareuth ist sehr großzügig angelegt und lässt in alle Bereiche viel Tageslicht herein. Intelligente Raumstrukturen und im Inneren warme Farben, zum Beispiel beruhigende Grüntöne, sowie Materialien in Naturoptik sind wichtige Gestaltungselemente. Dies kommt Patienten und Mitarbeiten gleichermaßen zugute. Im Einleitungsbereich zu den OP-Sälen wurden Lichtdecken-Paneele mit Blumenmotiven angebracht. Im Aufwachbereich fallen große regionale Bergmotive ins Auge. Der Intensivbereich hat große Fensterflächen, die den Blick nach draußen erlauben. Die OP-Säle sind mit großen Fenstern ausgestattet und bieten damit eine angenehmere Arbeitsatmosphäre für die traditionell unter künstlicher Beleuchtung arbeitenden OP-Mitarbeiter. „Nicht der Mitarbeiter soll sich dem Gebäude anpassen, sondern das Gebäude ist auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten“, erklärt Projektleiter Markus Karl. Innovativ ist das Konzept einer Cafeteria innerhalb des OP-Bereichs: Die Mitarbeiter können jetzt ihre Pausen machen, ohne sich aufwendig aus- und wieder einschleusen zu müssen. Diese Zeitersparnis ermöglicht das Entspannen und Durchatmen zwischen den Operationen. Durch seine besonders nachhaltige Bauweise erreicht der OP-Neubau eine überaus gute Wärmedämmung. Rund 40 Prozent des Energiebedarfs werden durch ein eigenes Blockheizkraftwerk gedeckt. (BSZ) (Der OP-Einleitungsbereich - Foto: Schön Kliniken)

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