Bauen

Blick auf das Pompejanum. (Foto: Mayring)

09.10.2015

Bayerisch Nizza in Franken

Aschaffenburg, die lebensfrohe Mainmetropole mit südlichem Flair

Aschaffenburg ist der Ort, wo Bayern auf Hessen trifft und umgekehrt. In der lebensfrohen Stadt an der Mainschleife haben sich mediterranes Flair, Lebenskultur und Gemütlichkeit auf charmante Art miteinander verbunden. Sogar der Dialekt der Aschaffenburger ist eine Kombination aus dem Fränkischen und Hessischen. Das „Tor zum Spessart“ oder Mainmetropole am bayerischen Untermain wie Aschaffenburg gerne genannt wird, überrascht zudem mit außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Historische Schlösser, idyllische Parkanlagen und Museen für bedeutende Kunstwerke locken alljährlich internationales Publikum an.

Das Pompejanum
von König Ludwig I.


Eine ganz besondere architektonische Kreation befindet sich am Hochufer des Mains. Es ist das so genannte Pompejanum, das König Ludwig I. in Aschaffenburg, seinem „bayerischen Nizza“, 1840 bis 1850 errichten ließ. Da er die Residenzstadt München für seinen Geschmack klimatisch zu wenig südlich empfand, weilte er oft und gerne am wärmsten Ort von Bayern – in Aschaffenburg. Als begeisterter Freund der Antike und der römischen Geschichte ließ er eine Nachbildung eines römischen Wohnhauses originalgetreu von Friedrich von Gärtner errichten.
Am Mainhochufer umrahmt von südlicher Busch- und Baumvegetation, ragt die schmucke gelbweiße Villa elegant hervor. Das nachgebaute römische Wohnhaus des Castor und Pollux ist mit Säulen, Architraven, Fassadenmalereien und Treppenaufgängen mit Agaven so pompeijanisch wie nur möglich gestaltet. Wer die hohen, luftigen Innenräume der Villa betritt, erfährt, wie um 79 nach Christus gewohnt und gelebt wurde. Der Besucher gewinnt auch Einblicke ins ganz Alltägliche, wie Küche und Badestube, die rekonstruiert sind.
Heute befinden sich auch eine Vielzahl von originalen, antiken Bronze- und Marmorfiguren aus der Münchner Antikensammlung und Glyptothek in den dekorativ gestalteten Wohn- und Repräsentationsräumen. Kunstvolle Mosaikfußböden rahmen plätschernde Wasserbecken und helfen, dass man den antiken Traum von Ludwig I. miterleben kann.

Quadratische Vierflügelanlage


Unweit der römischen Villa mit ihrer verträumten Parkanlage, erhebt sich mächtig und unübersehbar das Wahrzeichen von Aschaffenburg, Schloss Johannisburg. Der imposante Renaissancebau mit seiner quadratischen Vierflügelanlage aus rotem Buntsandstein hat eine 800-jährige Geschichte, die als wehrhafter Bergfried begann. Von 1605 bis 1614 entstand durch den Straßburger Baumeister Georg Ridinger das Schloss Johannisburg. Über 300 Jahre trotzte das Schloss sämtlichen Kriegen. Nur der 2. Weltkrieg zerstörte den Bau bis auf die Grundmauern.Den Aschaffenburgern ist es zu verdanken, dass das Schloss wieder vollkommen aufgebaut werden konnte. Seit dem Jahr 1964 können ein Teil der Gemälde der Bayerischen Staatsgemäldesammlung wie von Lucas Cranach d. Ä. und Christian Schad besichtigt werden. Auch die größte Korkmodellsammlung der Welt befindet sich in den Museumsräumen des Schlosses. Und ein besonders wertvolles Exponat ist in der Schlosskirche zu bewundern, wo der kostbare Alabaster Hochaltar von Johannes Juncker aus dem Jahr 1614 steht. Eine Kreuzigungsgruppe mit 150 Figuren aus schwarzem und weißem Alabaster zeigt kunstvoll das biblische Geschehen in plastischer Eindringlichkeit.
Ein Spaziergang auf der Mainpromenade hilft, die vielfältigen Eindrücke zu verarbeiten, die das „bayerische Nizza“ zu bieten hat. Ein Blick auf die römische Villa am Main sowie die tropischen Grünanlagen, und fast ist man versucht zu glauben, man wäre wirklich im Süden. (Eva-Maria Mayring) (Der Innenhof von Schloss Johannisburg mit dem restaurierten mittelalterlichen Turm; südliches Flair in den Gassen von Aschaffenburg - Fotos: Mayring)

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