Kommunales

Weil die Fassade bröckelt, ist das Erlanger Schloss seit einiger Zeit eingerüstet. (Foto: Wraneschitz)

09.07.2015

Offen aus welcher Tradition?

Tag der Franken 2015: Franken streiten, aber fordern nicht

In Franken ist der Sonntag nach dem 2. Juli seit zehn Jahren so etwas wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Denn dann feiern sie den „Tag der Franken“, abwechselnd in den drei Regierungsbezirken. Dieses Jahr war Mittelfranken an der Reihe. Und der Kulturausschuss im dortigen Bezirkstag hatte Erlangen als Austragungsort erkoren. „An diesem Tag erinnern wir uns besonders an die eigene geschichtliche und kulturelle Identität Frankens sowie die liebenswerten individuellen Unterschiede der fränkischen Regionen als Teil unserer bayerischen Geschichte.“ Diesen schönen Satz prägte Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) zur Eröffnung des Frankentags. Er kam Stellvertreter des kurzfristig verhinderten Ministerpräsidenten. Aber war das tatsächlich so am Tag der Franken 2015? Der folgte  in der „historischen Hugenottenstadt Erlangen mit ihrer internationalen Ausrichtung dem Leitgedanken ,Fremde in Franken‘“: So erklärt der Bezirk Mittelfranken das vielfältige Programm rund um die hochaktuellen Themen Flucht, Integration und Migration. Man wollte „Einblicke gewähren in fremde und fränkische Traditionen“. Über „Franken, Heimat, Identität“ diskutieren Deshalb durften zwei Dutzend „Vorzeige-Fremde“ auf die Bühne am Schlossplatz. Von denen waren aber nur sieben „echte“ Migranten, der Rest Studenten, berichten Insider. Und im Stutterheim-Palais diskutierte eine Runde Mittzwanziger mit halb-ausländischen Wurzeln über „Franken, Heimat, Identität“. „Die hätten genauso gut irgendwo anders miteinander reden können. Was hat das mit ,Franken, offen aus Tradition‘ zu tun?“, fragte sich hinterher eine Besucherin. Integration Fremder, das passiere überall, teils gut, teils schlecht - nicht nur in Franken. „Da hätte Europa stehen sollen“, so die Frankentag-Besucherin. Doch da stand „Franken, offen aus Tradition“: Dieses Motto der Uni-Stadt hatten die Organisatoren flugs für den ganzen Landstrich okkupiert. Aber identitätsstiftend für einen besonderen Tag der Franken war das Überstülpen nicht wirklich. Dazu trug Minister Herrmann selbst bei: Er beanspruchte bei der Eröffnung die Urheberschaft für den Tag der Franken für seine CSU. Darüber schäumte das ehemalige SPD-Landtagsmitglied Helmut Ritzer aus dem Nürnberger Land: „Den Text vom Landtagsbeschluss 2006 haben wir im mittelfränkischen Bezirkstag beschlossen. Geschrieben haben ihn ich und Heiko Schultz aus Cadolzburg.“ Da war es also, das fränkische Gezänk. „Liebenswerte individuellen Besonderheiten“ hätte es Joachim Herrmann wohl genannt.

CSU und SPD giften sich an
Passend dazu gifteten sich Ritzer und der CSU-Bezirksrat Peter Daniel Forster ziemlich heftig an. Ob die bayerische Staatsregierung Franken optimal unterstütze, oder ob nicht die Oberbürgermeister der Großstädte (vorrangig mit SPD-Parteibuch) selbst Schuld hätten an den teils verfallenden Großgebäuden wie Quelle-Versand in Nürnberg oder Schloss Erlangen. Letzteres ist seit Jahren eingerüstet und steht ausgerechnet am Hauptplatz des Tags der Franken 2015. Die Fassade des Universitätssitzes bröckelt, die Renovierung ist ungewiss - trotz Frankentag. Ob deshalb Erlangens junger SPD-Oberbürgermeister Florian Janik schon im Vorfeld gesagt hatte, er könne auf die Veranstaltung gut verzichten? Und auch „eine politische Botschaft formulieren“, wie es sich Janik eigentlich von dem jährlichen Festtag gewünscht hätte, kam auch heuer nicht. Weder nach gleichwertigen Lebensbedingungen in allen Regionen Bayerns, noch nach gleichmäßiger Verteilung der staatlichen Fördermittel.  "Absurde Vorwürfe" Die Staatsregierung kenne ja nicht einmal mehr die einstimmig beschlossene Forderung des Landtags, „mit der fachlichen Begleitung des ,Tags der Franken‘ sowie der Unterstützung der bürgerschaftlichen und kommunalen Beiträge zu diesem Tag das Haus der Bayerischen Geschichte zu beauftragen“, moserte Helmut Ritzer. Ludwig Unger, der Sprecher des zuständigen bayerischen Kultusministeriums nennt „jegliche Vorwürfe, Franken werde vom Haus der Bayerischen Geschichte zu wenig unterstützt, falsch, ja absurd“ und verweist auf die Landesausstellungen in Franken  mit fränkischen Themenschwerpunkten. Und „die Veranstaltung von Festen gehört nicht zur Kernkompetenz des Hauses der Bayerischen Geschichte“, das sich dafür „nicht qualifiziert weiß“. Robert Gattenlöhner meint denn auch: „Die Veranstaltung können wir uns sparen für die Zukunft.“ Seine Partei für Franken (PfF) und der Fränkische Bund denken deshalb bereits „über eine Gegenveranstaltung nach. Durch diese sollten sich die Menschen endlich wieder bewusst machen: Wir Franken waren früher die Nummer 1 in Deutschland.“ Das selbstbewusste Vertreten dieser fränkischen Identität gegenüber der Regierung in München fehlt dem PfF-Vorsitzenden total.
(Heinz Wraneschitz)

Kommentare (17)

  1. Fränkisches Großreich 814 n. Chr. am 17.07.2015
    Der letzte Satz im Bericht wirkt spontan eingeworfen, ohne Einleitung und auch ohne Begründung ??? - Merkwürdig. Was ist nicht selbstbewusst fragt man sich ? Gibt es da eine wahrhaftige Begründung oder hat man hier nur etwas dagegen, wenn man in den bayrischen Gebieten Ostfrankens eigenständig was aufbaut ? Zur Erinnerung Bayern war Provinz im Fränkischen Großreich und bekam Schutz und Unterstützung der Franken.

    Der Dank 1000 Jahre später war die Ausbeutung der größten Städte in Süddeutschland Augsburg und Nürnberg um ein kleines Dorf Namens München zur reichsten Nimmersatt-Stadt Deutschlands zu machen.

    Komme aus einem Grenzgebiet beider Regionen und kenne beide Gebiete sehr gut und daher muss ich sagen, dass selbst die Einwohner Münchens darunter leiden, dass ihre schöne ruhige Stadt zum Herd des Kapitalismus gemacht wurde. Gefragt wurde da auch keiner.

    MFG
  2. Frankenstimme am 16.07.2015
    Die zentrale Feier am Tag der Franken wird anscheinend immer grotesker. Da die Verantwortung
    vor allem beim jeweiligen fränkischen Bezirkstag (2015 Bezirkstag Mfr) liegt, ist hier der Hebel anzusetzen.
    Das Thema "Offen aus Tradition" fand ich gut, denn Franken wurde tatsächlich auch in früheren
    Jahrhunderten für Fremde/Zuwanderer zur Heimat (Vater von Albrecht Dürer!). Und diese
    Weltoffenheit ist gerade heute immer noch sehr wichtig. Deshalb ist es auch gut, immer wieder darauf hinzuweisen.
    Flüchtlinge, die unsere Region erreichen, sollten bei uns dann ohne Angst leben können!!!
    Neben der stark verbesserungswürdigen zentralen Feier, wäre es aber gut, wenn in allen Städten und
    Gemeinden kleine Gedenkfeiern zum Tag der Franken stattfinden würden. Auch um zu zeigen, dass
    der Tag der Franken im 21. Jahrhundert das Gegenteil des im Dritten Reich von verklemmten Nazis gefeierten Frankentages ist. Und bei allen Feiern zum Tag der Franken ist es auch absolut legitim
    fränkische Forderungen, wie z.B. dass die Technische Hochschule Nürnberg zur Technischen Universität erhoben wird, anzubringen.
    Vorstellbar wäre auch, dass der Tag der Franken in Franken ein gesetzlicher Feiertag werden würde.
    Dann wären natürlich (fast) alle dafür. Im Moment wird aber bei dieser Forderung - ähnlich wie früher
    beim Einsatz für den Franken-Tatort - eher ausgelacht.
  3. neubareyter am 16.07.2015
    Erlangen war ein versuch Franken darzustellen und ist mit einigen Ausnahmen gründlich danebengegangen deshalb kann man Netiquette voll zustimmen.
    Ein fränkischer Idealist.
  4. Herzog von Franken am 15.07.2015
    Es kam wie es kommen musste im Zentralstaat Nr. 1 in Deutschland. Der Tag der Franken ist komplett von der CSU- Staatsregierung vereinnahmt und kanalisiert worden! Der Veranstalter der fränkisch flaggt bekommt, wenn´s dumm läuft, kein Geld mehr aus München!? ;) Auf solche bairisch beschirmten TdF können wir getrost verzichten!!!

    Deshalb: Mehr Franken rein! Mehr CSU raus!
  5. bekennender, bragdizierender Frange am 15.07.2015
    dou gibds anu a scheens Liedla: die frängische Bayernhymne

    Bankrott mit Dir, Du Land der Bayern,
    geraubte Erde, Frankenland.
    Uns´re lieblich weiten Gauen
    hast genommen, ist´s ne Schand.
    Noch heute listig Dein Gebaren,
    Deinen Taten ich nicht trau.
    Armes Franken, mußt Du darben
    bei der Herrschaft Weiß und Blau.

    Bankrott mit Dir dem Bayernvolke
    wenn ihr Franken nicht verehrt.
    Stets in Zwietracht sind geschieden,
    Wut in uns´ren Herzen gärt.
    Daß von der Donau bis zum Maine,
    bis hin zum kleinsten Frankengau,
    Rot-Weiß niemals sich vereine
    mit den Farben Weiß und Blau.

    Gott mit uns, ja Gott in Franken,
    die wir sind ein deutsch Geschlecht,
    treu beschützen und bewahren
    uns´re Stämme altes Recht.
    Oh, wie würden wir gern feiern,
    jeder Mann und jede Frau,
    unabhängig von den Bayern,
    frei von Weiß und Blau.
  6. Fregger am 15.07.2015
    Tag der Franken! Frank und frei! Vor allem frei von parteipolitischem Kalkül.
  7. aischmaster am 15.07.2015
    norisette hat ja alles schon richtig zusammengefasst.
    Aber solange wir Franken die Seppl-Politiker der CSU (und leider auch der SPD - siehe Janik) wählen, brauchen wir uns über die Benachteiligung von Franken nicht wundern. Also - beim nächsten Mal keinen Söder oder Herrmann wählen - auch wenn sie mal in Franken geboren wurden. Die haben Ihre Abstammung nämlich schon lange verleugnet - der Geldbeutel ist denen halt näher als die Liebe oder Verbundenheit zur - alten - Heimat. Des senn scho Rucksackbayern!
    Oder wie sonst kann mir einer erklären, daß die Franken die bayrische Tochter des Übervaters F.J.S. als Euorpaabgeordnete für Franken haben wählen "dürfen", hä?! Bloß damit die auch versorgt ist.....
  8. bekennender, bragdizierender Frange am 15.07.2015
    Mir gfalln eingli alle Kommendare, ober am schensdn hads die Norisedde gschriem.
    Es is ja asu, daß vondene Bolidiger, däi aus Frangn kumma, ajeder, wenner ibern "Kindinger Berch" naafgforn is, blouß widder affm nexdn Lisdnplads schiegld, odder ned?
  9. Sebastian am 15.07.2015
    Der Tag der Franken sollte ein Tag für Franken sein und nicht ein Tag der CSU. Dass nun ausgerechnet Joachim Herrmann, der vor nicht langer Zeit noch das offizielle Hissen der Frankenfahne verhindern wollte, die Hauptrede zum Tag der Franken hält, ist ein Schlag ins Gesicht aller Franken und zeigt nur wieder einmal mehr, was die oberbayerische CSU von Franken halt...
  10. Frankonia am 14.07.2015
    Norisette hat lang und breit und sehr deutlich erklärt, was der Tag der Franken sein möchte/könnte.
    M.Truckenbrodt weist auf Gesamtfranken hin. Viel braucht man dazu nicht mehr ergänzen.
    Geschichtsunterricht, der aufklärt wäre/ist nötig. Aber dafür müssten sich die Politiker einsetzen -
    die Frage ist: Wer von den Politikern ist daran interessiert und hat den Mut dazu - wo bleiben die Franken - die Freien - die Kühnen - was ist noch übrig von ihnen!!!!!
    Ein großer Fortschritt wäre bereits, wenn am Tag der Franken in ganz Franken - Gesamtfranken - gefeiert werden würde mit Frankenrechen - mit fränkischer Kultur - anstimmen mit einem gemeinsamen Frankenlied - liebe Franken, das gibts alles bereits - 2016 in HOF kanns nur besser werden....
  11. Frankenrabe am 14.07.2015
    Die bisherigen Kommentare geben schon die Grundsätze zum Tag der Franken wieder.
    Meine Meinung zu Tag der Franken in Erlangen (und auch Bad Windsheim):
    Schulnote 5 - Themaverfehlung!
    Lt. Beschluß geht es an diesem Tag um Franken und fränkische Kultur nicht um politische Themen. Ein Fest der Kulturen (und Partnerstädte) ist sehr gut und zu begrüßen, aber bitte nicht am Tag der Franken.
  12. Frankenblog am 14.07.2015
    Seit Jahren ist es nur noch eine Folklore-Veranstaltung die hauptsächlich dazu dient, dass die CSU sich präsentieren kann. Das ist nicht das was sich die Franken wünschen, das sieht man an den Besucherzahlen! Seehofer ist meiner Meinung nach wegen seiner Trassen-Entscheidung nicht nach Erlangen gekommen und dass sein Stellvertreter Joachim Hermann demonstrativ in blau-weiß gekleidet war, denke ich soll auch etwas ausdrücken.
    Franken braucht einen zentralen Anlaufpunkt!
  13. martin am 12.07.2015
    Norisette Sie haben es erkannt. Jeden Franken müsste man jetzt aufwecken, damit er erkennt wie wir ausgenommen wurden und immer noch werden. Ein Grund dafür ist die Uneinigkeit und die Gleichgültigkeit vieler Franken. Bayern wäre ein Nehmerland hätte es Franken nicht. Trotzdem hat dieser Staat seit über 50 Jahren Franken zugrunde gerichtet, weil man eine einseitige Politik zu Gunsten Oberbayern gemacht hat. Viel Aufklärung dazu kann man unter www.franken-sind-keine-baier.de nachlesen.
  14. MartinTruckenbrodt am 12.07.2015
    Und Franken liegt auch nicht nur in Bayern, sondern auch in Baden-Württemberg (Heilbronn-Franken) und in Thüringen ("Südthüringen"). Vielleicht würde ein gesamtfränkischer Ansatz mit stärkerer kultureller Ausrichtung ein guter zusätzlicher Schwerpunkt und damit ein zielführenderer Ansatz fernab der Partei- und Landespolitik sein?
  15. Hannebibbel am 12.07.2015
    Brauchen wir zukünftig einen Tag der Franken? Blöde Frage !

    Meiner Meinung nach sollten wir auf diese Fragestellung gar nicht eingehen. Sie
    führt zu nichts .
    Ich meine, dass man sich einen TdF auch anders vorstellen kann
    (Programmgestaltung, Ablauf, P o l i t i k e r f r e i etc). Das war auch von den ersten
    Befürwortern bzw. Protagonisten des TdF so gewollt!
    Im Übrigen bin ich dafür, dass der Tag in möglichst allen fränkischen Gemeinden
    auf die unterschiedlichste - sprich fränkische - Art gefeiert werden sollte.

    Impressionen zum Tag der Franken in Erlangen eines dabeigewesenen.

    "Groko der Lustlosigkeit " bei der Organisation des Tages der Franken in Erlangen

    Ein SPD-Bürgermeister, der weiß-blau flaggt und die Frankenfahnen „vergisst“.
    Ein stolzes Münchner CSU-Kindl, das weiß-blau dekoriert "den alten Käs daherlabert "

    Für die knapp 40o C konnten beide nichts. Wie schon im Vorfeld absehbar war , wenig Leute! Aber für die, die da waren, „den harten Kern“, gab es sehr viel zu besprechen, kennen zu lernen zu vernetzen usw.. Kaum einer musste von der Notwendigkeit der Unterschriftenaktion des Fränkischen Bundes e.V.überzeugt werden die gegen die skandalöse Seppellastigkeit des BR gerichtet war
    Der BR drehte mal wieder viel heiße Luft (war ja genug da) und hat dazu eine extra langweilige Sondersendung kreiert. Die Prominenz blieb streng abgeschirmt vom
    Volk ,traute sich zumindest an manche Stände nicht so richtig hin. Es könnte da ja vielleicht mal über die Zukunft unserer fränkischen Heimat gar diskutiert werden. Nicht auszudenken so etwas , das geht ja schon mal gar nicht!
    "King" Söder hatte sogar seinen eigenen Sonnenschirmträger dabei." Ja, da schau her"!

    Wir bereiten uns schon auf nächstes Jahr in Hof vor denn da kann es ja nur noch besser werden..

    Bitte beachten Sie dazu die Fotos auf www.fraenkischer-bund.de unter Galerie (Rubrik Aktuelle Ereignisse) !

    Joachim Kalb
  16. Michael F. am 10.07.2015
    @Norisette: Sie sprechen mir aus der Seele!
  17. Norisette am 10.07.2015
    Es ist schon peinlich, wie die Bayern und möchte-gern-Bayern - zu letzterem zähle ich den Innenminister Herrmann, der nun wirklich nicht zu denen gehört, die man als Vorzeige-Franken bezeichnen kann - diesen Tag okkupieren, wie einstmals die Bayern selbst, die nur Dank des damaligen politischen Versagers und Völkerrechts-Verkenner Napoleon zum Besitz von Franken kamen. Und so wie dieser "Nabollejum" widerrechtlich die Reichskleinodien nach Österreich verbracht hatte, wo sie - bis auf eine kurze Ausnahme - heute noch fälschlicherweise liegen, so rühmen sich die Bajuwaren des Frankens dann und wann, wenn es ihnen passt, als eigene Leistung. Nein, war es nicht. Zu keiner Stunde der Geschichte. Die Bayern nutzen Franken eh nur zum Rosinenpicken. Wollten sie 1806 das schon damals hochverschuldete Nürnberg aussparen und nicht übernehmen, weigern sie sich heute noch anzuerkennen, dass sie die meisten Steuergelder aus Franken einkassieren. Der Rückfluss ist erbärmlich und kommt nur dann, wenn sich gewisse Politikerinnen und Politiker mit dem entsprechenden Parteibuch und mithilfe von Millionen-Euro-Versprechungen in die Presse und damit in die einfältigen Köpfe schreiben können. Franken, das ist für die Bajuwaren einfach nur eine übergroße Abschöpf-Quelle, gelegentlich ein Schmuckstück, wenn es um Nürnberger Bratwürste und Würzburger Wein im Bayerischen Landtag geht; wenn's der eigenen Profilierung dient, hängt man sich in München sogar mal rot-weiß um den Hals, aber um wirklich was im so bezeichneten Freistaat Bayern zu werden, muss man schon weiß-blau kleinkariert sein und Franken links liegen lassen. Nicht von ungefähr kommt die geographische Ahnungslosigkeit der weiß-blauen Löwen südlich der Donau... ach, was sag ich: Seit der 1967 verkündeten und dann durchgeführten Gebietsreform unter dem Schreckens-Triumvirat Alfons Goppel (Oberpfalz)/Bruno Merk )Schwaben)/Alfred Seidl (Oberbayern-München), spätestens dann aber seit 1972 haben genau diese Ursupatoren den Mittelfranken das wertvolle Gebiet um Eichstätt gestohlen und den Oberbayern zugeschlagen. Nein, aus Bayern, dem "diebischen Bergvolk", kann für Franken nichts Gutes kommen. Der Tag der Franken, der tatsächlich so wichtig wäre, ist auch inzwischen verbajuwarifiziert. Eine Gegenveranstaltung wäre wirklich richtig und wichtig, aber unter Ausschluss aller Schau-Franken, die heimlich weiß-blau-karierte Unterhosen tragen. Übrigens: Es gab schon mal einen Antrag im Bayerischen Landtag zur Umbenennung von Bayern in "Bayern-Franken". Da hat damals nur eine Abgeordnete, nämlich die echte Fränkin - qua Anerkennung - Christine Stahl dafür gestimmt, die auch selbst den Antrag eingebracht hatte. Alle anderen Franken im Landtag haben dagegen gestimmt. Was für feige Bagage wir doch in den eigenen fränkischen Reihen manchmal haben.
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