Kultur

Ein typisches Beispiel für den Wandel: St. Lorenz war einst eine katholische Pfarrkirche - seit der Reformation ist sie neben der Sebalduskirche eine der beiden großen evangelischen Stadtkirchen Nürnbergs. (Foto:dpa)

26.08.2015

Kirche und Staat

Kultusministerium und Stadt Nürnberg geben Publikation "Staat in Deutschland und evangelische Kirche" heraus

Das Bayerische Kultusministerium, die Stadt Nürnberg und die Staatliche Geschäftsstelle „Luther 2017“/Lutherstadt Wittenberg haben  eine Aufsatzsammlung zum Thema „Staat in Deutschland und evangelische Kirche“ veröffentlicht. Die diesem zugrunde liegende gleichnamige Tagung hatte im vergangenen Sommer in Nürnberg stattgefunden. Anlass für die Tagung wie auch die Publikation ist das bevorstehende Jubiläum der Publikation der 95 Thesen Martin Luthers und damit der Auftakt zur Reformation vor 500 Jahren. Die Thematik selbst ist darüber hinaus auch deshalb interessant, weil die evangelische Kirche von Anfang an in ein besonderes Verhältnis mit dem Staat, konkret mit der Obrigkeit eingegangen ist, bis hin zum Summ-Episkopat des Landesherren, und das zu einem Zeitpunkt, als die Trennung zwischen katholischer Kirche und Monarchie längst realisiert oder zumindest weit fortgeschritten war. Für Bayern spielen zudem Städte wie Nürnberg, Coburg und Augsburg in der Reformationsgeschichte eine wichtige Rolle, zudem fungierte Bayern als ein wichtiges Zentrum der katholischen Antwort auf die Botschaft der Reformatoren. Zehn namhafte Autoren aus Politik und Wissenschaft haben sich der Thematik „Evangelische Kirche und Staat“ gewidmet – und zwar im Bogen vom 16. Jahrhundert bis in unsere Zeit: So gibt die Nürnberger Kulturreferentin Julia Lehner z.B. eine Stadtortbestimmung von „Nürnberg im Spannungsfeld reformatorisch-protestantischer Tradition und weltanschaulicher Vielfalt“, Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle beispielsweise behandelt „Staat und (evangelische) Kirche im bayerisch-fränkischen Referenzrahmen“, sein Amtskollege aus Sachsen-Anhalt Stephan Dorgerloh, reflektiert über „Luthers Beitrag zur Politikfähigkeit der Deutschen“. Der Göttinger Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann befasst sich mit dem „politischen Selbstverständnis der reformatorischen Akteure“, der Berliner Historiker für Europa der Neuzeit richtet den Blick auf die „Luther und das Heilige Römische Reich“. Weitere Autoren sind die Kirchenhistoriker Peter Maser, Martin Greschat und Harry Oelke sowie der Neuzeithistoriker Georg Schmidt und der Politikwissenschaftler Hans-Georg Wehling. (BSZ) Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Kulturreferat der Stadt Nürnberg, Staatliche Geschäftsstelle „Luther 20177“ / Lutherstadt Wittenberg (hg.): Staat in Deutschland und evangelische Kirche. Aufsatzband zur gleichnamigen Tagung am 26./27. Juni 2014 in Nürnberg (Schriften des Kulturreferats der Stadt Nürnberg, Band 1), Nürnberg 2015, 204 Seiten, farbig illustriert, 10 Euro.

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