Kultur

Peter Cahn, Claudia Emrich-Engerer und Jürgen Zinner (v.l.). (Foto: Sebastian Engmann)

28.03.2017

Picasso inspiriert Theatermacher

Zu Besuch im Atelier von Bühnenmalerin Claudia Emrich-Engerer

Das Landestheater Dinkelsbühl eröffnet mit dem Märchen „Der gestiefelte Kater“ die Sommerfestspiele 2017 auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang. Für die jungen Zuschauer hat sich Landestheater-Intendant Peter Cahn, der das Stück inszeniert, einen besonderen Kniff einfallen lassen: „Wir verlassen mit dem gestiefelten Kater den Deutschen Märchenwald und lassen die Geschichte im Süden spielen. Genau gesagt in Spanien. Somit ist der sprechende und gewitzte Kater ein feuriger und mutiger Helfer in der Not!“ Kinderstücke seien am Landestheater Dinkelsbühl immer etwas besonderes, erklärt Cahn weiter. Da Theater immer auch vom „Schauwert“ lebe, müssten die jungen Zuschauer auch etwas zu sehen bekommen und Theater als Gesamtkunstwerk erleben und begreifen. Peter Cahn entwarf als Bühnenbild eine Stierkampfarena - passend zu Spanien. In dieser macht eine Gruppe bunter und fideler Künstler halt - mitsamt einem großen Theaterwagen, ebenfalls von Peter Cahn entworfen. Gebaut wurde das aufwendige Bühnenbild in den Werkstätten des Landestheaters unter Federführung des Ausstatters Jürgen Zinner. Für die Ausgestaltung der Kulissen nahm der Dinkelsbühler Theaterleiter Kontakt zu Claudia Emrich-Engerer auf. Sie ist Künstlerin und Bühnenmalerin. Das Landestheater Dinkelsbühl pflegt seit einiger Zeit eine enge Zusammenarbeit mit ihr. So bemalte Claudia Emrich-Engerer zuletzt die Kulissen für „Die Schneekönigin“, "Ronja Räubertochter“ und „Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär“ In ihren Konzeptionsgesprächen ließen sich Intendant und Bühnenmalerin vom Impressionismus inspirieren. Vor allem eine Stierkampfarena, gemalt von Pablo Picasso, hat es beiden angetan. Zeit seines künstlerischen Lebens war die Stierkampfarena für Pablo Picasso ein Symbol der Welt und ein Spiegel des Lebens: Leidenschaft, Kampf, Vergnügen, Angst, Freude und Tod spielen sich hier ab. Wie geschaffen also für das Theater und eine tolle Vorlage für ein Bühnenbild. Peter Cahn: „Wir machen uns für das Kinder- und Jugendtheater große Gedanken über die Gestaltung. Wir malen nicht einfach bunte Wände, nach dem Motto „Hauptsache Bunt“. Es ist doch spannend zu sehen, wie man mit Impressionisten Bühnenbilder für Kinder schaffen kann.“ Claudia Emrich-Engerer fügt hinzu: „Bei einem Kinderstück bietet es sich auf jeden Fall an, etwas Lebhaftes und Ansprechendes zu haben. Was einen noch mehr mit dem Stück vertraut macht. Wir wollten aber keine reine Illustration, sondern haben uns für den Impressionismus entschieden. Also, keine detailgetreue Skizzierung der Wirklichkeit, sondern eine tolle Farbigkeit, angelehnt an diese Stierkampfarena von Picasso, die uns so sehr faszinierte und inspirierte. Das wird sich auch in der Gestaltung des Theaterwagens, der auch ein bisschen wie ein Zirkuswagen ist, fortsetzen.“ Die Farben des Bühnenbildes, seien Farben des Südens: Warm und hell, Erdig und bunt. Aber eben nicht grell. Eher mit Patina. Und Warmherzig, wie die Inszenierung. So beschreiben die beiden das Ergebnis, das auch Raum lasse für die eigene Phantasie der Zuschauer. Die Premiere des Märchens „Der gestiefelte Kater“ am 7. Mai auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang eröffnet die Sommerfestspiele 2017. (BSZ)

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