Politik

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in Bamberg beschäftigt sich mit besonderen Internetverbrechen. (Foto: dpa)

24.08.2016

Bayerns Zentralstelle für Cybercrime wird deutlich aufgestockt

Die Spezial-Ermittlungsbehörde soll um 24 Stellen wachsen

Auch als Reaktion auf den Münchner Amoklauf verstärkt Bayern seine Zentralstelle für Cybercrime (ZCB) erheblich. "Die schrecklichen Anschläge von Ansbach und Würzburg, aber auch der Amoklauf von München haben uns die Bedeutung der Ermittlungsarbeit im Internet noch einmal vor Augen geführt", sagte Justizminister Winfried Bausback (CSU). Bei allen drei Taten habe das Internet - zum Beispiel in Form von internetgestützter Kommunikation oder Propaganda in sozialen Netzwerken - eine Rolle gespielt.

Bis Herbst 2018 sollen in der ZCB neben dem Leiter vier Oberstaatsanwälte, drei Staatsanwälte als Gruppenleiter und zwei Staatsanwälte arbeiten. Dazu sollen weitere Mitarbeiter kommen, sodass die Spezial-Ermittlungsbehörde um 24 Stellen wachsen soll. Derzeit hat die ZCB drei Dezernenten, vom 1. September an vier. "Wir haben durchaus schon Tage erlebt, an denen wir an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit gestoßen sind", sagte ZCB-Leiter Lukas Knorr.

Der Münchner Amokläufer hatte die Waffe im "Darknet" gekauft

Mit den zusätzlichen Kräften würden sich Cyberkriminelle effektiv bekämpfen lassen, sagte Thomas Janovsky, Generalstaatsanwalt in Bamberg. Dort ist die ZCB angesiedelt, die im Januar vergangenen Jahres bei der Generalstaatsanwaltschaft eingerichtet worden war. Den Ausbau hatte der Ministerrat bereits bei seiner Klausurtagung in St. Quirin beschlossen. Der Amokläufer von München hatte seine Tatwaffe im "Darknet", einem fast gänzlich anonymen Teil des Internets, gekauft. Der 18-Jährige hatte am 22. Juli im Olympia-Einkaufszentrum der bayerischen Landeshauptstadt neun Menschen erschossen. (dpa)

Zentralstelle Cybercrime Bayern - eine Spezialstaatsanwaltschaft
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern ist die Spezialstaatsanwaltschaft des Landes für Internetkriminalität. Eingerichtet wurde die ZCB im Januar 2015, derzeit ermitteln dort drei Staatsanwälte, unterstützt von zwei Assistenten. Die Staatsanwälte bearbeiten besonders herausgehobene Ermittlungsverfahren im Bereich der Cyberkriminalität und sind der zentrale Ansprechpartner in diesem Feld.
Dabei geht es zum Beispiel um das Ausspähen von Daten oder allgemein um Verbrechen, für die ein Täter Computer- oder Informationstechnik verwendet hat und bei denen die Ermittlungen technisch besonders anspruchsvoll sind. Bei ihren Verfahren kooperieren die Dezernenten vor allem mit den Fachkommissariaten für Internetkriminalität bei den Polizeidienststellen, aber auch mit dem Bayerischen Landes- sowie dem Bundeskriminalamt.
An der ZCB liefen im vergangenen Jahr 217 Verfahren gegen unbekannte und 271 gegen bekannte Täter. Für das laufende Jahr zeichnet sich eine Verdoppelung ab: Bisher registrierte die Stelle bereits 462 Verfahren gegen unbekannte und 471 Verfahren gegen bekannte Täter. Sie kooperiert zudem mit entsprechenden Spezial-Stellen in anderen Bundesländern.

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