Politik

Polizeibeamte stehen an einem Gebäude, das durchsucht wird. Bei einer groß angelegten Razzia gegen eine international agierende Schleuserbande in acht Bundesländern hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf zehn Verdächtige verhaften lassen. (Foto: dpa/Gianni Gattus)

17.04.2024

Ermittler: Reiche Ausländer seit Jahren nach Deutschland geschleust

Eine Bande soll in großem Stil vor allem an Chinesen gegen viel Geld Aufenthaltstitel verkauft haben. Nun hat die Bundespolizei zugeschlagen. Laut Ermittlungsbehörden läuft das Geschäft schon lange

Das mutmaßliche bandenmäßige Schleusen reicher Ausländer nach Deutschland lief nach Angaben der Ermittler schon über mehrere Jahre. Ursprung der Ermittlungen seien ein Hinweis des deutschen Konsulats aus Kanton in China sowie zahlreiche Geldwäsche-Verdachtsanzeigen durch Banken gewesen, sagte der ermittlungsleitende Staatsanwalt Hendrik Timmer am Mittwoch in Düsseldorf. Die Ermittlungen seien 2020 aufgenommen worden, aber die Tatzeiten lägen teilweise bereits in den Jahren 2016/2017.

Insgesamt gebe es elf Haftbefehle, von denen zehn vollstreckt seien. Nach einer Person werde aber noch gefahndet. Sechs Beschuldigte seien bereits dem Haftrichter vorgeführt worden. Unter anderem handele es sich um Anwälte, Mitarbeiter ihrer Kanzleien und einen Mitarbeiter der Kommunalverwaltung.

Durchsuchungen auch in Bayern

Von einem Großteil der 147 von der Bande geschleusten Personen sei der Aufenthaltsort derzeit nicht bekannt. Sollten sie gefunden werden, werde ihre erschlichene Aufenthaltserlaubnis unwirksam, sagte Timmer. Solange sie als Beschuldigte geführt würden und das Strafverfahren laufe, werde die Abschiebung aber ausgesetzt. Die Ermittler erhoffen sich von ihnen noch Zeugenaussagen.

Bei einer großangelegten Razzia gegen eine international agierende Schleuserbande in acht Bundesländern, darunter Bayern, hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf nach Angaben vom Vormittag zehn Beschuldigte verhaften lassen. Im Visier sind demnach 38 mutmaßliche Bandenmitglieder und 147 Personen, die geschleust worden sein sollen.

Hauptverdächtige sind zwei 42 und 46 Jahre alte Rechtsanwälte aus dem Raum Köln. Neben dem Vorwurf der Schleusung ermittelt die Staatsanwaltschaft auch wegen des Verdachts der Bestechung und Geldwäsche. (Dorothea Hülsmeier, Jana Glose, dpa)

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