Politik

Rettungskräfte sitzen an der Kreuzung am Georg-Brauchle-Ring nahe dem Einkaufszentrum, in dem Schüsse gefallen sind. (Foto: dpa)

23.07.2016

Schütze von München war ein Einzeltäter

Die tödlichen Schüsse von München hat ein 18-jähriger Deutsch-Iraner abgegeben. Zehn Menschen starben bei der Schießerei

Nach der blutigen Schießerei in München hat die Polizei Entwarnung gegeben: Der Schütze, ein 18-jähriger Deutsch-Iraner, habe mit hoher Wahrscheinlichkeit alleine gehandelt, teilte sie am frühen Samstagmorgen mit. Die Leiche des jungen Mannes sei etwa einen Kilometer vom Einkaufszentrum gefunden worden. Er habe sich sehr wahrscheinlich selbst getötet, sagte Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä. Zuvor waren bei der Bluttat mindestens neun Menschen sowie der mutmaßliche Täter ums Leben gekommen. 21 weitere Personen wurden verletzt. Nach Angaben Andräs hatte der 18-Jährige in einem Schnellrestaurant zu schießen begonnen, anschließend gab er Schüsse bei einem Einkaufszentrum ab und ergriff die Flucht. Eine Zivilstreife sei schon früh auf den Täter gestoßen und hatte auch auf ihn geschossen. Es sei aber noch unklar, ob der Täter dabei auch getroffen wurde.

Der mutmaßliche Schütze beging Selbstmord

Die Hintergründe der Bluttat und das Motiv seien noch völlig unklar, sagte Andrä weiter. Es sei aber nicht davon auszugehen, das es weitere Täter gegeben habe. Der 18-Jährige soll bereits seit mehr als zwei Jahren in München gelebt haben. Er sei bislang der Polizei nicht aufgefallen. Polizeipräsident Andrä sprach vor Journalisten vom bisher schwersten Tag seiner Karriere. «Das Geschehen von gestern Abend und heute Nacht macht uns traurig, sprachlos, und die Gedanken sind insbesondere jetzt auch bei den Opfern», sagte Andrä. Zunächst war aufgrund von Zeugenaussagen noch von drei flüchtigen Männern mit «Langwaffen» ausgegangen worden. Nach den Schüssen war Panik in Teilen der Stadt ausgebrochen. Die Münchner Polizei hat trotz der Tragik für ihren Einsatz und vor allem ihre Krisenkommunikation weit über die Grenzen Münchens hinaus viel Lob bekommen: Nüchtern und sachlich, dabei aber keineswegs teilnahmslos, kommentierten die zuständigen Beamten der Münchner Polizei die Ereignisse des Freitagabends. Allen voran informierte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins regelmäßig über den aktuellen Erkenntnisstand und beantwortete geduldig auch noch so spekulative Fragen der Journalisten. "Unser tiefes Mitgefühl und unsere aufrichtige Anteilnahme gelten den Angehörigen", sagte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher. "Unserer Münchner Polizei und allen Rettungskräften gilt unser voller Respekt und maximaler Dank, sie leisten bewundernswerte Arbeit." Es tue gut, bewegende Zeichen der Solidarität und Verbundenheit aus aller Welt zu erhalten. "Unsere geliebte Stadt steht zusammen in schwerer Zeit." Die Piratenpartei Bayern rief zur Besonnenheit auf. Unter dem Hashtag #doitlikebrussels seien viele Tierbilder gepostet worden, damit Fotos vom Tatort, die die Polizeiarbeit erschwert hätten, in der Masse untergingen. Auf Twitter bedankte sich die Partei noch am Abend bei der Polizei München für Ihre Arbeit. Die Berliner Polizei hat sich ebenfalls solidarisch mit ihren Kollegen in München gezeigt. «Ihr macht einen super Job! Passt gut auf euch auf», twitterte die Polizei der Hauptstadt am Freitagabend.  Das Olympia-Einkaufszentrum liegt mitten in einem Wohngebiet, zwei U-Bahn-Stationen vom Olympiastadion entfernt. Mit 135 Geschäften ist es eine der größten Shopping-Meilen in München. (BSZ/dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Sollen Schwangerschaftsabbrüche entkriminalisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.