Wirtschaft

Landeanflug eines Airbus A320-214 der Lufthansa mit dem Tower. (Foto: FMG)

29.03.2017

Rekordgewinn von 150 Millionen Euro

Der Münchner Flughafen verzeichnet deutliche Zuwächse bei Passagieren, Flügen und Luftfracht

Am 17. Mai 2017 feiert der Münchner Airport sein 25jähriges Bestehen am neuen Standort. Im Vorfeld dieses Jubiläums präsentierte sich die Flughafen München GmbH (FMG) im Rahmen ihrer Jahrespresskonferenz in einer ausgezeichneten Verfassung. So konnte die Flughafengesellschaft den Konzernumsatz 2016 um rund neun Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro steigern. Das EBITDA – das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – weist mit rund 530 Millionen Euro den bisher besten Wert der Unternehmensgeschichte auf. Und beim Jahresergebnis steht nach den vorläufigen Berechnungen mit rund 150 Millionen Euro ebenfalls ein neuer Rekordwert unter dem Strich.
2016 nutzten insgesamt 42,3 Millionen Fluggäste den Münchner Flughafen als Ausgangspunkt, Zwischenstopp oder Ziel. Dies waren 1,3 Millionen Reisende beziehungsweise drei Prozent mehr als im Vorjahr und bedeutet bereits den siebten Passagierrekord in Folge, freute sich Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung der FMG. Um rund vier Prozent stieg die Anzahl der Starts und Landungen auf über 394 000. Prozentual am stärksten legte erneut die Luftfracht zu. Das Aufkommen an Waren und Gütern erhöhte sich um über fünf Prozent auf 334 000 Tonnen. Die steigende Passagiernachfrage ist laut Kerkloh auch auf das abermals erweiterte Streckennetz zurückzuführen, das 2016 im Mittel- und Langstreckenbereich um zehn weitere Destinationen angewachsen ist. Insgesamt konnten Reisende weltweit nunmehr 257 Ziele in 73 Ländern direkt ab München erreichen. Mit rund 6,8 Millionen Fluggästen – einem Plus von fünf Prozent – verbuchte der Fernreiseverkehr prozentual den größten Zuwachs. Größtes Verkehrssegment am Münchner Airport bleibt der Kontinentalverkehr mit insgesamt 25,8 Millionen Reisenden. Dies waren vier Prozent mehr als 2015. Die Anzahl der in München regelmäßig verkehrenden Airlines stieg 2016 um drei weitere Fluggesellschaften auf nunmehr insgesamt 100. Als wichtiges Signal für den Standort bezeichnete der Vorsitzende der FMG-Geschäftsführung die Entscheidung der Lufthansa, die ersten 15 ihrer 25 bestellten Großraumflugzeuge vom Typ Airbus A350 in München zu stationieren. Diese hochmodernen, äußerst wirtschaftlichen und überdies besonders leisen Flugzeuge eröffnen dem Münchner Flughafen ausgezeichnete Perspektiven für den Langstreckenverkehr. Das bayerische Luftverkehrsdrehkreuz ist nach Kerklohs Ansicht für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet. „Wenige Wochen vor dem 25. Jahrestag der Flughafeneröffnung befindet sich Bayerns Tor zur Welt in einer exzellenten Ausgangsposition für einen erfolgreichen Start in das nächste Vierteljahrhundert. Unter der Voraussetzung, dass wir die Kapazitäten des Münchner Flughafens in den kommenden Jahren bedarfsgerecht erweitern können, lässt sich die Erfolgsgeschichte dieses Airports in den kommenden Jahrzehnten zweifellos fortsetzen.“ Der FMG-Chef wies auch darauf hin, dass von den guten Wirtschaftsergebnissen des Airports nicht zuletzt auch die Nachbarn des Münchner Flughafens profitieren. „So dürfen sich unsere Anrainergemeinden aufgrund unseres unternehmerischen Erfolgs auf Gewerbsteuern des Flughafens in Höhe von 35 Millionen Euro freuen.“ In diesem Zusammenhang betonte Kerkloh, dass die öffentlichen Kassen natürlich auch in ganz erheblichem Maße von der Lohnsteuer profitieren, die für die Flughafenbeschäftigten entrichtet wird. So habe allein die FMG zusammen mit ihren Tochtergesellschaften 2016 über 55 Millionen Euro an Lohnsteuern gezahlt. Wenn man sich vergegenwärtigt, „dass wir als FMG-Konzern lediglich ein Viertel der insgesamt 35 000 Beschäftigten am Airport stellen, wird deutlich, dass das gesamte generierte Lohnsteueraufkommen noch sehr viel größer ist.“ Dass der Münchner Flughafen weltweit als ein leistungsfähiges und qualitativ überzeugendes Luftverkehrsdrehkreuz geschätzt wirdzeigt laut Kerkloh der Umstand, dass München bei der Vergabe der „World Airport Awards 2017“ bereits zum zehnten Mal innerhalb von zwölf Jahren als bester Airport Europas ausgezeichnet wurde. Aber es kommt noch besser: Erstmals konnte der Flughafen gemeinsam mit der Deutschen Lufthansa auch die Auszeichnung für das beste Terminal – Terminal 2 – der Welt entgegennehmen. Erfreut zeigte sich Kerkloh auch darüber, dass die Fluggesellschaft Eurowings vier Flugzeuge vom Typ Airbus A320 in München stationiert hat und damit zu 31 europäischen Destinationen startet. Als Tochtergesellschaft der Lufthansa ist Eurowings im Terminal 2 angesiedelt. „Damit“, so der FMG-Chef, „empfängt die größte Lowcost-Gesellschaft aus dem deutschsprachigen Raum ihre Gäste im besten Terminal der Welt. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Verbindung von günstigen Preisen und höchster Qualität ein echtes Erfolgsrezept darstellt.“ In puncto „Lowcost-Verkehr“, erklärte Kerkloh, dass der Flughafen München als europäisches Luftverkehrsdrehkreuz einen Premiumanspruch erhebt, wenn es um die Service- und Aufenthaltsqualität geht. Dabei werde es auch bleiben. „Die jüngsten Auszeichnungen und die Tatsache, dass wir unseren Status als Europas einziger 5-Star-Airport behaupten konnten, sind ein Indiz dafür, dass wir unseren Qualitätsanspruch tatsächlich einlösen.“
Dies bedeute jedoch nicht, so der FMG-Chef, dass man keine Lowcost-Verkehre am Münchner Flughafen sehen will. Im Gegenteil: Gemessen am Gesamtverkehr sei dieses Segemnt deutlich unterrepräsentiert. „Wir wollen hier nachziehen. Denn es ist ja nicht einzusehen, dass das Fliegen für die Münchner teurer sein sollte, als für Reisende aus anderen deutschen Städten.“ (Friedrich H. Hettler) (Eurowings Airbus A320-214 am Satellitenterminal; Michael Kerkloh, Vorsitzender der FMG-Geschätsführung - Fotos: FMG)

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