Wirtschaft

Thomas Diehl hatte noch einiges vor: Ans Aufhören dachte der Vorstandschef des Nürnberger Technologie-Konzerns Diehl noch lange nicht. (Foto: dpa)

19.04.2017

Technologie-Konzern Diehl trauert um Vorstandschef Thomas Diehl

Sein plötzlicher Tod hinterlässt an der Spitze der Firmengruppe eine große Lücke

Der Nürnberger Rüstungs- und Technologie-Konzern Diehl trauert um seinen Vorstandschef Thomas Diehl. Der 66 Jahre alte Manager und jüngste Enkel des Firmengründers Heinrich Diehl verstarb überraschend am Ostersonntag, wie die Diehl Stiftung & Co. KG am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Auch Diehl selbst hatte seinen frühen Tod nicht kommen sehen: Auf der Bilanz-Pressekonferenz im Sommer 2016 hatte er erklärt, das Unternehmen noch einige Jahre leiten zu wollen.

Der im argentinischen Buenos Aires geborene Thomas Diehl war nach seinem Wirtschaftsingenieur-Studium 1976 in das Familienunternehmen eingetreten. Der Diehl-Geschäftsführung gehörte Thomas Diehl seit 1983 an; dort war er zunächst für das Ressort Technik verantwortlich. An die Spitze der Diehl-Gruppe rückte er 1993. Als neuem Vorsitzendem der Geschäftsführung kam ihm die Aufgabe zu, das Unternehmen in einem zunehmend schrumpfenden Militärmarkt umzustrukturieren.

Familienstiftung seit 1998


Seit der Umfirmierung des Unternehmens in eine Familienstiftung im Jahre 1998 war er ihr Vorstandschef. Mit seinem Bruder Peter verständigte sich Thomas Diehl schon frühzeitig darauf, das Unternehmen rechtzeitig in jüngere Hände zu geben. Bereits vor einigen Jahren gab er die überwiegende Mehrheit der bis dahin von ihm gehaltenen Anteile an seine zwei Söhne und eine Tochter weiter. Die übrigen Teile halten Thomas Diehls beide Nichten und ein Neffe sowie Thomas Diehls Bruder Werner. Die Unternehmensführung selbst wollte er allerdings erst in den nächsten Jahren abgeben.

Die Diehl-Gruppe hatte sich unter seiner Leitung immer mehr vom Rüstungs- zu einem breiter aufgestellten Technologieunternehmen gewandelt. Im Jahr 2015 war nur noch 13 Prozent des Diehl-Umsatzes auf den Verkauf von Lenkflugkörpern, Munition und andere Wehrtechnik entfallen. Langfristig sah Thomas Diehl diesen Anteil bei nur noch 10 Prozent.

Mit Flugzeugbauern im Geschäft


Weiter an Bedeutung hatte dagegen das Geschäft mit großen Flugzeugbauern, wie Airbus und Boeing, gewonnen. Der Teilkonzern Aerosystems liefert unter anderem Kabinenausstattungen. Daneben produziert der Konzern Halbzeuge elektronische Steuerungen und Messgeräte. Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen erwirtschaftete die Diehl-Gruppe im Jahr 2016 mit rund 16 000 Mitarbeitern einen Umsatz rund 3,4 Milliarden Euro; das waren knapp 300 Millionen mehr als 2015.
(Klaus Tscharnke, dpa)

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