Wirtschaft

Ausbildungsrekord in Bayerns Metall- und Elektroindustrie. (Foto: Bilderbox)

07.08.2017

Übernahmequote nochmals verbessert

Ausbildungsrekord in Bayerns Metall- und Elektroindustrie

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze deutschlandweit lag in allen Branchen und Berufen bei 512 242 (Juli 2017). Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 0,2 Prozent, erklärte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbm – Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (M+E), im Rahmen der Vorstellung der aktuelle M+E Ausbildungsumfrage. Diesen Stellen standen 512 064 gemeldete Bewerber gegenüber (+ 0,5 Prozent). In Bayern ist die Ausbildungssituation nach den Worten Brossardts aus Bewerbersicht noch wesentlich erfreulicher. 77 083 gemeldete Bewerber kommen nämlich auf 99 618 gemeldete Berufsausbildungsstellen. Damit gibt es im Freistaat einen deutlichen Stellenüberhang. Jedem ausbildungssuchenden Jugendlichen stünden folglich rein rechnerisch 1,29 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Bei den bayerischen Industrie- und Handelskammern lag die Zahl der bis Ende Juli abgeschlossenen Ausbildungsverträge (40 105) auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr (leichtes Minus von 0,4 Prozent), so Brossardt. Im Handwerk wiederum wurden bis Ende Juli 16 920 Ausbildungsverträge unterschrieben (+ 1,29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die Zahlen zeigen laut Brossardt, dass in Bayern weiterhin auf konstant hohem Niveau ausgebildet und massiv in die Ausbildung investiert wird, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme vbm rechnen für das Ausbildungsjahr 2017 mit 15 200 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von rund 2,2 Prozent, erklärte Brossardt. „Das ist ein neuer Rekord.“ Für 2018 rechnen die Unternehmen ebenfalls mit 15 200 Ausbildungsverträgen „und bilden somit weiterhin konstant auf Rekordniveau aus“. Das heißt für den bayme vbm Hauptgeschäftsführer: Jetzt und auch in Zukunft bietet die bayerische M+E Industrie beste Chancen und Perspektiven für Jugendliche.“
Mit rund 49 Prozent kommt knapp die Hälfte der Azubis in der M+E Industrie von der Realschule, betonte Brossardt. 30 Prozent von den Mittelschulen und 21 Prozent von den Gymnasien. Die Absolventen der Real- und Mittelschulen bilden somit das Rückgrat der Auszubildenden in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie.

Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern

26,5 Prozent der Unternehmen geben an, dass die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge 2017 im Vergleich zu 2016 zurückgegangen ist. Als Gründe gaben die Unternehmen laut Brossardt unter anderem an: keine geeigneten (38,5 Prozent) beziehungsweise zu wenige Bewerber (15 Prozent), die wirtschaftliche Lage oder keinen Bedarf zu haben. 19,2 Prozent erklärten, dass sie Absagen nicht mehr nachbesetzen konnten. „Die Zahlen verdeutlichen“, so Brossardt, „die bayerische M+E Unternehmen wären bereit gewesen, noch mehr Lehrstellen zu besetzen. Jedoch gibt es zu wenige beziehungsweise zu wenig geeignete Bewerber.“
Insgesamt bilden fast 14 Prozent der Betriebe über Bedarf aus und 80 Prozent entsprechend dem Bedarf. „Die Übernahmesituation in bayerischen M+E Unternehmen ist weiterhin exzellent“, betonte der bayme vbm Hauptgeschäftsführer. „93 Prozent der Azubis werden von den Unternehmen übernommen. Über 50,3 Prozent werden sofort unbefristet und knapp 42,7 Prozent befristet beziehungsweise zunächst befristet übernommen.“ Diese hohe Übernahmequote zeugt von dem großen Bedarf und Willen der Unternehmen, ihre ausgelernten Azubis weiter zu beschäftigen, so Brossardt.
Die bayerische M+E Industrie engagiert sich laut Brossardt auch für die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern. 49 Prozent der befragten Unternehmen besetzen Praktikumsplätze mit Flüchtlingen und Asylbewerbern (2016: 34,1 Prozent). 33,7 Prozent haben von der Zielgruppe bisher keine Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz erhalten (2016: 41,2 Prozent) und 17,4 Prozent haben bislang keinen Praktikumsplatz mit Flüchtlingen besetzt (2016: 24,7 Prozent). Der Großteil der Flüchtlinge mache in der M+E Industrie ein Praktikum in einem Metallberuf (77,8 Prozent). 14,8 Prozent in einem Elektroberuf und jeweils 3,7 Prozent in einem kaufmännischen oder IT Beruf.

Gut ausgebildeter Nachwuchs notwendig

22 Prozent der Unternehmen konnten 2017 mindestens eine Ausbildungsstelle mit einem Flüchtling beziehungsweise Asylbewerber besetzen (Vorjahr: 6,5 Prozent), 42,5 Prozent haben von der Zielgruppe bisher keine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz erhalten (2016: 57,5 Prozent). 35 Prozent der Betriebe haben bislang keine Ausbildungsplätze mit der Zielgruppe besetzt (Vorjahr: 36 Prozent). Aus der aktuellen Ausbildungsumfrage in den bayme vbm Mitgliedsunternehmen ging außerdem hervor, dass die Qualitätssicherung in der Ausbildung eine wichtige Rolle spielt. Über drei Viertel der Unternehmen nutzen Instrumente zur Sicherung der Qualität in der Ausbildung.
Die bayerische Metall- und Elektro-Industrie zeigt sich laut Brossardt in „guter und robuster Verfassung. Damit das auch in Zukunft so bleibt, brauchen wir gut ausgebildeten Nachwuchs.“ (Friedrich H. Hettler) (Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer bayme vbm - Foto: vbw)

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