Wirtschaft

IW-Chef Michael Hüther warnt vor Entscheidungen Erdogans, die langfristig der Türkei schaden werden. (Foto: dpa)

17.04.2017

Wirtschaftskrise wird anhalten

Verfassungsreferendum nützt der Türkei ökonomisch nichts

Die Wirtschaftskrise in der Türkei wird nach Einschätzung von IW-Chef Michael Hüther auch nach dem Verfassungsreferendum vom Sonntag anhalten. "Die wirtschaftlichen Probleme der Türkei werden nicht über Nacht verschwinden", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dem "Spiegel".

Vielmehr sei zu befürchten, dass Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan unter dem Druck, rasche Erfolge vorzuweisen, Entscheidungen treffe, die kurzfristig etwas bewirkten, langfristig jedoch eher schadeten.

Machtzuwachs für Erdogan geringeres Problem


Hüther hält einen Machtzuwachs für Erdogan aus wirtschaftlicher Sicht für das geringere Problem. "Faktoren wie die Inflation, die seit Jahren zwischen 7,5 und 8,5 Prozent liegt, die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit von 10 Prozent, die negative Handelsbilanz und der Rückgang der Investitionen sind viel alarmierender", sagte er.

Die Enteignungen seit dem Putsch im vergangenen Sommer seien ein verheerendes Signal für das Investitionsklima. Kapital werde abgezogen, um es dort zu investieren, wo es sicherer erscheine. Die Verunsicherung dürfte auch nach dem Referendum nicht verschwinden, betonte der Ökonom.

Die Türken stimmten nach Angaben der Wahlkommission mit gut 51 Prozent für die Verfassungsreform, die dem Präsidenten deutlich mehr Macht gibt.
(Holger Göpel, dpa)

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