Landtag

Frauen gehen viermal häufiger zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung als Männer. (Foto: dpa)

20.03.2015

Geschlechterspezifische Gesundheitsrisiken

Schriftliche Anfrage von Ruth Müller (SPD)

Männer, Frauen und Jugendliche haben unterschiedliche Gesundheitsrisiken. „Prävention und Gesundheitsförderung sollten dies berücksichtigen“, mahnt Ruth Müller (SPD). Sie wollte aus diesem Grund von der Staatsregierung wissen, in welchem Umfang Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden, was die häufigsten Krankheitsursachen sind und wie es um die Kindergesundheit im Freistaat bestellt ist.

Das Gesundheitsministerium schreibt in seiner Antwort, Frauen würden viermal häufiger zur Krebsfrüherkennungsuntersuchung gehen als Männer. Allgemein lassen sich 69 Prozent des weiblichen, aber nur 31 Prozent männlichen Geschlechts vorsorglich untersuchen. Besonders faul sind die Männer in Bayreuth, wo nur gut jeder fünfte zur Vorsorge geht.

Bei den Krankheitsbildern gibt es zwischen den Geschlechtern ebenfalls Unterschiede. So leiden Frauen im Erwerbsalter insbesondere an Herz-Kreislauf- und Muskel-Skelett-Erkrankungen, Männer hingegen an koronaren Herzerkrankungen und und Erkrankungen des Atmungssystems. Auch beim Suchtverhalten gibt es Unterschiede: So sind 70 Prozent der arzneimittelabhängigen Menschen weiblich, aber 75 Prozent der alkoholabhängigen männlich. Bei den Krankmeldungen liegen Frauen und Männer allerdings im Schnitt mit ungefähr 10 Tagen im Jahr 2011 gleichauf.

Bei den psychischen Erkrankungen gibt es wieder große Unterschiede. So sind Frauen von Angststörungen und unipolaren Depressionen, Männer von dissozialen Persönlichkeitsstörungen betroffen – besonders in Ingolstadt. Jedoch nimmt das vermeintlich starke Geschlecht tendenziell weniger Hilfe in Anspruch.

Bei Kindern und Jugendlichen hat die Zahl der Essstörungen im letzten Jahrzehnt zugenommen. Während im Jahr 2000 nur 125 unter 15-Jährige aus diesem Grund im Krankenhaus behandelt wurden, stieg die Zahl bis im Jahr 2012 kontinuierlich auf 216. „Studien zur Häufigkeit zeigen je nach Region, Erhebungszeitpunkt und Altersgruppe unterschiedliche Prävalenzraten, die für junge Frauen von 0,2 bis zwei Prozent schwanken und einen Erkrankungsgipfel zwischen 15 und 19 Jahren erreichen“, erklärt das Ressort von Melanie Huml (CSU).

Abgenommen hat dafür bei bayerischen Jugendlichen die Zahl der HIV-Infektionen (2010: zwei), der Syphilis-Infektionen (2013: zwei) und der Geschlechtskrankheiten (2012: null) . „Trotz Meldepflicht“, so das Gesundheitsministerium, „muss jedoch mit einer gewissen Dunkelziffer gerechnet werden.“ (David Lohmann)

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