Politik

Max Mannheimer, aufgenommen letztes Jahr in seiner Wohnung in Haar bei München. (Foto: dpa)

24.09.2016

Holocaust-Überlebender Max Mannheimer tot

Max Mannheimer ist im Alter von 96 Jahren gestorben

Der Buchautor, Maler und Holocaust-Überlebende Max Mannheimer ist im Alter von 96 Jahren in einer Münchner Klinik verstorben. Dies teilte die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Gabriele Hammermann, heute (Samstag) mit.

«Das ist eine sehr traurige Nachricht. Die Gedenkstätte und ihre Mitarbeiter trauern um einen guten Freund», sagte Hammermann. Mannheimer sei am Freitag gestorben. Wie kein Zweiter habe er sich mit seiner ganzen Person eingebracht, um gegen das Vergessen anzukämpfen und gleichzeitig als Versöhner aufzutreten. Mannheimer und sein sechs Jahre jüngerer Bruder Edgar überlebten Auschwitz. Die Eltern und die Geschwister Ernst und Käthe wurden dort 1943 von SS-Schergen ermordet, ebenso Max Mannheimers Ehefrau Eva und eine Schwägerin. Bruder Erich war 1942 verhaftet und später ermordet worden. An der Todesrampe sah Mannheimer seine Angehörigen zum letzten Mal. Sie wurden selektiert - ohne Abschied. Am 30. April 1945 wurden die Brüder Mannheimer zusammen mit vielen anderen Häftlingen von den Amerikanern aus einem Waggon befreit. Nach der Befreiung verließ Mannheimer Deutschland und wollte nie zurückkehren. Doch eineinhalb Jahre später war er wieder da. Er hatte sich verliebt - ausgerechnet in eine Deutsche: Elfriede Eiselt, Widerstandskämpferin.

Als Zeuge einer grauenvollen Zeit berichtete Mannheimer über 30 Jahren, was in den Konzentrationslagern der Nazis geschehen ist. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Erinnerung wachzuhalten. Für sein Wirken wurde er mit vielen Auszeichnungen geehrt, unter anderem war er Träger des Bundesverdienstkreuzes, des Bayerischen Verdienstordens und der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold. (dpa)

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