Politik

26.06.2025

Sollen Uni-Absolventen später als mit 67 in Rente gehen?

Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) sorgte mit seinem Vorstoß für Entrüstung: Er forderte ein späteres Renteneintrittsalter für Akademiker – schließlich hätten diese in der Regel kürzer in die Rentenkasse eingezahlt als Nichtakademiker. Ganz mitgehen will da auch nicht die Grünen-Landesvorsitzende Eva Lettenbauer. Wer will, solle aber länger arbeiten können. Doris Rauscher, arbeitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, warnt vor einer Ungleichbehandlung beim Renteneintritt

JA

Eva Lettenbauer, Landesvorsitzende der Grünen Bayern

Wer will, soll länger arbeiten können – nicht müssen. Unser Rentensystem schreit nach Veränderung. Es braucht Gerechtigkeit, Sicherheit und Würde – heute und für kommende Generationen. Ein reformiertes Rentensystem muss der Vielfalt unserer Berufswelt gerecht werden – ob akademisch oder beruflich qualifiziert, ob ungelernte Praktikerin, ob Meister, Technikerin, Fachwirt mit oder ohne Bachelor, Professional oder selbstständig.

Wer sein Leben lang arbeitet, verdient im Alter eine gute, stabile Rente. Ich will, dass Pflegezeiten besser anerkannt werden, Kapitaldeckung die Rente ergänzt und die Grundrente wirksam vor Altersarmut schützt. Wer über das Rentenalter hinaus arbeiten möchte, soll dafür beste Möglichkeiten beim bisherigen Arbeitgeber vorfinden, gute Gesundheitsversorgung und eine flächendeckende (Tages-)Pflegeinfrastruktur. Es geht bei der Rente um Respekt: vor Alter und Lebensleistung.

NEIN

Doris Rauscher, arbeitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag

Eine Ungleichbehandlung beim Renteneintritt aufgrund des Bildungsabschlusses lehnen wir ab. Man würde ganze Berufsgruppen benachteiligen und die klamme Rentenkasse dennoch nicht wirklich entlasten.Außerdem sagt der Bildungsabschluss wenig über die tatsächliche Berufsausübung aus – Akademiker*innen arbeiten durchaus auch körperlich oder psychisch hart.

Statt solcher Gedankenschnellschüsse braucht es eine umfassende große Rentenreform. Das Rentensystem steht vor Herausforderungen, denen man mit dieser Idee nicht Herr wird.

Denn Hauptproblem ist der demografische Wandel, der Geburtenrückgang und die damit verbundene sinkende Anzahl von Beitragszahler*innen, und auch die hohe, oft unfreiwillige Teilzeitquote. Was die Menschen jetzt brauchen, ist Sicherheit – nicht neue Unsicherheiten.

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