Politik

Wer keine Rettungsgasse bildet, gefährdet Leben. (Foto: dpa)

27.07.2017

Rettungsgasse konsequenter kontrollieren

Innenminister Herrmann fordert härtere Sanktionen. Der SPD ist das nicht genug

Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) hat härtere Sanktionen für Autofahrer gefordert, die keine Rettungsgasse bilden. "Die bayerische Polizei wird die Bildung der Rettungsgasse künftig noch konsequenter kontrollieren", kündigte er bei einem gemeinsamen Pressetermin mit dem ADAC, der Hochschule Landshut und BMW an. Der Termin war der Startschuss für eine Aufklärungskampagne zum Thema Rettungsgasse.

Die Hochschule Landshut stellte eine App vor, die Autofahrer erinnert, eine Rettungsgasse zu bilden. "Das Ziel der App besteht darin, die Verkehrsteilnehmer beim Erreichen des Stau-Endes oder im Stau durch Sprachausgabe zu erinnern", erklärte Prof. Christian Seel aus Landshut. Auch BMW testet derzeit eine Anwendung für Autos, die Fahrer an die Rettungsgasse erinnern soll.

Bei dem schweren Busunglück in Oberfranken Anfang Juli hatten Autofahrer die Rettungsphase behindert. Das Unglück mit 18 Toten hatte eine Diskussion um höhere Bußgelder für Gaffer und Autofahrer, die keine Rettungsgasse bilden, losgetreten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte an, die Strafen erhöhen zu wollen. Der Bundesrat forderte Geldbußen von mindestens 200 Euro sowie Fahrverbote. Auch Herrmann hatte damals ein "völlig unverantwortliches und beschämendes Verhalten" mancher Autofahrer beklagt. Der Feuerwehrsprecher der SPD-Landtagsfraktion Stefan Schuster kritisierte: "Die Aufklärung über App und Navigationsgeräte ist ein guter Schritt. Es gibt aber weiteren Handlungsbedarf." Gerade jetzt in der Ferienzeit kämen die meisten Autofahrer auf Bayerns Autobahnen nicht aus dem Freistaat. "Was wir brauchen, ist eine bundesweite Aufklärungskampagne und mehrsprachige Hinweise, wie die Rettungsgasse zu bilden ist", teilte Schuster mit. Zudem müssten unbelehrbare Autofahrer konsequent bestraft werden. Neben höheren Strafen fordert er vor allem eine bessere Anwendbarkeit der Strafen. Schon vor einigen Wochen habe die Landtags-SPD gefordert, dass Rettungskräfte durch die Halterhaftung unkompliziert selbst Anzeige erstatten können. Außerdem fordert Schuster ein Rechtsfahrgebot für LKW bei Staus, da bei zwei LKW nebeneinander oftmals gar keine Rettungsgasse mehr gebildet werden kann. (dpa/BSZ)

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