Politik

Der Tod der Politiker hat viele Kollegen betroffen gemacht. (Foto: dpa)

18.03.2016

Trauer um Lothar Späth und Guido Westerwelle

Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Lothar Späth und Ex-Außenminister Guido Westerwelle sind heute verstorben

Zwei politische Persönlichkeiten sind heute gestorben: Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Lothar Späth im Alter von 78 Jahren und Ex-Außenminister Guido Westerwelle im Alter von 54 Jahren - an Krebs. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und sein CSU-Parteifreund Edmund Stoiber haben ihr Bedauern über den Tod Späths zum Ausdruck gebracht. "Mit Lothar Späth verliert Deutschland einen herausragenden Politiker von außergewöhnlichem Format und großem Wirtschaftsverstand. Mit seiner Person verbinden sich Jahre des wirtschaftlichen Wachstums und der zukunftsfähigen Gestaltung unseres Nachbarlandes", sagte Seehofer am Freitag in München. Stoiber würdigte Späths "herausragenden politischen Intellekt, aber auch seine Nähe zu den Menschen", die ihn zu einem der erfolgreichsten Ministerpräsidenten in Deutschland gemacht hätten. „Lothar Späth hat über Jahrzehnte hinweg, insbesondere als Ministerpräsident, die Politik in Baden-Württemberg geprägt", sagte Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU). "Er hat entscheidende Weichen für die hervorragende wirtschaftliche Entwicklung seines Landes gestellt." Zu seiner großen Lebensleistung gehöre auch, dass er seine Erfahrungen später für den Aufbau Ost eingebracht habe. „Es waren zwei Eigenschaften, die mich an Lothar Späth besonders beeindruckten: Sein politisches Gespür und der ihm innewohnende unerschöpfliche Unternehmergeist", sagte Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Als Ministerpräsident habe er dafür gesorgt, dass sich Baden-Württemberg in den Achtzigerjahren besser entwickelte als manch anderes Bundesland. "Ab 1991 sanierte Späth das Thüringer Traditionsunternehmen Jenoptik unter schwierigsten wirtschaftlichen Begleitumständen – und führte es zurück an die Weltspitze", ergänzte er. So habe sich Lothar Späth um das Wohl der Deutschen in Ost und West verdient gemacht – "eine höchst respektable Leistung".  

Aiwanger: "Westerwelle hat bis zuletzt gekämpft"

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat seinen verstorbenen Amtsvorgänger Guido Westerwelle als Gesicht eines weltoffenen und liberalen Deutschlands gewürdigt. "Wir haben heute einen Menschen verloren, der unser Land eine ganze Generation lang als Parteivorsitzender der FDP, als Oppositionsführer und dann als Außenminister geprägt hat", sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. "Guido Westerwelle war Vollblutpolitiker. Jemand, der sich nie wegduckt und auch in schwierigen Zeiten seine Überzeugungen aufrecht vertreten hat." Steinmeier verwies darauf, dass er mit Westerwelle "nicht immer einer Meinung" gewesen sei. "Aber wir konnten uns immer aufeinander verlassen. Ein einmal gegebenes Wort, eine Zusage galt, auch wenn dann in der politischen Auseinandersetzung die Fetzen flogen." Der Tod von Guido Westerwelle im Alter von nur 54 Jahren hat auch Aiwanger betroffen gemacht: "Westerwelle ist sehr offen und äußerst tapfer mit seiner schweren Krankheit umgegangen – und er hat bis zuletzt gekämpft." Das seien Charaktereigenschaften, die ihn auch als Spitzenpolitiker und Außenminister stets auszeichneten. "Guido Westerwelle war eine Marke der deutschen Politik." (BSZ, dpa)

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