Bauen

Die neue Servicestelle für Triebfahrzeuge im Nürnberger Rangierbahnhof. (Foto: DB Schenker Rail AG)

22.03.2013

40 000 Quadratmeter für Wartung und Reinigung

Neubau einer Servicestelle für Triebfahrzeuge von DB Schenker Rail

Südwestlich des Rangierbahnhofs Nürnberg ist unmittelbar neben der bestehenden Werkstatt die neue Servicestelle zur Instandhaltung von Triebfahrzeugen (Tfz) von DB Schenker entstanden. Auf einer Fläche von rund 40 000 Quadratmetern werden dort die Lokomotiven der DB Schenker Rail AG gewartet und gereinigt. Die neue Werkstatt Nürnberg ist künftig eine der wichtigsten und größten Werkstätten von DB Schenker bundesweit. Ein Großteil der alten Werkstattanlagen wurde abgerissen, um Platz zu schaffen für die neue und moderne Anlage.
Die acht Hallengleise der Werkstatthalle werden vom Osten her über eine neu erstellte Drehscheibe an die bestehende Infrastruktur angedient. Aus westlicher Richtung erfolgt die Zuführung in die Werkstatthalle über die alte Drehscheibe, welche früher die Gleise im zurückgebauten Rundlokschuppen bediente. Ein Teil der Sterngleise der neuen und der alten Drehscheibe werden als Abstellgleise der Triebfahrzeuge genutzt.
Die Werkhalle hat eine Länge von 62 Metern und eine Breite von 74 Metern. Auf der nördlichen Hallenseite wurde das Umfahrungsgleis 30 ähnlich einem Carport überdacht und dient als Servicepoint für die Ergänzung der Betriebsstoffe auf den Lokomotiven. Die Werkstatthalle mit den Gleisen 22 bis 29 ist als Stahlbetonbauweise, die Hauptbinder in Spannbetonbauweise erstellt worden. Konsolen an den Stützen sind die Auflager der zwei Brückenkrananlagen.
Die tragenden Bauteile des Service-Points sowie der Unterkonstruktion der Fassade, der Toranlagen und der Fenster-/Türöffnungen der Werkstatthalle wurden als geschweißte beziehungsweise geschraubte Stahlkonstruktionen hergestellt. Die Bekleidung der Fassade besteht aus einer äußeren und einer inneren Stahl-Deckschale mit zwischenliegender Mineralwollschicht als Wärmedämmung. Umlaufend wurde im unteren Bereich ein Betonsockel ausgeführt, der als Anprallschutz dient.
Die Dacheindeckung erfolgte mit einem Sandwichelement, welches analog zur Fassade aus einer äußeren und einer inneren wärmegedämmten Stahl-Deckschale besteht.
Die Gleise 25 bis 29 sind mit Arbeitsgruben einschließlich einer Gleisaufständerung ausgestattet. In diesem Hallenbereich ist der Boden bis auf den Querförderweg entlang der Torseiten um 85 Zentimeter abgesenkt. Auf diesen Gleisen sind darüber hinaus parallele Arbeiten in drei Ebenen (-0,85 Meter, +1,4/1,5 Meter über Schienenoberkante auf Führerstandshöhe, +3,7 Meter auf Dachhöhe) durch die eingebauten Arbeitsbühnen möglich. Das Gleis 29 ist zusätzlich für die Einfahrt mit elektrisch angetriebenen Loks mit einer abschaltbaren Oberleitung überspannt.
Die Gleise 22 bis 24 haben Arbeitsgruben ohne eine separate Gleisaufständerung. Der Hallenboden befindet sich hier auf dem Niveau der Schienenoberkante. Im Gleis 22 und 23 ist eine Radsatzsenke für den Tausch von Radsätzen eingebaut worden. Im Gleis 24 befinden sich Hebebockanlagen zum Anheben von Triebfahrzeugen. Außerdem ist dieses Gleis auch als Messgleis mit entsprechend hohen Anforderungen an die Genauigkeit in Höhe und Lage des Gleises ausgerüstet worden.
Südlich der Werkhalle schließt das neu errichtete Verwaltungsgebäude an, in dem Nebenwerkstätten im Erdgeschoss sowie Büro- und Besprechungsräume im Obergeschoss untergebracht sind. Westlich des Verwaltungsgebäudes schließt das neu errichtete Lagergebäude, in dem sich im Obergeschoss auch Sozialräume befinden, die Lücke zu dem ehemaligen Stofflagergebäude, welches in die Gesamtkonzeption einbezogen wurde. Im Stofflager wurden alle haustechnischen Versorgungseinrichtungen der neuen Werkstatt eingebaut. Das Verwaltungsgebäude ist mit den Au6masmaßen von 62 x 8 Metern geplant worden. Die Firsthöhe beträgt rund neun Meter. Das Gebäude ist ein Mauerwerksbau mit aussteifenden Stahlbetonwänden. Das Dach ist ein Pfettendach.
Das Lagergebäude, das zwischen dem bestehenden Stofflagergebäude und der neuen Halle steht, wurde in seiner Höhe und Breite dem Stofflagergebäude angepasst. Das Lagergebäude hat die Maße von 48 Metern Länge und 16 Metern Breite. Die Firsthöhe beträgt rund zwölf Metrer. Das Lagergebäude ist ebenfalls ein Mauerwerksbau mit aussteifenden Stahlbetonwänden, Unterzügen und Zwischenstützen. Das Dach besteht aus einem Fachwerk mit Nagelplattenbindern.
Die Fundamente, Bodenplatten, Geschossdecken, Unterzüge sowie Stützen des Verwaltungs- und Lagergebäudes sind aus Stahlbeton hergestellt. Tragende Außenwände bestehen aus Hochlochziegelmauerwerk. Die Dacheindeckung der Verwaltung und des Lagers besteht aus Betondachsteinen. Auf die Herstellung von Kellergeschossen wurde verzichtet.
An dem Gebäude des Stofflagers wurden lediglich neue Fenster sowie neue Heizkörper eingebaut und teilweise die Hausinstallation erneuert sowie eine Brandmeldeanlage nachgerüstet.

Mauerwerksbau
mit Stahlbetonrahmen


Östlich der aus dem Bestand übernommenen Drehscheibe befindet sich die neue Lok-Außenreinigungsanlage (ARA). Hier können die Treibfahrzeuge ähnlich einer Autowaschanlage vollautomatisch gewaschen werden. Die Abmessungen der ARA betragen 31 x 12 Meter. Sie gliedert sich in die eingeschossige Waschhalle mit den Abmessungen (LxBxH) 31 x 8 x 9 Meter und den angeschlossenen eingeschossigen Funktionstrakt, in dem die Waschtechnik sowie die Abwasserbehandlungsanlage untergebracht ist, mit den Abmessungen (LxBxH) 26 x 4 x 4 Meter. Das Gebäude wird als Mauerwerksbau mit aussteifenden Stahlbetonrahmen hergestellt und flach gegründet. Das Dach besteht aus Stahlpfetten mit einer Eindeckung aus Stahlsandwich-Elementen. In der Waschhalle befindet sich eine Gleisgrube.
Die straßenseitige Anbindung erfolgt zum einen nordwestlich und nordöstlich über die bereits bestehenden Straßen. Die Feuerwehrumfahrt um die Gebäude schließt an die bestehenden Straßen im Nordosten, Nordwesten und Südosten an und gewährleistet eine vollständige Umfahrung der Werkstatthalle. (BSZ) Die Halle von außen mit Sicht auf Gleis 29; Gleis 29 mit fester Oberleitung; Innenansicht der Halle sowie ein Querförderweg - Fotos: DB Schenker Rail AG)

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