Bauen

Das neue IT-Rathaus am Agnes-Pockels-Bogen in München-Moosach. (Foto: SWM)

01.04.2016

Ansprechende Architektur

Neues IT-Rathaus mit Rechen- und Dienstleistungszentrum der SWM

Einst prägten die großen Kessel und Schornsteine des Gaswerks das Bild zwischen Dachauer Straße, Georg-Brauchle-Ring und Landshuter Allee. Heute befindet sich hier mit dem Technologiepark M-Campus eine von Münchens ersten Adressen, wenn es um den Standort innovativer Unternehmen geht. Jetzt erhielt der M-Campus einen weiteren, nachhaltigen Entwicklungs-Schub. Im Osten des Areals befindet sich seit Kurzem das IT-Rathaus München (it@M), das „Großhirn“ der Stadt. Für it@M, den Dienstleister für Informations- und Telekommunikationstechnik der Stadt München, haben die Stadtwerke München (SWM) ein Dienstleistungszentrum sowie ein Rechen- und Druckzentrum auf dem Gelände neben der SWM-Zentrale am Agnes-Pockels-Bogen erstellt. Das Dienstleistungszentrum hat eine Bruttogrundfläche von rund 30 000 Quadratmetern, das Rechenzentrum eine Bruttogrundfläche von etwa 7200 Quadratmetern. Der städtische Eigenbetrieb trägt die technische Verantwortung für Entwicklung beziehungsweise Beschaffung und den Betrieb der gesamten Informations- und Telekommunikationstechnik der Landeshauptstadt sowie aller städtischen Referate und Eigenbetriebe. Dazu beschafft, betreibt und unterhält it@M die notwendige Infrastruktur. Unter anderem wurde durch it@M die Vereinheitlichung der Standards von Computersystemen innerhalb der Stadtverwaltung vorangetrieben, um so Synergieeffekte im gemeinsamen Betrieb zu nutzen. Als ein Beispiel dient auch das zentrale ITRM. Hier ist das Gros der städtischen Server untergebracht, die bislang noch auf viele Standorte stadtweit verteilt waren. Zwar verfügen die einzelnen Referate auch weiterhin über kleinere IT-Einheiten, aber in Moosach werden die übergeordneten Kompetenzen gebündelt. Baubeginn für das IT-Rathaus war 2013, fertiggestellt wurde es 2015. Für it@M sind Büros mit bis zu 780 Arbeitsplätzen, Besprechungs- und Schulungsräume, IT-Labore und eine Bibliothek entstanden sowie eine Infotheke im Foyer. Neben Sozialräumen befinden sich hier auch eine Kantine mit Cafeteria mit rund 400 Plätzen. Sie stehen auch den anderen Nutzern des M-Campus offen und ergänzen das bestehende Mittags- und Pausenangebot auf dem Areal. Die ansprechende Architektur schafft in Kombination mit den großzügigen Grünflächen ein angenehmes Arbeitsumfeld. Entworfen wurden die Bauten vom Stuttgarter Architekturbüro h4a Gessert+Randecker. Die stark vertikal gegliederte Fassade aus farbigen Metall-Lamellen erinnert an einen Strichcode. Damit greifen die Architekten thematisch die Arbeit der Nutzer auf. Die Gestaltung verschafft dem ITRM eine eigene Identität, unterstreicht aber gleichzeitig auch die Verwandtschaft zum benachbarten Münchner Technologiezentrum (MTZ). Durch die Anordnung der Gebäudemodule sind Höfe, Gärten und Atrien entstanden, die auch der Kommunikation dienen.

Eine lichte Stahlbetonkonstruktion

Das Gebäudeensemble des Dienstleistungszentrums ist eine lichte Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit einer Metall-/Glasfassade. Das Rechen- und Druckzentrum wurde als kompakter Kubus in Stahlbetonkonstruktion mit Metallfassade ausgeführt, greift aber auch die „Strichcode-Grundidee“ des Bürogebäudes auf. Durch seine fast ganz geschlossene Hülle sowie die geschützte Lage am östlichen Rand des M-Campus wird das Rechenzentrum den notwendigen Sicherheitsansprüchen gerecht. In einer Art Schalenprinzip sind die innen liegenden, sensiblen Serverräume von Räumen mit untergeordneten Funktionen umgeben und so geschützt. Zwischen den beiden Gebäudeteilen des Dienstleistungszentrums verläuft das Campusband. Vom Campusplatz vor dem MTZ als Auftakt durchzieht dieser Grünstreifen das Gelände nach Osten, wo er in das bestehende Biotop mündet. Schon bei der Planung des ITRM haben die SWM als Bauherr auf nachhaltige Aspekte geachtet. Der große Kältebedarf des Rechen- und Druckzentrums wird von den SWM mit einer Kombination aus natürlicher Fern- und Nahkälte gedeckt. Beides wird aus kaltem Grundwasser gewonnen, ihre Nutzung trägt wesentlich zum ökologischen, ressourcenschonenden und somit wirtschaftlichen Gebäudebetrieb bei. Die Fassadenkonstruktion des Dienstleistungszentrums verfügt über Tag- und Nachtöffnungsflügel. Sie ermöglichen eine natürliche Belüftung und die Nachtauskühlung. Dadurch kann für die Büros auf eine mechanische Lüftung und Klimatisierung verzichtet werden. Eine weitere ökologische Aufwertung erfahren die Bauten durch Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Wie schon auf dem benachbarten MTZ wird hier Ökostrom erzeugt. Finanziert werden die Anlagen im Rahmen von M-Ökostrom aktiv, dem Ökostromprodukt der SWM, bei dem die Kunden aktiv den Ausbau erneuerbarer Erzeugungsanlagen unterstützen.  Generalunternehmer war die BAM Deutschland AG. (FHH)

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