Bauen

Der GreenTech Hub befindet sich neben dem Allgäu Airport. (Foto: Ingo Jensen)

08.08.2025

Architektur mit Weitblick

Der GreenTech Hub neben dem Allgäu Airport wurde eröffnet

Am 17. Juli 2025 wurde das Gebäude des GreenTech Hubs (GT Hub) neben dem Allgäu Airport feierlich eröffnet – ein neuer Meilenstein für die Region und ein architektonisch wie inhaltlich zukunftsweisendes Projekt. Bauherr war ein Unternehmen der Alois Müller Firmengruppe. In nur eineinhalb Jahren Bauzeit entstand im Benninger Gewerbepark neben dem Allgäu Airport ein Innovationszentrum, das Offenheit, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit auf besondere Weise vereint.

Der GT Hub versteht sich als Brückenbauer zwischen Start-ups und Mittelstand. Im Zentrum stehen junge Unternehmen mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Zukunftstechnologien, die hier mit einem der aktivsten und größten Netzwerke mittelständischer Firmen zusammenarbeiten – zum gegenseitigen Lernen, für gemeinsame Projekte und konkrete Innovationen.

Innovation
trifft Vielfalt

Angestoßen wurde die privatwirtschaftlich finanzierte Initiative durch vier regionale Mittelständler als Gesellschafter: Alois Müller, Kutter, Reisacher und Südpack. Inzwischen ist die Zahl der Partnermitglieder weiter gewachsen – mehrere Unternehmen aus der Region haben sich dem GT Hub angeschlossen, um die angebotenen Leistungen zu nutzen und sich gezielt nachhaltiger, digitaler und dadurch zukunftssicherer aufzustellen. Damit wird der GT Hub zu einem Wachstumsbeschleuniger für die grüne Transformation im Mittelstand.

Entworfen von Jaumann Architekten GmbH, öffnet sich der Gebäudekomplex bewusst in alle Richtungen. Die erhöhte Lage ermöglicht beeindruckende Ausblicke – im Norden Richtung Allgäu Airport, im Süden bis zu den Alpen. Doch die Architektur denkt nicht nur in Landschaftsbezügen, sondern auch in Nutzungsszenarien: Durch großzügige Verglasungen, fließende Raumübergänge und Außenbezüge entstehen Arbeitsumgebungen, die Begegnung und Kreativität fördern.

Das Gebäude setzt auf eine hohe Flexibilität. Zwei massive Erschließungskerne und drei Installationskerne erlauben eine spätere Unterteilung in kleinere Einheiten. Demontierbare Systemtrennwände, großzügige Terrassen und Gemeinschaftsflächen im Erdgeschoss ermöglichen unterschiedlichste Raumkonfigurationen – ideal für hybride Arbeitsmodelle.

Neben modern ausgestatteten Büroflächen beherbergt das Gebäude künftig eine Werkstatt, ein Labor, einen Fitnessbereich sowie einen Eltern-Kind-Raum. Herzstück ist der großzügige Community-Bereich im Erdgeschoss – mit Zonen zum Arbeiten, Essen und Austauschen, mit einer integrierten Tribüne im Eingangsbereich, die nicht nur architektonisches Highlight, sondern auch Bühne für gemeinsame Formate ist. Die Innenausstattung stammt vom Büro Raumdesign Feistauer, das das moderne Raumkonzept konsequent umsetzte.

Nachhaltigkeit ist kein Zusatz, sondern Kern des Entwurfs: Der GT Hub erfüllt die Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) und wird auf Basis des DGNB-Systems zertifiziert. Er unterschreitet den Effizienzhaus 40 Standard deutlich – nicht zuletzt durch den Einsatz von CO2-reduzierten Betonen, einer tragenden Fassadenstruktur aus Holz sowie einem durchgängig barrierefreien, lowtech-optimierten Gebäudekonzept.

Einen besonderen Beitrag zur nachhaltigen Gebäudetechnologie liefert das Memminger Start-up HyWin: Im Dachgeschoss kommt eine neuartige, patentierte Modulfassade zum Einsatz, die Heizen, Kühlen, Beschatten und Energieerzeugung intelligent kombiniert – ein Beispiel für das Zusammenspiel aus regionalem Know-how und innovativer GreenTech-Lösung.

Begrünte Dachflächen – auch auf dem angrenzenden Shelter – dienen nicht nur der Regenwasserrückhaltung, sondern auch als Träger einer Photovoltaikanlage (70 kWp). Für Wärme und Kühlung sorgt eine Kombination aus Geothermie, Betonkernaktivierung und Fernwärme mit niedrigem Primärenergiefaktor.

Die Gebäudetechnik folgt dabei dem Prinzip „weniger ist mehr“ – Lowtech, wo sinnvoll, ergänzt um Smart-Building-Elemente. Installationen erfolgen in einem revisionierbaren Hohlraumboden, der spätere Umnutzungen jederzeit erleichtert.

„Der GreenTech Hub öffnet sich räumlich und funktional nach außen – sowohl zur umgebenden Landschaft als auch zur Gesellschaft. Architektur kann Wandel nicht nur abbilden, sondern aktiv gestalten. Genau das haben wir hier versucht umzusetzen“, so die Jaumann Architekten GmbH.

Nachhaltigkeit
als Prinzip

Mit dem GT Hub entsteht in Benningen nicht nur ein neues Gebäude, sondern ein lebendiger Ort für Zukunftsarbeit, Nachhaltigkeit und regionales Wachstum. Cafeteria, Veranstaltungsflächen und offen nutzbare Außenbereiche machen ihn zu einem Knotenpunkt für Start-ups, Unternehmen, Fachkräfte – und alle, die die grüne und digitale Transformation aktiv mitgestalten wollen.

Ergänzt wird der Hub durch einen umgebauten Flugzeugshelter direkt nebenan, der heute als Location für technische Events und Firmenmessen dient. Gemeinsam bilden Gebäude, Shelter und das Netzwerk aus Startups, Mittelstand, Forschung, Hochschulen und Investoren ein einzigartiges Ökosystem für nachhaltige und digitale Innovationen. (Corinna Tappe, Stefan Lenz)

 

 

 

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