Bauen

Das Jakob-Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren wurde generalsaniert und erweitert. (Foto: Christoph Rothe)

23.11.2023

Eine der modernsten Schulen im Freistaat

Generalsanierung des Jakob-Brucker-Gymnasiums in Kaufbeuren

Nach intensiven Vorplanungen, vielen Gesprächen, sechs Jahren Bauzeit, einer Menge Herausforderungen während des Baus und einer mehr als würdigen Eröffnungsfeier Ende Oktober 2023, ist das Jakob-Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren jetzt viel mehr als eine alte Schule in neuem Glanz.

Eine Generalsanierung mit Teilneubau war für das teilweise undicht gewordene Gebäude aus den 1970er-Jahren, das auch nicht mehr den aktuellen Brandschutzbestimmungen entsprochen hat, dringend notwendig. Das nun fertige Bau- und Sanierungsprojekt, das voraussichtlich rund 28 Millionen Euro kostet, wovon etwa 12 Millionen Euro vom Freistaat Bayern und vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung für das Modellprojekt „Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus-Standard“ gefördert wurden, ist laut Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse „ein Leuchtturm der regionalen Bildungslandschaft“.

Die Generalsanierung hat sich trotz der vielen Herausforderungen während der Bauphase gelohnt. Allem voran deshalb, weil ein kompletter Neubau im Gegensatz zu dieser Sanierung deutlich kleiner ausgefallen wäre. Somit war schon in der Planungsphase ziemlich schnell klar, dass das Projekt aus Erweiterungsbau und Sanierung bestehen wird, um den Lehrerinnen und Lehrern, der gesamten Verwaltung und den Schülerinnen und Schülern künftig einen optimalen Platz des Lernens und auch Lebens zu schaffen. Besonders die Schüler*innen sollen sich wohlfühlen, zusammenkommen und kreativ sein können.

Ein hochmoderner Fachklassentrakt

Ganz neu errichtet wurde das „Technikum“. Ein hochmoderner Fachklassentrakt mit zwölf naturwissenschaftlichen Fachräumen inklusive Nebenräumen. Ausgestattet mit neuestem Inventar wie zum Beispiel Labortischen, Digestorien und Whiteboards. Der Bau des „Technikums“ ist Teil von insgesamt drei Bauabschnitten gewesen. Dieses wurde als erstes errichtet. Nach Fertigstellung und Eröffnung im Jahr 2019, stand hier ein zweigeschossiges Gebäude zur Verfügung, das einen wichtigen Schritt in diesem außerordentlich großen Erweiterungs- und Sanierungsprojekt dargestellt hat.

Die beiden weiteren Bauabschnitte haben sich mit der Sanierung des bestehenden Gebäudes im Süden des Schulgeländes befasst. Hier wurde eine komplette Entkernung des gesamten Bestandsgebäudes bis auf den Stahlbetonskelettbau und die Demontage der gesamten vorgehängten Stahlbetonfassadenplatten für die Gebäudehülle nach den Anforderungen des Effizienzhaus Plus Standards durchgeführt. Außerdem gab es Teilabbrüche aus Brandschutzkonzeptgründen und aus Gründen der Gebäudekompaktheit, die sich besonders auf die Verringerung von Energieverlusten bezogen haben.

Weiterhin war hier auch das erklärte Ziel, offene Lernlandschaften nach neuesten Schulkonzepten zu schaffen und auch eine behindertengerechte Ausstattung, zum Beispiel über einen Aufzug, zur Verwirklichung des Inklusionsziels zu installieren.

Die Fertigstellung des gesamten Projekts war für das Jahr 2020 geplant. Doch bedingt durch die Folgen des Ausbruchs der Coronapandemie und die damit auch verbundenen Auflagen bezüglich Abstandsregelungen, diverse Starkregenereignisse und hinzugekommene Lieferengpässe bei Bau-Ressourcen, hatte sich die endgültige Fertigstellung auf das Jahr 2023 verschoben. Dies war für alle Beteiligten, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitung, alle am Bau arbeitenden Firmen, die Architekten und natürlich auch für die Stadt Kaufbeuren als Bauherr eine enorme Herausforderung. Nicht zuletzt auch deswegen, weil man sich dazu entschlossen hatte, während der Bauphase die rund 1000 Schüler*innen weiter zu unterrichten und diese nicht in für die Unterrichtszeit aufgestellte Container unterzubringen.

Durch die wirklich außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und Geduld aller Beteiligten, konnte das Projekt gründlich durchgeführt werden. Damit ist das alte-neue Jakob-Brucker-Gymnasium als Bildungsbau im Effizienzhaus Plus Standard eine der modernsten Schulen im Freistaat geworden und auch technisch auf einem komplett neuen Stand. So wird auf eine optimale Nutzung aller Ressourcen geachtet. Die Schule erzeugt über ihre Solaranlage beispielsweise selbst mehr Strom als sie verbraucht. Und durch ihre sogenannte „Geothermie-Ringleitung“ im Sommer, werden die Räume in der Schule über die Heizung gekühlt. Ein echter Clou dabei: Selbst die Körperwärme jedes anwesenden Menschen im Gebäude wird zu 90 Prozent über die Lüftungsanlage an das Gebäude abgegeben und hilft somit, Heizkosten zu sparen.

Die Aula im Erdgeschoss wurde neu konzipiert, das Treppenhaus offener gestaltet und die Fassade im Außenbereich aus gekantetem Aluminiumblech lässt das Gebäude jetzt einheitlicher wirken. Es gibt einen Fahrstuhl, um in die jeweiligen Stockwerke zu gelangen und auch einen Übergang zwischen den einzelnen Gebäuden. Dieser dient nicht nur der Verbindung, sondern sorgt zum einen für ein stimmigeres Gesamtbild nach außen und zum anderen dafür, dass die Schülerinnen und Schüler nun endlich trockenen Fußes von einem ins andere Gebäude gelangen. Dies war vorher durch den fehlenden Übergang nicht möglich. Diese Maßnahmen verdeutlichen: Hier wurde ganzheitlich neu gedacht.

Am 21. Oktober 2023 wurde das Kaufbeurer Jakob-Brucker-Gymnasium in einem feierlichen Festakt schließlich eröffnet. Oberbürgermeister Stefan Bosse sagte: „Die Sanierung und Erweiterung des Jakob-Brucker-Gymnasiums hat für alle Beteiligten eine gewaltige Kraftanstrengung dargestellt. Ich bin überzeugt, dass für die Schule eine sehr gute Lösung entstanden ist, die lange Zeit tragen wird. (BSZ)
 

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