Bauen

Der in Grau gehaltene Anbau im Hintergrund und der Bestandsbau. (Foto: Heinl-foto.de)

07.08.2024

Eine neue Heimat für die gesamte Verwaltung

An- und Umbau des Rathauses der Oberpfälzer Gemeinde Berg

Mit der Einweihung des neuen Rathauses der Gemeinde Berg am 23. Juni 2024 wurde der erste Meilenstein des Projekts „Bürger- und Verwaltungszentrum Berg“ erreicht. Die gesamte Verwaltung der Gemeinde hat damit eine neue Heimat gefunden. Gleichzeitig wurden die neuen Räume für die Bücherei fertiggestellt und der Betrieb aufgenommen. Das historische Rathaus – erbaut 1887 als Schul- sowie Mesnergebäude und in den 1970er-Jahren als Rathaus umfunktioniert – war als moderne Gemeindeverwaltung nicht mehr zeitgemäß, nicht barrierefrei und flächenmäßig zu klein geworden.

Die Konzeption der als Generalplaner beauftragten jb architekten sah vor, zuerst den Umbau und die Erweiterung des bestehenden Rathauses II, das bisher für Trauungen, Sitzungen des Gemeinderats und als Bücherei genutzt wurde, zu einem neuen Verwaltungszentrum abzuschließen und danach den Umbau des bisher als Verwaltung genutzten historischen Rathauses zu einem Bürgerhaus vorzunehmen. Der Umbau dieses denkmalgeschützten Gebäudes steht in den nächsten beiden Jahren an.

Das dreigeschossige Rathaus II, Baujahr 1992, ist markant am zentralen Sophie-Scholl-Platz im Ortszentrum gelegen. Das Gebäude mit ortsprägendem Giebel wurde – im äußeren Erscheinungsbild unverändert – generalsaniert und durch einen gläsernen Verbindungsbau nach Osten zum Park hin erweitert. Hier entstand ein ebenfalls dreigeschossiger Neubau in moderner, energieeffizienter Holz-Hybrid-Bauweise. Bei der Planung wurde besonderer Wert auf eine ressourcenschonende Bauweise und einen geringen CO2-Fußabdruck des Gebäudes gelegt. So erfüllt das Gebäude die Anforderungen der KfW als Effizienzhaus 40 mit dem Zusatz EE, das heißt Heizung und Kühlung erfolgen überwiegend mittels erneuerbarer Energien.

Im transparenten Verbindungsbau befinden sich der neue Haupteingang, ein gläserner Aufzug zur barrierefreien Erschließung aller Geschosse sowie Verbindungsbrücken zwischen den Räumen des Bestandsgebäudes und des Rathausneubaus. Die Einblicke vom Sophie-Scholl-Platz sowie die Ausblicke auf die denkmalgeschützten Nachbargebäude und die Kirche sind wichtiger Bestandteil der Gebäudekonzeption für die Verbindung von Alt und Neu und Sinnbild für eine transparente und offene Verwaltung.

Das Trauungszimmer im 2. Obergeschoss erhielt einen zweiten Fluchtweg über eine innenliegende Stahlwendeltreppe, um den aktuellen Brandschutzanforderungen zu entsprechen. Durch wellenförmig von der Decke abgehängte Akustikpaneele wird die Nachhallzeit reduziert und die Sprachverständlichkeit erhöht und damit die Raumakustik deutlich verbessert

Die tragenden Wände des Neubaus im Unter- und Erdgeschoss sowie die Decken über diesen Geschossen bestehen aus Stahlbeton. Im Erdgeschoss dienen die Stahlbetonwände der Aussteifung und der Erfüllung der Brandschutzanforderungen. Die Decke über dem Erdgeschoss wird von einzelnen schlanken Stahlbetonstützen entlang der Glasfassade getragen. In den Obergeschossen trennt jeweils eine aussteifende Stahlbetonwand den Verbindungsbaukörper vom neuen Hauptbaukörper, dem Holzhybridbau mit Satteldach. Die tragenden Außenwände in den Obergeschossen bestehen aus Brettsperrholz. Aus Schallschutzgründen ist die Decke über dem 1.  Obergeschoss als Betonverbunddecke auf sichtbar bleibenden Holzbalken ausgebildet.

Das mit langlebigem Edelstahl-Blechtafeln eingedeckte Dach ist als Satteldach mit räumlich sichtbaren Holzsparren und Holzfaserdämmung ausgeführt. Alle Außenwände aus Brettsperrholz sind zusätzlich mit Holzfaser gedämmt und mit einer vorvergrauten Lärchenholzschalung verkleidet. Im Erdgeschoss wechseln sich zweischalige, tragende Sichtbetonwände mit Pfosten-Riegel-Glas-Fassaden aus Aluminium ab.

Alle Fenster und Glasflächen des Gebäudes erhalten einen außenliegenden Sonnenschutz, der zentral gesteuert, die solaren Einträge reduziert und so eine Überhitzung der Büroflächen verhindert. Durch die Ausführung als Markisoletten mit textilen Behängen bleibt sowohl der Sichtkontakt nach außen wie auch die Belichtung mittels Tageslicht erhalten. > Peter Mederer

 

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