Bauen

Ein wichtiger Baustein gegen die Krise: Bauarbeiter bekommen eine Inflationsausgleichsprämie. „Jetzt sind die Chefs dran, ihre Leute durch die Krise zu bringen und sie im Job zu halten“, so die IG BAU. Die Gewerkschaft hat dazu jetzt 1000 Euro „Krisen-Puffer-Prämie“ erreicht – und spricht von einem „Finanz-Pflaster“ für die Beschäftigten der Branche. (Foto: IG BAU, Tobias Seifert)

29.03.2023

„Krisen-Brücke“ für Bauarbeiter

Bau-Branche setzt Signal: 1000 Euro Prämie als „Finanz-Pflaster gegen Inflation“

Bauunternehmen bauen „Krisen-Brücke“: „Wer auf dem Bau in München arbeitet, dem winkt jetzt eine Sonderzahlung. In diesem Jahr bekommen Baubeschäftigte eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro – am Stück oder in Raten gezahlt. Es ist eine ‚Krisen-Puffer-Prämie‘. Und die gibt es im kommenden Jahr dann noch einmal in gleicher Höhe“, sagt Harald Wulf. Der Vorsitzende der IG BAU Oberbayern spricht von einem „finanziellen Pflaster gegen die Inflation“. Unterm Strich habe die Bau-Gewerkschaft bei den Arbeitgebern damit 1000 Euro Extra-Zahlung erreicht, um die Härte der Krise abzufedern. Geld, für das keine Steuern und keine Sozialabgaben fällig werden.

„Wer bislang noch keine tarifliche Prämie bekommen hat, der sollte in den kommenden Wochen beim Chef am besten mal nachfragen, wo sie bleibt. Wo es Betriebsräte gibt, erledigen die das. Ansonsten hilft auch die IG BAU“, so Wulf. Die Sonderzahlung sollten grundsätzlich alle der rund 9200 Baubeschäftigten in München bekommen – vom Maurer über den Straßenbauer und Baggerfahrer bis zur Bürokauffrau.

Die IG BAU Oberbayern geht allerdings davon aus, dass auch Bauarbeiter leer ausgehen werden: „Hier trennt sich bei den gut 720 Bauunternehmen in München die Spreu vom Weizen. Anständige Arbeitgeber werden die Prämie zahlen. Das sind dann die Betriebe, die auch sonst auf den Tariflohn Wert legen. Die cleveren Chefs nutzen die Inflationsausgleichsprämie sowieso auch als ‚Halte-Prämie‘ für ihre Beschäftigten, um sie an den Betrieb zu binden.“ Die Zahlen wurden der IG BAU von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt.

Allerdings gebe es auch die „B-Liga“ unter den Bau-Arbeitgebern: „Lohndrückerei gibt es auf dem Bau immer wieder. Deshalb wird es jetzt auch ‚Prämien-Drückeberger‘ geben“, so Wulf. Der Bezirksvorsitzende rät Baubeschäftigten in München deshalb, genau hinzugucken: „Entscheidend für Tariflöhne ist, ob der Chef beim Bauhandwerk oder bei der Bauindustrie im Arbeitgeberverband ist und sich daran hält, was die IG BAU ausgehandelt hat oder nicht.“

Die Bauleute hätten in den letzten Jahren ihren Job verlässlich gemacht. Es sei deshalb jetzt an der Zeit, ihnen die Prämie und damit ein Stück mehr finanzielle Sicherheit zu geben. Denn die Inflation laufe auf hohem Niveau weiter: Die Verbraucherpreise seien im Februar noch einmal um 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, so Harald Wulf. Darum hätten die Arbeitgeberverbände hier im Schulterschluss mit der IG BAU verantwortungsvoll gehandelt. Im Übrigen sei es möglich, die Prämie durch Haustarifverträge noch weiter anzuheben. (BSZ)

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