Bauen

Das Sanitätsversorgungszentrum präsentiert sich von außen schlicht und funktional. (Foto: Tanja Krois)

30.01.2025

T-förmiger Grundriss

Neubau des Sanitätsversorgungszentrums in der Lechfeldkaserne

Die Lechfeldkaserne in der Nähe von Lagerlechfeld wurde 1958 gegründet. Viele Jahre waren hier US-Streitkräfte und die Bundeswehr stationiert. Seit 2013 dient der Fliegerhorst als Ausweichplatz und wird für Flugübungen genutzt. Ein wichtiger Baustein bildet dabei das Sanitätsversorgungszentrum. Nachdem das alte Sanitätsgebäude in die Jahre gekommen war und nicht mehr den aktuellen Vorgaben der medizinischen Versorgung entsprach, entschied das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), ein neues Sanitätsgebäude erbauen zu lassen. Die Landesbaudirektion Bayern beauftragte das Staatliche Bauamt Augsburg mit der Planung und Ausführung.

Auf einer Nutzfläche von 1422 Quadratmetern entstanden Räumlichkeiten sowohl für eine allgemeinmedizinische als auch für eine zahnärztliche Versorgung. 2021 konnten die Baumeisterarbeiten begonnen werden. Die Kosten für die Baumaßnahme beliefen sich auf rund 7,8 Millionen Euro.

Besondere Anforderungen

Zunächst wurden in Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, dem Bundeswehrdienstleistungszentrum, der Landesbaudirektion Bayern und dem Staatlichen Bauamt Augsburg eine Entscheidungsunterlage (ES-Bau) sowie eine Entwurfsunterlage (EW-Bau) erstellt. Planung und Objektüberwachung für den Bereich des Hochbaus wurden dabei durch das Staatliche Bauamt Augsburg in Eigenleistung erbracht.

Die bereits für den Entwurf beteiligten Fachplaner für Haustechnik, Elektrotechnik und Ingenieurbau übernahmen auch die Ausführungsplanung und die Objektüberwachung. Für die medizinischen Einbauten wurde ein Medizintechniker eingeschaltet, welcher bei diesem Spezialthema unterstützte. So plante er die Einrichtung der zahnärztlichen Behandlungsräume und unterstützte auch bei der Vergabe der Ausführungsarbeiten an eine Fachfirma.

Gelungene Koordination

Trotzdem stellten die besonderen Anforderungen des Gebäudes das Staatliche Bauamt Augsburg immer wieder vor Herausforderungen, welche nicht alltäglich sind, so zum Beispiel der Röntgenbereich. Besondere Koordination zwischen Bauherrn, Lieferfirma und den vom Bauamt beauftragten Gewerken erforderte der Einbau der Zahnarztstühle, welche durch die Bundeswehr direkt beschafft wurden. Die Koordination zwischen allen Beteiligten gelang und wurde am Ende durch eine erfolgreiche Montage der medizinischen Einheiten belohnt.

Materialengpässe

Die Vergabe erfolgte nach einzelnen Gewerken. Der planmäßige Bauablauf wurde jedoch zunächst durch die Pandemie und dem Beginn des Krieges in der Ukraine gestört. Die Maßnahme befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Rohbau. Durch den plötzlich starken Anstieg der Baupreise war es zeitweise nicht gesichert, ob die beauftragten Firmen ihre Lieferpreise halten können. Darüber hinaus gab es Engpässe in der Materialversorgung. So waren vor allen Dingen energieintensive Materialien wie Stahl, Holz, Dämmmaterial, aber auch elektronische Geräte wie Platinen zum Teil über Monate hinaus nicht verfügbar. Es war eine sehr spannende Zeit, in welcher am Ende aber keine übermäßigen Preissteigerungen die Realisierung der Maßnahme gefährdeten. Auch konnten final alle benötigten Materialien beschafft und eingebaut werden.

Durch eine T-förmige Gliederung des Grundrisses bietet das Gebäude verschiedenen Einheiten der Bundeswehr Raum. Die verschiedenen Flügel des Gebäudes sind durch ein Foyer miteinander verbunden.
Die unterschiedlichen Funktionen spiegeln sich im Farbkonzept sowohl im Gebäude als auch an der Fassade wider. In den Farben des Gebäudes sind die Farben der unmittelbaren Umgebung, wie zum Beispiel des gegenüberliegenden Sportplatzes, aufgenommen, auf den man vom Foyer im ersten Obergeschoss aus einen besonders guten Blick hat.

Im rückwärtigen Teil des Gebäudes wurde ein überdachter Bereich für die Notaufnahme von Standort-Patienten geschaffen. Eine Garage ermöglicht die Unterbringung der eingesetzten Sanitätswägen.

Es gibt keinen Keller

Zur Reduzierung der Kosten wurde kein Keller für das Gebäude vorgesehen. Die erforderliche Lüftungstechnik wurde im Dachgeschoss installiert, welches nur im zentralen Teil des Gebäudes entsprechend ausgebaut wurde. Die Dächer in den drei Gebäudeflügeln wurden niedriger und als Kaltdach mit gedämmter oberster Geschossdecke ausgeführt. Die Heizung wurde an das örtliche Nahwärmenetz angeschlossen und ein Teil der Wärmeversorgung wird über ein Hackschnitzelheizwerk bezogen. Der hierfür erforderliche Anschlussraum liegt ebenerdig und ist somit gut erreichbar.

Die Zusammenarbeit zwischen Bauherr und dem engagierten Team im Bauamt war während der gesamten Baumaßnahme sehr erfolgreich, sodass alle oben genannten Unwägbarkeiten gemeinsam gemeistert werden konnten.
(Tanja Krois, Johann Acher)

 

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.