Bauen

Blick auf den Französischen Pavillon des Dresdner Zwingers. (Foto: Michael R. Hennig)

19.06.2020

Zwinger, Semperoper und das Blaue Wunder

Dresden hat für Architektur- und Technikfreunde einiges zu bieten

Wer nach Dresden kommt, sollte auf jeden Fall genug Zeit mitbringen, denn hier gibt es insbesondere für Architektur- und Technikfreunde viel zu sehen. Bekannt sind die Frauenkirche, die Semperoper und der Zwinger. Ebenso interessant für den Besuch sind aber auch das Dresdner Residenzschloss, Schloss Pillnitz, die Gartenstadt Dresden-Hellerau sowie das neue Kugelhaus.

Verschiedene Brücken in und um Dresden gehören zu den technischen Sehenswürdigkeiten der sächsischen Landeshauptstadt. Dazu zählen auch die Dresdner Bergbahnen, die sich an den Elbhängen im Stadtteil Loschwitz befinden. Die Bahnschienen führen über eine 547 Meter lange Strecke zu dem 95 Meter höher gelegenen Stadtteil Weißer Hirsch.

Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist die Frauenkirche, die im Zweiten Weltkrieg bis auf zwei Seitenmauern komplett zerstört und bis 2005 wieder neu aufgebaut wurde. Diese evangelisch-lutherische Barockkirche gehört zu den Monumentalbauten des Dresdner Neumarkts und ist ein typischer protestantischer Sakralbau mit einer großen steinernen Kirchenkuppel.

In unmittelbarer Nähe befinden sich die Semperoper und der Zwinger. Sie gelten als Bauwerke des Historismus, vereinigen aber ebenso Elemente des Klassizismus in sich. Gemeinsam mit dem Italienischen Dörfchen, der Hofkirche sowie der Altstädtischen Hauptwache bilden sie die architektonische Einheit des Theatervorplatzes.

Die Brühlschen Terrassen sind immer wieder ein Hingucker für die Besucher*innen: Sie befinden sich am Rande der Innenstadt und ziehen sich majestätisch am Elbufer entlang. Bei der Errichtung wurden zehn Meter über der Elbe mehrere Bauwerke auf einer alten Stadtbefestigung „geschichtet“. Darunter liegen die Kasematten, die auch besichtigt werden können.

Unweit der Brühlschen Terrassen steht das Dresdner Residenzschloss, das im Laufe seiner wechselvollen Geschichte mehrfach architektonisch verändert wurde, sodass hier verschiedene Baustile zusammengeführt wurden. Auch dieses Schloss war im Krieg zerstört worden, wurde aber im Laufe der vergangenen Jahre wiederaufgebaut. Besonders sehenswert sind hier zum Beispiel die Staatlichen Kunstsammlungen. Eine beeindruckende architektonische Gesamteinheit bilden die Hofkirche, der Fürstenzug und das Ständehaus, erbaut im 19.Jahrhundert.

Lohnenswert ist aber auch eine Besichtigung von Schloss Pillnitz, das am Rande von Dresden direkt an der Elbe liegt. Dieser Prachtbau wurde im barocken und chinamodischen Baustil errichtet und diente früher als Sommerresidenz. Besonders ungewöhnlich: Eine Freitreppe führt direkt bis zur Elbe. Auf diesem Weg gelangte man per Gondel – ohne große Umwege – zum Schloss.

Im 20. Jahrhundert entstanden in Dresden auch berühmte Bauwerke der Reformkunst: Sehenswert ist hier die 1909 erbaute erste deutsche Gartenstadt Dresden-Hellerau. Der Möbelfabrikant Karl Schmidt war es, der diese Siedlung zusammen mit seinen Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst errichten ließ. Sein Grundgedanke war, hier die Einheit von Wohnen, Arbeit, Kultur und Bildung zu einer Lebensreform zusammenzuschließen. Bekannte Künstler, wie zum Beispiel Richard Riemerschmid und Hermann Muthesius, waren an der Gestaltung dieser Reformsiedlung maßgeblich beteiligt.

In der sächsischen Landeshauptstadt gibt es viele Baudenkmäler aus dem 19. und 20. Jahrhundert mit verschiedenen Stilrichtungen: neudeutsche Romantik, Neoklassizismus und Gebäude aus der Gründerzeit, dem Jugendstil, der Modernen und Postmodernen Architektur. Hierzu gehört auch das Gebäude des sächsischen Landtags: In der Zeit von 1928 bis 1931 wurde der südliche Teil im Bauhausstil errichtet.

Ein weiteres Gebäude in der Architektur der Weimarer Republik ist das Deutsche Hygienemuseum. Dieses mehrflügelige Bauwerk vereint Stile des späten Historismus und wird bestimmt durch einen barocken Park.

Dresden hat vier Elbbrücken zu bieten, die insbesondere Technikfreunde anziehen dürften: Eine von ihnen ist die 1893 fertiggestellte Loschwitzbrücke, die im Volksmund auch „Blaues Wunder“ heißt. Sie war eine der ersten Brücken aus Metall, die keine Strompfeiler in der Elbe brauchte. Der Name Blaues Wunder kam durch den hellblauen Farbanstrich der Brücke zustande.

Eine Besonderheit weist die Standseilbahn Dresden auf: Diese Dresdner Bergbahn verkehrt führerlos im Stadtteil Loschwitz und wurde 1895 mit Dampfbetrieb eröffnet und 1909 auf elektrischen Betrieb umgestellt.

Eine weitere imposante Elbbrücke ist in der Dresdner Innenstadt die Carolabrücke, die nach der Gemahlin von König Albert von Sachsen, benannt wurde. Im Süden grenzt sie in der Altstadt an den Rathenauplatz und in der inneren Neustadt an den Carolaplatz. (Sabine Neumann)

(Die Gartenstadt Hellerau und die Loschwitzer Brücke Blaues Wunder - Fotos: Frank Exss/Christoph Münch)

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