Positive Umsätze und steigende Übernachtungszahlen geben Hoteliers Anlass zur Freude – bedrohte das Corona-Tief doch durchaus die Existenz vieler Betriebe. Im Jahr 2022 verzeichnete das Gastgewerbe laut Branchenverband Dehoga 40,5 Prozent mehr Übernachtungen als im Vorjahr und einen Umsatzzuwachs von 63,8 Prozent. Andererseits birgt eine höhere Buchungszahl auch Potenzial für kriminelle Delikte wie Einbruch oder Trickbetrug. Dabei stellen Erwartungen an Hotelbetriebe wie ein professionales Gästemanagement, optimaler Komfort und garantierte Sorglosigkeit die sich langsam erholende Branche vor große Herausforderungen. Gäste und ihr Hab und Gut optimal zu schützen, gleichzeitig aber ihre Privatsphäre zu wahren, entpuppt sich hier als schwieriger Spagat. Doch welche Möglichkeiten gibt es, Sicherheit für Gäste und Angestellte zu gewährleisten, ihnen ein gutes Gefühl zu vermitteln und zusätzliche Kosten zu vermeiden?
Insbesondere fehlendes Personal sowie Erweiterungen des Service in puncto Angebot und Ausstattung wie flexible Zugangsmöglichkeiten, ein 24-Stunden-Check-in sowie integrierte Bars, Restaurants und Wellnessbereiche erhöhen das Risiko krimineller Handlungen in einem Hotel. Eine besondere Gefahr, die durch ein breites Spektrum an angegliederten Anlagen besteht, liegt in der daraus resultierenden hohen Besucherfrequenz. Tagesgäste und Besucher*innen können dabei oft unbemerkt in andere Etagen gelangen. Ein einfacher Zutritt lädt nicht nur zu Gelegenheitsdiebstählen ein, sondern ermöglicht auch geplante Einbrüche sowie Trickbetrug. Die dadurch entstehenden Schadenssummen übersteigen die Verluste aus spontanen Delikten oft bei Weitem. Ziele des organisierten Eindringens sind in der Regel gleich mehrere Zimmer, ganze Stockwerke sowie Personal- und Büroräume. Dabei können hohe Bargeldsummen, Wertgegenstände, Dokumente, Garagen- und Lagerraumschlüssel und betriebseigene sowie private Fahrzeuge entwendet werden. Weitere Kosten können durch Beschädigungen des Gebäudes und des Inventars entstehen. Nachhaltig belastet den Gewerbezweig aber auch die abschreckende Wirkung auf potenzielle Gäste und auf das ohnehin schwer zu findende Personal – stellt das Sicherheitsmanagement doch ein wichtiges Kriterium für die Wahl der Unterkunft beziehungsweise des Arbeitgebers dar.
Problematische Sicherheitslücken
Zur Gewährleistung höchstmöglicher Sicherheitsstandards kommen auch im Gastgewerbe umfassende und softwarebasierte Systeme zum Einsatz. Eine ganzheitliche Lösung für das technische Hotelmanagement bietet beispielsweise die MTZ Hotel Solution der Miditec Datensysteme GmbH. Über die Software lassen sich sowohl Zutrittskontrolle und Gebäudesicherheit als auch das Personalmanagement abwickeln. Kompakte elektronische Schließsysteme wie milock Fokus sowie verschiedene Zutrittsleser bilden die passenden Hardwarevarianten zu diesem System. Dabei steht präventiver und maßgeschneiderter Gebäudeschutz im Vordergrund, der mit Automations- und Steuerungsmöglichkeiten funktioniert und ohne großen baulichen Aufwand umsetzbar ist. Sowohl das batteriebetriebene Focussystem als auch die Wandleser unterstützen die berührungslosen Kartenleseverfahren Mifare und Legic sowie andere Lesertechnologien. Zutritt erhalten nur Inhaber*innen einer Chipkarte mit entsprechendem Berechtigungsprofil. Bei Bedarf lassen sich die Türterminals vollständig in das Online-System von Miditec integrieren. Über die Software-Lösung können sämtliche Zutrittsrechte räumlich und zeitlich genau festgelegt und verwaltet werden – für jeden einzelnen Gast, Angestellten, nach Zutrittsgruppen oder kombiniert. Bei Verlust oder Missbrauch können einzelne Karten direkt gesperrt werden. Durch die zentrale Datenspeicherung behalten Hoteliers stets den Überblick über die Besucher- und Gästefrequenz, gleichzeitig wird das Personal durch das technische Hotelmanagement entlastet.
Überall, wo es schnell und einfach gehen soll, bieten digitale Tools attraktive Lösungen für Betriebe. Auch beim Zutrittsmanagement kann neben dem Einsatz von Chipkarten eine Bedienung der Türen mittels App erfolgen. Bei elektronischen Schließsystemen beziehungsweise Zutrittslesern, die optional mit Bluetooth Low Energy (BLE) oder NFC ausgestattet sind, lassen sich Schlösser über die integrierte Bluetoothschnittstelle im Smartphone beziehungsweise über die NFC-Funktion per App steuern. Je nach Buchung erhalten Gäste ein entsprechendes digitales Berechtigungsprofil, über das sie Zugang zum Zimmer, zum Wellnessbereich, zur Parkgarage oder sogar zu Veranstaltungsräumen erhalten. Für Tagesgäste stehen in diesem Fall nur die Türen zu Bars und Restaurants offen. Unbefugte Personen erhalten erst gar keinen Zugang zum Hotel. Über Anwendungen wie die Mroomote-App besteht neben einer Steuerung des Zutrittsmanagements auch die Möglichkeit, diverse Raumkomponenten wie die Klimaanalage oder den Roomservice zu bedienen. Wenn das Hotelzimmer als Smart Room voll automatisiert ist, lassen sich die vom Kunden vorgenommenen Einstellungen auf Wunsch in der Zutritts-App oder der Datenbank speichern. So stellt das gebuchte Zimmer beim nächsten Besuch direkt die letzte Konfiguration her und sorgt dafür, dass Stammkund*innen sich sofort entspannen können.
Ist ein elektronisches Zutrittsmanagement erst einmal installiert, lassen sich Zugangsberechtigungen ohne großen Aufwand festlegen, umprogrammieren und widerrufen. Steht im Saal etwa bis um 11 Uhr ein Frühstücksbuffet, gefolgt von einer Konferenz um 12 Uhr, erhalten am Vormittag alle Gäste die Möglichkeit, einzutreten – ab Mittag dann nur noch die geladenen Teilnehmenden. Hier übernimmt die Technik nicht nur eine wichtige Kontroll- und Sicherheitsfunktion, sondern sie ermöglicht auch die effektive Nutzung und Belegung vorhandener Räumlichkeiten. Genauso präzise kann das System den Zugang für verschiedene externe Personen und Gruppen zu einzelnen Gebäudeteilen, Etagen oder Zimmern regeln. So lassen sich verschiedene Zeitfenster für Servicekräfte, Lieferanten und weitere Dienstleister nach Bedarf einrichten. Doch nicht nur in Bezug auf Arbeitsabläufe sorgen zentrale Lösungen für Erleichterung. Auch auf Kundenseite spiegeln sich ein höherer Komfort und vor allem ein gutes Sicherheitsgefühl wider. (Marc Hoffmeister)
Kommentare (0)
Es sind noch keine Kommentare vorhanden!