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Karten mit RFID-Transpondern oder Key-Apps sind sicherer als konventionelle Schlüssel. (Foto: dpa/Bernd Weißbrod)

20.01.2023

Zylinderschlüssel haben ausgedient

Nicht nur kritische Infrastrukturen, sondern auch normale Unternehmen brauchen dringend bessere Lösungen für ein sicheres Zutrittsmanagement

Aktuelle Sabotageakte an kritischer Infrastruktur verdeutlichen, dass neben der IT-Sicherheit und dem Schutz von Daten auch der Objektschutz eine wichtige Rolle in einer zivilen Gesellschaft spielt. Nicht ohne Grund sind Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen gesetzlich dazu angehalten, ihre Institution besonders zu schützen. Neben Verkehr, Informationstechnik und Telekommunikation, Einrichtungen der Energie- und Wasserversorgung sowie Medizin zählen hierzu letztendlich auch die zuständigen Behörden wie etwa Stadtwerke, Gesundheitsämter oder auch Stadtverwaltungen.

Zudem sollten auch andere staatliche Einrichtungen und Träger öffentlicher Rechte ausreichende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um mögliche Personen-, Sach- oder Vermögensschäden abzuwenden. Sei es der Zugang zum Grundstück sowie zum Gebäude oder der Zutritt zu sensiblen Bereichen wie die elektronische Datenverarbeitung oder Abteilungen mit hohen Vertraulichkeits- oder Sicherheitsanforderungen. Ergänzend zu funktionstüchtigen Schließsystemen sind daher smarte, individualisierbare Lösungen gefragt, die den komplexen Anforderungen gerecht werden. 

Krankenhaus, Verwaltungsbehörde oder Stadtwerk – in jeder Institution gibt es unterschiedliche Einrichtungen und Strukturen, die spezielle Schutzmaßnahmen erfordern, was beispielsweise den Zugang zum Grundstück, zum Gebäude, zum Besucherbereich, zu einzelnen Abteilungen oder zum Serverraum betrifft. Größtmögliche Sicherheit und Kontrolle – vor allem im Bereich Gebäudeschutz – setzen dabei eine ständige Weiterentwicklung sowie innovative Technologien voraus.

Obwohl in der Praxis häufig noch anzutreffen, stoßen mechanische Zylinder mit Schlüssel hier an ihre Grenzen: Hoher Verwaltungsaufwand, Missbrauch bei Verlust sowie eine fehlende Datenspeicheroption werden aktuellen Anforderungen an komplexe Schließsysteme nicht gerecht. Um den Zugang mehrerer Personen zu verschiedenen Zeiten und Bereichen effektiv und sicher zu steuern, führt kein Weg an einem elektronischen Zugangssystem vorbei, das bei Bedarf erweitert und an die veränderten Bedürfnisse einer Institution angepasst werden kann. Dabei geht es nicht nur um die Berechtigung zum Eintritt in ein Gebäude, sondern auch um die Frage: Wer darf im Anschluss welchen Bereich betreten? 

 Als effektive Alternative zu klassischen Schließzylindern bilden mechatronische Beschläge, wie milock Focus und das umfangreiche Programm der Miditec Zutrittsleser, die Grundlage für ein effizientes Access-Management. Sowohl das batteriebetriebene Focus-System als auch die Wandleser unterstützen das berührungslose Kartenleseverfahren MIFARE sowie andere Lesertechnologien und sind optional mit Bluetooth Low Energy ausgestattet. Über eine integrierte Bluetooth-Schnittstelle im Smartphone sind Schlösser somit sogar per App steuerbar.

Das Schloss verriegelt sich nach dem Öffnung automatisch wieder

Durch die kontaktlose Entriegelung per Chipkarte oder App erfüllen die modernen Schließsysteme nicht nur hohe Anforderungen an Komfort und Sicherheit, sondern bieten zugleich die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Nutzerlizenzen zu differenzieren. Zutritt erhalten nur Menschen mit Chipkarten oder mobiler Software mit entsprechenden Berechtigungsprofilen. Auf Wunsch erfolgt zudem eine Protokollierung darüber, welche Chipkarte beziehungsweise welches Profil sich zu welchem Zeitpunkt Zutritt verschafft hat. Für zusätzliche Sicherheit im Gebäude verriegelt das Schloss des Systems beim Einschnappen automatisch. Aufgrund integrierter Anti-Panik-Funktion lassen sich die Türen jedoch jederzeit von innen öffnen.

Um in öffentlichen Einrichtungen den Publikumsverkehr zu lenken und gleichzeitig Beschäftigte, Objekte wie auch Interna zu schützen, benötigt es skalierbare Lösungen, die zwischen unterschiedlichen Befugnissen differenzieren.

Was in der Theorie gut klingt, erweist sich auch als alltagstauglich. So verringert sich jeweils die Anzahl der autorisierten Personen mit Zugang zum Gebäude und jedem darin enthaltenen Raum. Während beispielsweise ein Besucherbereich für die Öffentlichkeit zu bestimmten Zeiten unbeschränkt zugänglich ist, können einzelne Büros oder ganze Stockwerke dank eines modernen Schließsystems nur für Befugte zugängig gemacht werden. Angestellte hoher Sicherheitsstufen erhalten Zutritt zu anderen Abteilungen als Mitarbeitende der Verwaltung.

Um das Access-Management in der Praxis so einfach wie möglich zu gestalten und Arbeitsabläufe nicht zu behindern, ermöglichen Schlüsselanhänger oder Karten mit RFID-Transpondern sowie sogenannte Key-Apps eine berührungslose Bewegung im Gebäude. Sie sind sicherer als konventionelle Schlüssel und bieten die Möglichkeit, viele Vorgänge kontaktlos zu gestalten: So gestatten motorbetriebene Schließmechanismen automatische Türöffnungen. Erfolgt eine Aktivierung mittels RFID, bleiben die Türen aus Sicherheitsgründen in der verbleibenden Zeit geschlossen. Ob sich eine oder gleich zwei Türen öffnen, die eine Person in ihrem Arbeitsablauf passieren muss, lässt sich individuell parametrieren. Im Notfall können gesamte Gebäude mit nur wenigen Mausklicks abgeriegelt werden: So kommt niemand hinaus, gleichzeitig wird ein Eindringen von außen verhindert. Im Fall eines Feuers ermöglicht die Bereichszählung außerdem Auskunft darüber, wie viele Personen sich noch im Gebäude befinden. 

Bei Institutionen mit hohen Sicherheitsauflagen wie etwa Landes- oder Bundesbehörden lassen sich spezielle Systemlösungen je nach Anforderung um entsprechende Komponenten ergänzen: Ausgereifte Technologien wie PIN, Bedrohungscode, Zutrittswiederholsperre, Bereichswechselkontrolle und Biometrie sorgen in sensiblen Bereichen für zusätzlichen Schutz. Hochsicherheit kann darüber hinaus durch spezielle Kontrollen wie beispielsweise das Vier-Augen-Prinzip geschaffen werden, bei dem sich zwei Lesegeräte in einiger Entfernung zueinander befinden. Eine Aktivierung wird nur dann möglich, wenn zwei berechtigte Personen gleichzeitig an je einem der Lesegeräte agieren. Bei Stromausfall sorgt eine integrierte Rückfallebene für uneingeschränkte Funktionsfähigkeit bei Netzunterbrechung im Offline-Modus.

Durch die Kopplung des Zutrittsmanagements an einzelne Profile mit entsprechenden Zugriffsebenen und -bereichen lassen sich diese jederzeit mit geringem Aufwand anpassen, neu programmieren oder sogar entziehen. So kann das Zutrittsmanagement auf jede Situation flexibel reagieren und Sicherheit und Handlungsfähigkeit garantieren. (Marc Hoffmeister)

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