Freizeit und Reise

Morgenstund hatte zu Beginn des 9. Frankenwald Wandermarathons nicht Gold im Mund, sondern bescherte den Wanderfreunden vielmehr zum Teil dichten Nebel. (Foto: Friedrich H. Hettler)

19.10.2021

42 Kilometer auf Schusters Rappen

Der 9. Frankenwald Wandermarathon fand in diesem Jahr in und um Kronach statt

So einen Frankenwald Wandermarathon hat es bisher noch nie gegeben. Zweimal verschoben, dann fast wieder abgesagt und dann schließlich doch. Mit einigen Neuerungen und Auflagen konnte letzten Samstag, 16. Oktober, der 9. Frankenwald Wandermarathon in der Lucas-Cranach-Stadt Kronach gestartet werden.

Nach Abstimmung mit den Behörden war die Teilnahme am diesjährigen Wandermarathon nur mit einem entsprechenden 3G-Nachweis (geimpft, genesen oder getestet – PCR < 48 Stunden vor dem Start oder Schnelltest < 24 Stunden vor dem Start) möglich. In diesem Zusammenhang bestand auch vor Ort die Möglichkeit, einen kostenlosen Schnelltest durchzuführen. Während der Wanderung musste selbstverständlich keine Maske getragen werden, an einigen wenigen Stationen, die Indoor stattfanden sowie in den Shuttlebussen, war allerdings ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben.

In diesem Jahr lagen Start und Ziel erstmals an zwei verschiedenen Punkten. Der Start des 9. Frankenwald Wandermarathons erfolgte am Schulzentrum Kronach. Das Ziel lag bei Fröschbrunna Rodelbahn & Gaststätte. Diese Teilung war streckenbedingt erforderlich.

Im Vorfeld des Wandermarathons erhielten alle Teilnehmer*innen ein Roadbook, in dem ein Wanderzeitplan zusammengestellt war, der Anhaltspunkte gab, mit welchem Wandertempo man in etwa unterwegs ist. Die angegebenen Zeiten bei den Gehgeschwindigkeiten waren ohne die individuellen Pausen der Wanderer*innen berechnet. Der Zeitplan sollte auch signalisieren, wann die Ankunft im Ziel sein wird. Alle Stationen (Erlebnis-, Versorgungs- und Shuttle-Stationen) waren ebenfalls mit einem Zeitfenster versehen. Innerhalb dieser angegebenen Zeiten waren die Stationen in jedem Fall besetzt beziehungsweise wurden dann beendet. War man zu schnell unterwegs, konnte es sein, dass manche Stationen noch gar nicht in Betrieb waren. Wen die Kräfte verließen oder wer merkte, dass er dem Zeitplan hinterher hinkte, konnte sich shuttlen lassen.

Entgegen der Vorjahre gab es auch Änderungen beim Frühstück und Abendessen. Erst gut zwei Kilometern nach dem Start um sieben Uhr gab es auf der Festung Rosenberg „Frühstücksinseln“, wo die Wanderfreunde Kaffee, Gebäck und Obst To Go erhielten. Auch beim Abendessen musste coronabedingt umdisponiert werden. Im Ziel am Fröschbrunna erwartete die Teilnehmer nach dem Zieleinlauf ein Finisher-Getränk sowie ein Paar frisch gegrillte fränkische Bratwürste. Für das „Buffet at Home“ gab es dann noch eine Tüte mit Frankenwald-Leckereien mit nach Hause.

Damit die 42 Kilometer nicht zu lang wurden, hatten sich wieder viele zahllose Helfer*innen eine Menge Stationen einfallen lassen. So traf man unter anderem auf historische Gruppen, wurde musikalisch unterhalten, warteten Flößer und war, wer wollte, sogar noch zusätzlich sportlich gefordert.

Wie gewohnt wurden die Marathonwanderer*innen auch dieses Jahr unterwegs alle paar Kilometer mit kleinen Snacks, wie Riegel, Obst, Süßem oder auch mit etwas Herzhaftem, wie zum Beispiel bei der Flößer-Brotzeit, versorgt. Mittags wartete dann ein Auswahl leckerer Suppen an der Radspitze auf die Teilnehmer und am Nachmittag konnte man ein Päuschen bei Kaffee und Kuchen machen. Vorher mussten die Teilnehmer aber noch vorbei an den legendären Frankenwald Weibern.

Damit die Wanderfreunde nicht dehydrierten gab es, wie üblich, den ganzen Tag über an verschiedenen Stationen Wasser, Iso- und Softgetränke, Schorlen, aber auch Bier.

Auch bei der Strecke gab es dieses Jahr einige Neuerungen. Da aufgrund des späten Wandermarathondatums die Sonne bereits relativ früh unterging, musste der Veranstalter, Frankenwald Tourismus, dafür sorgen, dass alle Teilnehmer spätestens um 19 Uhr im Ziel waren.

Die „normale“ Strecke war, wie es einem Marathon geziemt, rund 42 Kilometer lang und führte über die Festung Rosenberg in Kronach in die Flößerorte Friesen und Marktrodach. Von dort dann hoch zur Radspitze und weiter ins Bierdorf Weißenbrunn sowie über den Lucas-Cranach-Turm zurück nach Kronach.
Bei Kilometer 33 gab es heuer einen sogenannten Cut off Punkt, wo gegen 16 Uhr eine Streckenverkürzung vorgenommen wurde, um alle Wanderfreunde vor der Dunkelheit im Ziel zu haben. Die kürzere Route hatte eine Länge von gut 37 Kilometern.

Rund 1300 Höhenmeter

Neben der Länge der Strecke war – wie jedes Jahr – auch das Höhenprofil des Wandermarathons nicht zu unterschätzen. Durch das stete Auf und Ab, mit ein paar „netten“ Spitzen drin, mussten rund 1300 Höhenmeter überwunden werden.

Die Wanderstrecke war mit Schildern separat ausmarkiert. Sie hingen nahezu „auf Sicht“, das hieß, man merkte sehr schnell, wenn man vom Weg abgekommen war.

Coronabedingt konnte der Veranstalter in diesem Jahr nach dem Zieleinlauf keine Duschmöglichkeiten anbieten. Ebenso konnten die sonst angebotenen Massagen nicht stattfinden.

Nun aber zur Strecke. Der Startschuss zum 9. Frankenwald Wandermarathon erfolgte, wie bereits erwähnt, um sieben Uhr bei zwei Grad Celsius und Nebel am Schulzentrum Kronach. Von dort ging es hoch zur Festung Rosenberg, wo auf die Teilnehmer nicht nur ein Frühstück wartete, sondern auch die Rytterschaft und Bürgerwehr. Am Vogelherd gab es spritzige Dixie-Musik, die die Wanderfreunde beschwingt weitermarschieren ließ.

Steil den Hang hoch

Über Friesen ging es über die Hohe Warte und Unterrodach zum Wurzbacher Graben. Von hier waren es zwar nur noch zwei Kilometer bis zum Mittagessen in Mittelberg, aber diese 2000 Meter hatten es in sich. Zunächst ging es über gut 100 Höhenmeter steil bergauf und dann nochmals 130 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Wanderung, der Radspitze auf 673 Meter.

Mittlerweile hatte auch die Sonne die Oberhand über den Nebel gewonnen, sodass die Suppe zum Mittagessen bei herrlichem Sonnenschein im Freien gelöffelt werden konnte. Von Mittelberg ging es dann über Waldbuch und Wötzelsdorf zum, wie mittlerweile jedes Jahr, Höhepunkt des Marathons, denn bei Kilometer 28 warteten die berühmt berüchtigten Frankenwald Weiber. Nachdem jedem der Hosenboden mit dem Teppichklopfer versohlt worden war, überraschten sie die Wanderer mit einem neuen Utensil aus ihrer „Frankenwald Wandermarathon-Kollektion“. Darüber hinaus kredenzten sie Bier, Schnaps, Wärscht und Gürkla.

Nach diesem Intermezzo wurde Weißenbrunn angesteuert, wo Kaffee und leckerer Kuchen auf die Wanderfreunde warteten. Der letzte Anlaufpunkt kurz vor dem Ziel war dann noch der Lucas-Cranach-Turm, wo es ein kühles Bier gab.

„Auch wenn viele bei dem Begriff Marathon an sportliches Kräftemessen denken, ist unser Frankenwald Wandermarathon kein Wettkampf, es erfolgt keine Zeitnahme und auch keine Siegerwertung. Wandern, genießen und ankommen ist das Ziel“, betonte vor dem Start des Events Markus Franz, Geschäftsführer von Frankenwald Tourismus.

Auch der diesjährige Frankenwald Wandermarathon war wieder top organisiert und jeder Wanderbegeisterte darf sich schon jetzt auf den kommenden im nächsten Jahr freuen. (Friedrich H. Hettler)

 

 

 

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