Nur der besten aller Regisseurinnen – der Natur – gelingt eine solche Gestaltung: Die Lichtregie mit ihren intensiven Schattierungen, die Vielfalt der Hörerlebnisse vom zärtlichen Plätschern der Quellen bis hin zum peitschenden Donnerknall, liebliche Alpen-Blumenwiesen, der Duft frischen Heus, kristallklare Bergseen und als Gegensatz die raue Welt der Bergriesen. Fragile Details und mystische Geheimnisse kennzeichnen oft Orte besonderen Wissens, sie bergen jahrhundertealte Erinnerungen, speichern seit alters her Kraft und geben demjenigen ihre Geheimnisse preis, der das Gespür dafür hat.
Der Six Senses – Genusserlebnisweg in Serfaus ist einer der Wanderwege, der alle sechs Sinne betört und beim Familienwandern auch die Fantasie anregt – einer, der die Sinne schärft und wandeln kann.

Nicht nur sehend, hörend, riechend, schmeckend und tastend lernt man dabei die faszinierende Bergwelt kennen, sondern auch durch spannende Illusionen, die jeden verzaubern. Rätselhafte Phänomene und Naturschauspiele warten an 24 Stationen darauf, gelöst zu werden. Zur Entspannung während der Rast stehen überdimensionale Sitzlöffel an den schönsten Aussichtsplätzen bereit.
Auch der kinderwagentaugliche Panorama Genussweg verdeutlicht bereits nach wenigen Metern die Vorteile des Wanderns auf einem Hochplateau: Die 3000er immer im Blick kann man fast ohne Steigungen von der Mittelstation Komperdell in Serfaus auf einem breiten Wanderweg über die Möseralm in Fiss bis hin nach Ladis flanieren und unterwegs im Genusspavillon mit klassischer Musik relaxen.
Eine besondere Perspektive erhält, wer den Schmugglersteig vom Lazid in Serfaus bis zur Hexenseehütte wandert. Auf dieser etwas anspruchsvolleren Wanderung wandelt man auf den Spuren der Schmuggler und erfährt an Informationstafeln von furchtlosen Serfausern, die die gefährlichen und widrigen Umstände in den Jahren nach dem Krieg nicht davon abgehalten haben, aus dem nahen Schweizer Samnaun Waren zu schmuggeln, um diese in Innsbruck zu verkaufen.
Auf dem Fisser Kraft- und Sinnesweg verlässt sich der Wanderer ganz auf seine innere Stimme. Schroffe Felsen, zarte Blumen, verwunschene Bäume und mystische Seen. Dieser Wanderweg fordert die Sinne heraus und stärkt das emotionale Gleichgewicht. Fünf Kraftorte laden zum Verweilen und Sinnieren ein. Fisser Gonde nennt sich ein alter, früher von Bergbauern genutzter Weg (in vergangenen Zeiten bezeichnete man einen Felssturz als „Gonde“). Die Gonde liegt oberhalb der Möseralm und erstreckt sich über 40 000 Quadratmeter. Ihre Berghänge gehören zur Samnaungruppe und bestehen vorwiegend aus Bündner Schiefer und Quarzphyllit.
Dem nassen Element widmet sich der Wasserwanderweg in Ladis. Am „Tiroler Sauerbrunn“, einer staatlich anerkannten Mineralwasser- und Heilquelle, kann man sich äußerlich und innerlich erfrischen. Die Wanderung führt vorbei an rauschenden Bächen, an Riesenquellen, die scheinbar aus dem Wurzelwerk sprudeln, an Kaskaden und überdimensionierten Wassertropfen, die zum Entspannen als Sitzgelegenheit dienen. Man lässt sich auf Ruheplätzen inmitten von Wasserschleifen und einem

Wasser-Xylophon nieder, das fröhliche aber auch zu Herzen gehende Melodien spielt und dabei das Naturerlebnis ganz nah an sich heranlässt.
In Serfaus-Fiss-Ladis werden beim Wandern alle Sinne aktiviert, geschärft und gegebenenfalls auch gewandelt – das verbindet Körper, Geist und Seele nachhaltig und hinterlässt wahrhaftig bleibende Spuren – auch wenn der Urlaub auf dem Hochplateau längst vorbei ist.
Ist davon die Rede, dass man in die Berge zum Genießen fährt, so ist damit meist der optische Genuss des Panoramas, die sportliche Betätigung, vielfach auch der Genuss klarer Luft und Natur in reinster Form gemeint. In Serfaus-Fiss-Ladis ist der Begriff Genuss allerdings weiter gefasst und schließt Gaumenfreuden mit ein, die weit über die landläufige Hütten-Brotzeit hinaus reichen.
Unter dem Motto „Sommer. Berge. Attraktionen.“ bietet die beliebteste Familienferienregion eine Fülle gastronomischer Erlebnisse. Einen richtigen Hochgenuss verspricht die Kulinarik-Wanderung, die buchstäblich durch den Magen geht. Je nach Gusto und persönlicher Wanderlust wird die Reihenfolge der drei kulinarischen Einkehrstationen für Apéritif und Vorspeise, Suppe und Hauptgang sowie zu guter Letzt das Dessert ausgewählt.
Mögliche Einkehrstationen sind beispielsweise in Fiss das Bergrestaurant Möseralm, das Panoramarestaurant BergDiamant sowie die Schöngampalm. In Serfaus sind das Restaurant Lassida und der Leithe Wirt sowie das Restaurant Seealm Hög mögliche Ziele der kulinarischen Wanderung. Zwischen den einzelnen Gängen wandert man mit Hochgenuss über die Panorama- und

Genusswanderwege oder nutzt die Bergbahnen für einen bequemen Transfer zur nächsten „Gang-Art“. Bergab geht es entweder zu Fuß oder je nach Standort mit Serfauser Sauser, Fisser Flitzer oder gar einem Mountainbike. Damit es besonders genüsslich und ohne Hektik zugeht, sollte für die Kulinarik-Wanderung schon ein ganzer Tag eingeplant werden. Alle Restaurants am Berg haben bis 16:30 Uhr geöffnet.
Keinesfalls sollte versäumt werden, in der Genussgondel in den Tag hinein zu frühstücken. Beginn des schwebenden Frühstücks ist mit der Auffahrt um 8:30 Uhr Richtung Panoramarestaurant BergDiamant in Fiss, wo man mit frisch gepresstem Orangensaft begrüßt wird – weiter geht’s dann in der reservierten Frühstücksgondel. Während der zwei Runden, in denen die Gondel über den Berghängen schwebt, werden gebeizter Lachs, Beef Tartar, Wurst- und Käsevariationen, Eierspeisen nach Wahl und hausgemachte Brotsorten serviert. Der Abschluss des etwa zweistündigen Frühstücks findet wieder im BergDiamant statt, wo Süßigkeiten gereicht werden und ein Geschenk wartet. Für Langschläfer gibt es die Genussgondel auch in der Mittags-Variante, bei der ein ausgiebiges 6-Gänge-Menü serviert wird. Damit der Wunschtermin verfügbar ist, wird eine Reservierung der Genussgondel schon vor dem Urlaub unbedingt empfohlen.
Ein Geheimtipp ist das Restaurant Seealm Hög in Serfaus. Entweder zu Fuß oder bequem mit der

Alpkopfbahn erreichbar, verwöhnt es seine Gäste mit regionalen Gerichten, hausgemachtem Eis und, passend zur Lage direkt am Högsee, mit frischem Fisch und selbstgebackenem Brot. Die großzügige Sonnenterrasse und die gemütlichen Stuben sind die perfekten Zutaten für einen richtigen Gaumenschmaus inmitten der beeindruckenden Bergwelt.
Das Tiroler Restaurant der besonderen Art thront spektakulär über Fiss: Der Crystal Cube. Er bietet Platz für bis zu acht Personen und verführt zu edlen Gaumengenüssen, die es allerdings nur auf Vorbestellung gibt. Gourmets wählen zwischen dem Sekt-Frühstück, einem luxuriösen Lunch oder nachmittäglichem „High Tea“, bei dem süße Leckereien aus der hauseigenen Konditorei die Naschkatzen begeistern.
Genussherbst ist der Titel einer kulinarischen Reihe mit speziellen, alpinen Zutaten. Mit einem täglich wechselnden Programm, das alle Sinne anspricht, wird die Erntezeit, die Zeit der reifen Früchte, der Kräuter und der bunten Farben kreativ und intensiv gefeiert – Urlaub zum Schmecken, Riechen, Fühlen und Anfassen. Täglich steht im Genussherbst ein anderes Schmankerl auf dem Programm. Showkochen sowie Kochkurse für Groß und Klein ermöglichen einen Blick über die Schultern der Köche in den meisten Restaurants. Dabei wird so manches „Kräuter-Geheimnis“ gelüftet.
Noch ein besonderer Tipp für Gäste, die echte Tradition mit kulinarischen Genüssen erleben möchten: Während der Sommersaison finden auf dem Hochplateau regelmäßig Feste im Freien statt, mal eher Volkstümliche, mal auch mit „moderner“ Musik, aber immer flankiert von frischen Produkten der heimischen Bauern. An den Schmankerl-Ständen stehen Almkäse, Speck, frisch gebackenes Brot, hausgemachtes Speiseeis oder „gezogne Kiachln“, einer Spezialität aus Hefeteig, zur Verkostung bereit. (
FHH)
(Die Sitzlöffel dienen zur Entspannung; Raststation auf dem Panorama-Genussweg; die Genussgondel und der Crystal Cube über Fiss - Fotos: Andreas Kirschner/www.foto-mueller.com)
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