Freizeit und Reise

Flims Laax, das Schweizer Eldorado für Mountainbiker. (Foto: Maria Knoll)

31.07.2024

Eldorado für Mountainbiker

Für Mountainbiker ist Flims Laax in Graubünden the place to be

Kaum ein Sportgerät hat eine derart interessante Entwicklung hinter sich wie das Mountainbike. Von ein paar freiheitsliebenden Freunden im Kalifornien der Spätsiebziger erfunden, schwappte die Welle in den Neunzigern und dann tsunamiartig in den Zweitausendern nach Europa herüber. Vorzugsweise dorthin, wo die Infrastruktur scheinbar nur auf die Bergräder mit der kurzen Übersetzung und den dicken Reifen gewartet hat: an den Gardasee, nach Innsbruck – und natürlich in die Schweiz. Und was hierzulande nur wenige wissen: In Sachen Mountainbike-Sport hat Flims Laax eine lange Vergangenheit. In der Destination über dem Rhein war das Shutteln per Bergbahn bereits Selbstverständlichkeit, als andere das Biken noch verbieten wollten. So wurden – und werden zukünftig – ein paar wichtige Kapitel der Bike-History geschrieben.

Der Alleskönner

Zuallererst: Den Mountainbiker gibt es nicht. Die einen fahren Downhill, die anderen zwischen Hotel und Kneipe hin und her. Die einen zirkeln vom Gipfel zum Tal, die anderen wollen nur cruisen & gucken. Doch nicht zuletzt, treffen sie sich alle in Flims Laax. Das Zauberwort heißt: Ganzheitlichkeit. Hier ist das Bike Fortbewegungsmittel, Sportgerät, Lifestylegadget – und Urlaubsmotiv. Aus ganz Europa kommen die Biker, um sich im 330 Kilometer langen Trailnetz zu vergnügen. Einsteiger cruisen in Talnähe auf aussichtsreichen Forststraßen, Aufsteiger wagen sich mit Lifthilfe erstmals in alpines Gelände. Und die Profis fliegen auf einem der längsten Biketrails der Alpen förmlich bergab. Vom ewigen Eis des Gletschers hinab in die wilde Rheinschlucht.

Am Puls der Zeit

Biker wissen genau, was sie wollen: Singletrails! Das haben die Einheimischen von Flims Laax sehr früh erkannt und ihre Schlüsse gezogen: Warum nicht die Seilbahnen, die so oder so fahren, auch für Biker & Bikes öffnen? Gesagt, getan! Und so wurde Flims Laax zu einer der beliebtesten Bikedestinationen in der Schweiz. Und sie dachten noch weiter: Wer Singletrails fahren will, möchte sich vielleicht auch mal mit Gleichgesinnten messen. Also richteten die findigen Schweizer den „Trailfox“-Event, den Urknall aller Endurorennen in den Alpen, aus. Das neue Rennformat zog ab 2002 jährlich hunderte von Freeridern aus ganz Europa nach Flims Laax. Der Trailfox ist zwar seit zehn Jahren Geschichte, aber sein Erbe wird 2024 mit Veranstaltungen wie der Swiss Enduro Series fortgesetzt. In Sachen Bike wurde hier Geschichte geschrieben – und wird Zukunft gestaltet.

Die Schweizer Bike-Destination Flims Laax hat zudem schon früh auch an den Nachwuchs gedacht. Zum lässigen Hochgondeln gibt es kindgerechte Singletrail-Abfahrten wie der „Runca Trail“, einer der bekanntesten Flowtrails der Schweiz und den leichten bis mittelschweren „Nagens Trail“. Doch was bringt der ganze Mountainbike-Spaß, wenn unsere Kinder und Enkel nichts mehr von der Landschaft haben? Auch hier macht sich Flims Laax seit Jahrzehnten Gedanken, wie Tourismus und Nachhaltigkeit vereinbar sein können. Ihre Antwort: „Greenstyle“. Stark verkürzt gesagt: Alles wird durch die Nachhaltigkeitsbrille angeschaut und gefragt: Wie können wir den Impact minimieren? Keine Frage: Mountainbiker, die mit der Seilbahn nach oben gondeln, verbrauchen Strom. Aber der nagelneue FlemXpress fährt nur dann, wenn auch wirklich Passagiere an Bord sind. Ein Beispiel, wie ein nachhaltiges Biker-Uphill-System funktionieren kann. Pflegen und Instandhalten ist umweltfreundlicher als Neubauen! Also hält die „Shapecrew“ die legendären Trails namens Runca, Segnes und Nagens in perfektem Zustand. Und wer im Tal an seinen Skills arbeiten möchte, besucht die Bike School und die Pumptracks. Klar, woher der Weltmarktführer der Wellenbahnbauer kommt: aus Flims. (BSZ)

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